Institutional Money, Sonderausgabe 2 | 2021

FOTOS : A RCH I V I S T | S TOCK . ADOB E . COM , HA R VA RD BU S I NE S S SCHOOL D ie Idee, mit seinen Invest- ments zielgerichtet Gutes im Hinblick auf ökologische und soziale Problemstellun- gen zu bewirken, ist dieser Tage enorm populär. Dabei gibt es eine supranationale Institution, die sich schon seit Jahrzehnten genau diesem Zweck verpflichtet hat, auf ökologische und soziale Verbesserungen in Schwellenländern abzielt und einen ein- drucksvollen Track Record aufweist, der keinen Vergleich zu scheuen braucht: die International Finance Corporation (IFC). 1956 als Weltbanktochter gegründet, um- fasst das Mandat der in 130 Schwellenlän- dern vertretenen IFC „die weitere wirt- schaftliche Entwicklung durch Belebung des Wachstums produktiver Privatunter- nehmen in den Mitgliedsstaaten, speziell in den weniger entwickelten Gebieten“. Der Investmentansatz der Organisation geht auf die Erkenntnis zurück, dass einige ausge- wählte Märkte nicht über adäquates Invest- mentkapital verfügen. Die Satzung der IFC spricht davon, dass „(…) die IFC Finanzie- rungen in jenen Fällen übernehmen soll, in denen ausreichend viel privates Kapital zu vernünftigen Konditionen nicht verfügbar ist“. 185 Mitgliedsstaaten besitzen und steu- ern die Institution, legen deren Statuten und Ziele fest und statten sie mit Eigenkapital aus. Die Bilanzsumme der IFC beträgt zirka 99 Milliarden US-Dollar, wovon 43 Milliar- den entwicklungsfördernde Investments ausmachen, während der Rest liquide Mittel sind. Die Weltbank hat zuletzt im Rahmen einer groß angelegten Studie vergangenen August die Effizienz der IFC-Investments untersucht. So haben die Autoren den Wert der von der IFC für den Erwerb von Betei- ligungen jährlich seit 1970 eingesetzten Zahlungsmittel den weltweit getätigten aus- ländischen Direktinvestitionen (FDIs, Fo- reign Direct Investments) gegenübergestellt (siehe Grafik „Reales jährliches Beteili- gungsinvestment“) . Bei diesen seit 1970 vorhandenen Daten handelt es sich um Investitionen von Direktinvestoren in das im Ausland befindliche Anlagevermögen von Unternehmen oder Projekten mit dem Ziel, Einfluss und Kontrolle über diese Investition auszuüben. Grafisch lässt sich auf diese Weise der Gleichlauf der beiden Größen darstellen. So ist das Beteiligungs- engagement der IFC mit den FDIs gestie- gen, hat sich aber in Abschwungphasen als weniger volatil erwiesen. Während die ausländischen Direktinvestitionen in den Rezessionen 2001 und 2008 substanziell zurückgingen, stiegen die IFC-Investitionen im Jahr 2001 sogar an. 2008 fielen sie zwar kurzzeitig, legten in den Folgejahren aller- dings deutlich zu, während bei den FDIs eine Plateaubildung zu verzeichnen war. 2018 allerdings gingen sowohl die Investi- tionen der FDIs und der IFC deutlich zu- rück. Dazu muss man wissen, dass die IFC 2017 begann, Gespräche bezüglich einer Kapitalerhöhung mit ihren Gesellschaftern Impact Investing in Emerging Markets gilt vielen Investoren noch als Zukunftsterrain. Tatsächlich gibt es aber eine Institution, die diese Art von Investition bereits seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts erfolgreich betreibt. Impact- Pioniere 40 N o. 2/2021 | institutional-money.com

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