Institutional Money, Sonderausgabe 2 | 2021

trag zu positiven gesellschaftlichen und öko- logischen Ergebnissen leistet. Das Fonds- haus orientiert sich dabei an Leistungskenn- zahlen (Key Performance Indicators – KPIs) zur Überwachung der Fortschritte. Rentabilität vs. Impact „Im gesamten Impact-Management-Pro- zess legen wir Wert auf die Konzepte der Glaubwürdigkeit und Transparenz. Wir sind uns darüber im Klaren, dass bei einer auf die Rendite und die Wirkung ausgerichteten Zielsetzung einige impactbezogene Beiträge womöglich unrentabel sind. Aus diesem Grund haben wir ein internes Impact-Ra- ting-System entwickelt, das den aktuellen und prognostizierten Stand der gesellschaft- lichen und ökologischen Leistung jedes Anlageobjekts misst“, so Jacobs weiter. Besagtes System beruht auf einer Reihe von vordefinierten Gesellschafts- und Um- weltfaktoren. So können Fortschritte im Hinblick auf Impact-Ziele genau bestimmt und wichtige Leistungskennzahlen im Lauf der Zeit verfolgt werden. Das gesamte Rah- menwerk für die Messung und die Steue- rung der Wirkung fließt jeweils in das Do- kument zur Impact-Bewertung einer Anlage ein. Wie das konkret funktioniert, kann man an einem am Lido di Venezia gelegenen Anlageobjekt ablesen, das sowohl das Pfle- geheim Stella Maris als auch die Rehabili- tationsklinik San Camillo beherbergt. Kurz vor dem Ende Diese Einrichtung hätte entweder ge- schlossen oder in einen Hotel-Wohn-Kom- plex umgewandelt werden sollen. „Doch in- dem wir zwei neue Betreiber mit langfristi- gen Mietverträgen an Bord geholt haben, konnten wir die Gesundheitsversorgung der Gemeinde aufrechterhalten und verbes- sern“, erzählt Jacobs (für eine übersichtliche Darstellung des Projekts siehe Grafik „Case Study Impact-Infrastruktur Gesund- heitswesen: Lido di Venezia“) . Kreditgeber Noch tiefer an die Wurzeln des sozio- ökonomischen Lebens geht die in Wien an- sässige Fondsboutique C-Quadrat mit ihrer Plattform Vision Microfinance, die im Jahr 2006 ins Leben gerufen wurde. Durch ihr Investment ermöglicht sie Menschen ohne Zugang zu Geld kleine Kredite und eröff- nen ihnen damit die Chance, ihr kleines Unternehmen auszubauen oder neu zu star- ten. Inspiriert vom „Internationalen Jahr der Mikrokredite“, zu dem die UNO im Jahr 2005 aufrief, haben Manfred und Günther Kastner die Initiative Vision Microfinance gegründet – der Dual Return Fonds, über den dieses Geschäft läuft, verwaltet inzwi- schen Assets von mehr als 620 Millionen Euro und ermöglicht Mitfinanzierungen für 2,5 Millionen Kleinunternehmen und ihre Familien. Darüber hinaus weist er im Ver- gleich zu regionalen Emerging-Markt- Local-Debt- oder Währungsindizes eine deutliche Überrendite aus (siehe Grafik „Kleinstteilig erfolgreich“) . Persönliche Geschichte Die Herausforderung – und gleichzeitig das Erfolgsgeheimnis – des Fonds ist, dass das operative Geschäft mit enormem Auf- wand betrieben wird. Vor Ausbruch der Pandemie unternahmen die Portfoliomana- ger regelmäßig Research-Touren, um die Wirkung und Effizienz der vor Ort vermit- telten Kreditvergabe zu überprüfen. So reis- » Die Fonds werden bereits bei der Auflage so aufgesetzt, dass sie messbaren Impact erzielen. « James Gifford, Head of Impact Advisory bei Credit Suisse FOTOS : CR ED I T S U I S S E AG Kleinstteilig erfolgreich Mikrofinanz als lukrative Alternative zu herkömmlichen Fixed-Income-Märkten Die direkte Vergabe von Kleinstkrediten performt besser als Local-Debt- und Währungsstrategien. Quelle: C-Quadrat 70 % 80 % 90 % 100 % 110 % 120 % 130 % 140 % 2021 I 2020 I 2019 I 2018 I 2017 I 2016 I 2015 I 2014 I 2013 I 2012 I 2011 DUAL RETURN FUND – Vision Microfinance Local Currency Traditional Emerging Market Local Debt Emerging Market FX Index I MP A C T : CA S E S TUDY A S S E T MANAGE R 56 N o. 2/2021 | institutional-money.com

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