Institutional Money, Sonderausgabe 2 | 2021

FOTOS : CR ED I T S U I S S E AG D ass alles relativ ist, wissen wir seit Albert Einstein. Und zwar nicht nur in der Physik, sondern auch in der Vermö- gensverwaltung. Überprüfen lässt sich das zum Beispiel am Markt für Impact-Invest- ments. Der machte laut einem Bericht der Impact-Plattform Symbiotics vom Novem- ber 2020 global rund 750 Milliarden Dollar aus. Das ist zwar nicht eben wenig – im Vergleich zu den knapp 90 Billionen Dol- lar, die Symbiotics als gesamte verwaltete Vermögenswerte weltweit angibt, wird aber schnell klar, dass es sich beim Impact-Be- reich vorerst noch um ein Nischensegment handelt. Damit stellt sich die Frage, wie Asset Manager in einer solchen Nische agieren. Grundsätzlich orientieren sich de facto alle Fondshäuser bei ihren Impact- Strategien an den 17 SDGs der Vereinten Nationen. Abgesehen davon sind die Ansät- ze aber durchaus divers, wie wir anhand von drei Fallbeispielen demonstrieren wollen. Da wäre zunächst einmal eine Herange- hensweise, die wir salopp „Schlachtschiff- Strategie“ nennen und die beispielsweise vom global agierenden Investmenthaus Cre- dit Suisse gefahren wird. Hier wird das The- ma Impact aus der hauseigenen Wertschöp- fungskette heraus bespielt (siehe Grafik „Im- pact-Synergie aus der Wertschöpfungskette – Case: „Impact durch Aktien“) : Die Produkte laufen zunächst durch einen Filter, der ihre finanzielle Wettbewerbsfähigkeit sicherstellt. In zwei weiteren Stufen werden dann die ESG-Risiken reduziert. „Schlussendlich wird Asset Manager gehen das Thema Impact-Investment auf diversen Ebenen an – vom Aktienmarkt über Private Investments im Infrastrukturbereich bis hin zur direkten Finanzierung über Mikrokredite. Lokalaugenschein direkt vor Ort: Die C-Quadrat-Portfolio- managerin Birgit Havliki (im Hintergrund 1. v. r.) in Armenien. Besucht wurden Kreditnehmer aus der Region, um sich einen Eindruck von der Nachhaltigkeit – und Tragfähigkeit – vergebener Mikrokredite zu verschaffen. In die Wurzeln der Gesellschaft greifen Investoren, wenn sie sich im Bereich Mikrofinanz engagieren. Hier Impressionen eines Field Trips von C-Quadrat in der Kaukasusregion. Radikales Mikromanagement 54 N o. 2/2021 | institutional-money.com