Institutional Money, Sonderausgabe 2 | 2021

ment und Active Ownership erhalten wir in Bezug auf die damit erzielte Wirkung schon heute einiges an Rückfragen. Investoren wollen durchaus wissen, welcher Impact sich damit tatsächlich erzielen lässt. Man darf jedoch nicht verkennen, dass wir uns in einer Branche bewegen, die eher konser- vativ geprägt ist und in der der quantitativen Messung von Ergebnissen immer noch eine hohe Bedeutung zukommt. Deswegen wird gerade das Thema Messung in den kom- menden drei bis fünf Jahren eine besondere Herausforderung darstellen, die es zu be- wältigen gilt. Wie steht es aus Ihrer Sicht um die Themen Rendite und Risiko im Zusammenhang mit Impact-Investments? Michael Schmidt: Wenn ich von meinem ein- gangs formulierten erweiterten Verständnis von Impact Investing ausgehe, dann lässt sich auch mit solchen Investments durchaus eine überdurchschnittliche Rendite erzielen. Ich spreche in diesem Zusammenhang gern von einer möglichen Transformationsprä- mie, die sich erzielen lässt, wenn man Unternehmen, die sich auf den Weg in eine nachhaltiger orientierte Zukunft gemacht haben, auf diesem Weg begleitet. Im Grun- de ist damit nichts anderes gemeint als eine Risikoprämie, die ein Investor für sich vereinnahmen kann, wenn sich ein Be- wertungsabschlag oder eine Aufschlag bei den Renditespreads von Anleihen entspre- chend abbauen. Dass es durchaus erhebliche Unterschiede in der Performance gibt, haben wir in den vergangenen Jahren gerade im Bereich der Versorger beobachten können. Michael Schmidt: Ein gutes Beispiel. Der Per- formanceunterschied zwischen jenen Unter- nehmen, die sich auf einen eindeutigen Pfad hin zu einer Reduzierung fossiler Brenn- stoffe gemacht haben, im Vergleich zu Unternehmen, die die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt oder verschlafen haben, war schon mehr als eklatant. Da klafft inzwi- schen eine große Lücke, was die Bewertun- gen am Kapitalmarkt angeht, was wiederum einen großen Anreiz für jene darstellt, die noch nicht so weit sind, sich auch zu ver- ändern. Für Puristen ist das natürlich schwer zu verdauen, weil sie in solchen Fällen eher für ein Divestment plädieren. Ich halte davon gar nichts. Michael Maldener: Wobei wir nicht vergessen sollten, dass entsprechende Investments von einem steten Reporting und einem entspre- chend angemessenen Risikomanagement begleitet sein müssen. Nur dann werden wir als langfristig orientierter Asset Manager unsere Kunden davon überzeugen können, investiert zu bleiben. Denn wir sollten eines nicht vergessen: Nachhaltigkeit braucht Zeit, und Impact Investing braucht vielleicht noch etwas mehr Zeit. Markus Zeilinger: Auch bei der Frage nach Rendite und Risiko sowie deren Korrelation mit einem Impact-Investment vertrete ich F OTO : © I N V E S T I N V I S I ON S » Es gibt eine ganze Reihe von Studien und Statistiken, aus denen im Grunde jede Seite das jeweils für sie passende Ergebnis in Bezug auf die Rendite von nachhaltigen Investments herauslesen kann. « Edda Schröder, Invest in Visions IMPAC T: ROUND TABL E 30 N o. 2/2021 | institutional-money.com

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