Institutional Money, Sonderausgabe 2 | 2021

ren. So weisen bevölkerungsreiche Schwel- len- und Grenzmärkte höhere Durch- schnitts- und Medianrenditen innerhalb von Branchen auf. Renditen fallen hingegen dann, wenn Volkswirtschaften die Kapital- verkehrskontrollen verringern und ihren Bankensektor vertiefen. Impact-Opportunitäten Diese Erkenntnisse stehen im Einklang mit der These, dass es für Impact-Investoren Opportunitäten gibt, zumindest die Markt- rendite zu verdienen, wenn sie Kapital zur Verfügung stellen, das ansonsten nicht ver- fügbar wäre. Wenn diese Volkswirtschaften zum gesamten benötigten Kapital Zugang hätten, würde der Wettbewerb unter den Investoren dazu führen, dass die Rendite auf das eingesetzte Kapital in allen Märkten die gleiche wäre, unabhängig von Markt- größe, Öffnungsumfang oder Entwicklung des Finanzsystems. Die dritte wichtige Erkenntnis ist, dass Länderrisikofaktoren inklusive politischer Risiken, wahrgenommener Korruption und Leichtigkeit der Geschäftstätigkeit („Ease of Doing Business“) zum Zeitpunkt der Durchführung der Investition keine Signifi- kanz für die Renditeprognose bereithalten. Makroökonomische Bedingungen während der Dauer des Invest- ments haben jedenfalls materielle Auswirkungen, da ein einprozenti- ger Anstieg des Wachstums des annualisierten realen Bruttosozial- produkts – während der durch- schnittlichen Dauer des Invest- ments von acht Jahren – mit einem 6,62-prozentigen Anstieg der Überrendite des Investments ein- hergeht (siehe Tabelle „Invest- mentperformance und Makro-Be- dingungen“) . Allerdings verringert eine Abwertung der Lokalwährung die Rendite, während lokale Inflation, kon- trolliert im Hinblick auf die Währungsab- wertung, mit höheren Renditen verbunden ist. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass eine Verbesserung des Länderrisikos während der Dauer des Investments mit Renditestei- gerungen verknüpft ist. Diese Teilergebnisse weisen darauf hin, dass der Faktor, der bei der Bewertung von Länderrisiken am mei- sten zählt, die Schätzung makroökonomi- scher Fundamentaldaten, ist. Weniger wich- tig scheint hingegen die Situation zum Zeit- punkt des Investments zu sein. DR. KURT BECKER Investmentperformance und Makro-Bedingungen Mehr Wirtschaftswachstum bedeutet mehr Überrendite. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) PME PME PME PME PME PME PME PME Reales BIP-Wachstum 6.620*** 4.306* 2.869 -3.580 (2.435) (2.491) (2.636) (4.503) Währungsabwertung -0.355* -3.945*** -3.670*** -4.103** (0.192) (1.158) (1.376) (1.619) Inflation -0.202 3.713*** 3.341** 3.503** (0.192) (1.145) (1.361) (1.647) Staatsschulden in % des BIP -0.020* -0.004 0.025 (0.012) (0.012) (0.028) Sovereign Rating Index -0.378** -0.430 (0.166) (0.349) R² 0.149 0.143 0.145 0.155 0.181 0.122 0.188 0.192 Anzahl der Beobachtungen 1,393 1,417 1,392 1,391 1,109 1,310 1,095 623 Stichprobe Full Full Full Full Full Full Full Full Vintage-Jahr-fixe Effekte Yes Yes Yes Yes Yes Yes Yes Yes Sektorfixe Effekte Yes Yes Yes Yes Yes Yes Yes Yes Regressionsanalysen zeigen, ob Veränderungen makroökonomischer Größen signifikante Prognosekraft für die Investmentperformance des IFC-Portfolios besitzen. Die Rechnung (1) etwa zeigt, dass ein Prozent mehr Wachstum in jedem Jahr während der Investmentdauer zu einer Überschussrendite von 6,62 Prozent führt. Rechnung (4) wiederum mit mehr Variablen legt dar, dass sich Währungsabwertungs- und Inflationseffekte nahezu aufheben. Das reale Wachstum behält im Wesentlichen seine Prognosegüte für die Performance. PME: Public Market Equivalent. Quellen: Studie FOTO : © WOR L D B ANK DE V E LOPMENT R E S E A RCH GROU P » Initiativen wie der Currency Exchange Fund TCX können Impact Investoren Währungsrisiken abnehmen. « Tristan Reed, World Bank Development Research Group, Washington, D.C. I MP A C T : CA S E S TUDY I NVE S TOR EN 44 N o. 2/2021 | institutional-money.com

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