Institutional Money, Sonderausgabe 2 | 2021

werden. In Abgrenzung zu Artikel 9 be- schränkt sich Artikel 8 auf Produkte, die unter anderem ökologische oder soziale Merkmale oder eine Kombination aus diesen Merkmalen bewerben – sofern die Unternehmen, in die investiert wird, Ver- fahrensweisen einer guten Unternehmens- führung anwenden. Brandaktuelle Daten Die Zeit zwischenAktivwerden vonArtikel 9 und der Produktion des vorliegenden Heftes war zwar denkbar knapp, aber gemeinsam mit der europäischen Ratingagentur Scope ist es Institutional Money gelungen, das erste euro- päische Impact-Ranking herauszubringen. Ge- ordnet wurden alle Scope vorliegenden Assets, die gemäßArtikel 9 verwaltet werden. Da wir uns im institutionellen Bereich bewe- gen, haben wir das Mindestmaß an verwalte- ten Assets zwar großzügig, aber nicht absurd ausgelegt und die Grenze bei insgesamt zehn Millionen Euro eingezogen. Bei den großen 20 haben wir außerdem er- fragt, welche drei SDGs (Social Develop- ment Goals) im Fokus der Unternehmensstra- tegie stehen. Insgesamt haben die Vereinten Nationen ja 17 Ziele definiert, an deren Er- füllung sich Impact-Strategien generell ori- entieren. Wir haben die Antwortmöglichkeit bewusst auf drei eingeschränkt, um Lesern und Investoren ein klareres Bild über den Fo- kus dieser Marktteilnehmer zu verschaffen. Regulatorische Vorteile Sieht man sich nun das Ranking genauer an, so fällt auf, dass „Fondsgesellschaften aus Frankreich und den Beneluxländern zum Zeitpunkt der Datenerhebung die höchsten Assets under Management in Impact-Fonds aufweisen“, erklärt Said Yakhloufi, Group Managing Director bei Scope. Yakhloufis Erklärung hierfür: „In diesen Ländern war Nachhaltigkeit weitaus früher präsent als in anderen europäischen Ländern. Getrieben wurde diese frühzeitige Einführung vor allem durch gesetzliche Vorgaben und Anlagericht- linien im Rahmen der Altersvorsorge, die ESG-Aspekte berücksichtigten. Diese Um- stände begünstigen verständlicherweise einen längeren ,ESG-Track-Record‘ von Gesell- schaften aus diesen Ländern.“ Mit Abstand an erster Stelle konnte sich vor diesem Hintergrund der Schweizer Fonds- anbieter Pictet etablieren. Die Gesellschaft, die sich insgesamt im Bereich Themenfonds höchst umtriebig präsentiert, verwaltet satte 48,6 Milliarden Euro gemäß Artikel 9. Befragt nach dem SDG-Fokus des Hauses, erklärt Oliver Möller, bei Pictet Head of Com- munications Germany & Austria, dass man „mitunter auch führend sei, wenn es um The- meninvestments mit Nachhaltigkeitsbezug geht, und diese haben wiederum Exposure zu verschiedensten SDGs in unterschiedlichem Ausmaß, abhängig von der jeweiligen Strate- gie. Wenn wir uns nun auf drei beschränken sollen, wären dies SDG 3, also Gesundheit und Wohlergehen, wie in den Strategien Pictet-Biotech, Pictet-Health, Pictet-Nutrition abgebildet. Außerdem SDG 9, Industrie, In- novation und Infrastruktur, verfolgt im Pictet- SmartCity, im Pictet-Water sowie im Pictet- Clean Energy. SDG 12, nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produktion, verfolgen wir wiederum im Pictet-GEO, im Pictet-Clean Energy sowie im Pictet-Nutrition.“ Top Five Der fokussierte Blick auf die Top Five be- stätigt jedenfalls die Einschätzung Yakhloufis, wonach Anbieter aus Frankreich und Benelux im Impact-Bereich die Nase vorn haben. Mit BNP und Amundi platzieren sich zwei Anbieter mit Sitz in Paris unter den ersten fünf, Robeco hat trotz mittlerweile japani- » Fondsgesellschaften aus Frankreich und den Beneluxländern weisen die höchsten Assets under Management in Impact-Fonds auf. « Said Yakhloufi Group Managing Director bei Scope » Wir verfolgen eine Fokussierung auf drei Themen: Energiewende, Umwelt, Gleichberechtigung und inklusives Wachstum. « Position von BNP Paribas zum Thema Impact I MP A C T : RANK I NG N o. 2/2021 | institutional-money.com 51

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