Institutional Money, Sonderausgabe 2 | 2021

FOTOS : © NÖV K , V ZN NORDRHE I N sich durch die Mit- gliedschaft bei UNPRI Montreal Pledge ver- pflichtet hat. In Kom- bination mit anderen Kennzahlen und Para- metern wird beurteilt, ob CO 2 -intensive Titel aktiv abgebaut werden. „2019 erfolgte eine erstmalige Messung der SDGs, seit 2020 wird die Kennzahl ‚SDG Solution Assessment‘ im Rahmen des quartalsweisen ESG-Reportings mit ausgewertet. Im Rahmen des quartalsweisen ESG-Re- portings werden die Ergebnisse au- ßerdem in einer Nachhaltigkeitsbro- schüre veröffentlicht“, erklärt Karin Schlemaier, Vorstand in der Nieder- österreichischen Vorsorgekasse. Kritische Stimme Eigene Solarparks betreibt die VZN Nordrhein seit über zehn Jahren. Da- rüber hinaus investiert man auch in nachhaltige Fischzucht. Die grüne Infrastrukturquote wurde in den letz- ten fünf Jahren deutlich ausgebaut, außerdem wurde etwa ein eigener Kita-Fonds aufgelegt. Die SDGs 13 und 4 versucht man durch Konzentration auf Infrastrukturinvestments wie Solaranlagen, Kitas und Schulinvestments zu erfüllen. Geschäftsführer Uwe Zeidler spart auch nicht mit kritischen Worten zum Status quo der Impact-Investment-Landschaft: „Leider kon- zentriert sich die Asset-Management-In- dustrie nur auf den Verkauf von ESG-Pro- dukten und unterstützt nicht dabei, bestehen- de Produkte zu bewerten. Da stehen Kapi- talanlagestellen wie wir allein da. Bislang haben wir wegen fehlender Datenbasis nur messen können, welche Asset Manager ESG und UN PRI haben. Wir starten gerade ein Projekt zur Selbstauskunft aller Manager zu ihren Direktinvestments, sodass wir noch 2020 einen kompletten Überblick über alle Scores unserer durchgerechneten Assets erhalten.“ GEWINNER CORPORATE Auf der Corporate- Ebene kann Infineon den Haupt-Award für sich beanspruchen. Mit dem Ziel der CO 2 - Neutralität bis zum Jahr 2030 verstärkt der Infineon-Konzern mit einem Auge auf die Pariser Klimaziele seine Nachhaltigkeitsanstrengungen. „Wir wollen bis 2025 die Treibhausgasemissionen gegenüber 2019 um 70 Prozent gesenkt ha- ben – dies umfasst sowohl direkte als auch indirekte Emissionen durch Strom und Wärme“, erklärt Oliver Heinrich, Finanzvor- stand Infineon Technologies Austria. Durch die Steigerung der Energie- und Ressourcen- effizienz, die Reduktion des CO 2 -Ausstoßes mittels Abluftreinigung in den Werken und die Umstellung auf modernste Prozesstech- nologien in der Produktion kann das Vor- haben realistisch erreicht werden. Die Unter- nehmensstrategie der Infineon Technologies Austria, „Strategy 2025 – Smart Growth“, baut wiederum auf dem EFQM-(European Foundation for Quality Management)-Mo- dell auf. In den zentralen Handlungsfeldern ist nachhaltiges Handeln in allen Maßnah- men verankert. Die jeweiligen Maßnahmen werden auch im Hinblick auf Auswirkungen auf die SDGs definiert. Die Auswirkungen und der Fokus auf die einzelnen SDGs werden laufend in den strategischen Überle- gungen im Rahmen der Strategieklausuren überprüft und kontinuierlich ausgebaut. Der- zeit wird auf eine umfangreiche Erfüllung zahlreicher SDGs (3, 4, 5, 6, 8, 9, 12, 13 und 17) hingearbeitet. Die Adolf Würth GmbH , ein Spezialist für Montage- und Befestigungsmaterial, möchte wiederum mit seinem Qualifizie- rungsprogramm „Nachhaltigkeitsmanage- ment“ zum Denken anregen, einen Über- blick über die Dimensionen nachhaltigen Wirtschaftens geben und die Programmteil- nehmer befähigen, das Gelernte in den eigenen Tätigkeitsbe- reich übertragen kön- nen. Sie sollen moti- viert werden, die zir- kuläre Wertschöpfung nachhaltig umzusetzen und den Nutzen der damit einhergehenden Veränderung zu erkennen und schätzen zu lernen. Die Kasseler Verkehrs- und Versor- gungs-GmbH berichtet, dass die Städtische Werke Energie + Wärme GmbH bereits im Jahr 2013 eine langfristige Fernwärmestra- tegie beschlossen hat. Das Ziel war, mittelfristig aus der Kohleverbrennung aus- zusteigen und das Fernwärmekraftwerk Kas- sel zu 100 Prozent auf CO 2 -neutrale Brenn- stoffe umzustellen. Der zukünftige Einsatz weiterer biogener Ersatzbrennstoffe wird geprüft: Seit dem Jahr 2016 wird Klärschlamm im Kraftwerk mitverbrannt. Im April 2020 wurde eine Klärschlammbandtrocknung fertiggestellt. Sie spart schon jetzt zehn Prozent der bis- herigen CO 2 -Emisssionen ein. 2021 soll ei- ne neue Entnahmekondensationsturbine in Betrieb gehen – sie wird den ganzjährigen Betrieb des Kraftwerks ermöglichen. Ab 2023 wird der Kessel umgebaut, damit er Altholz verbrennen kann. Außerdem geht eine neue Rauchgasreinigung in Betrieb. Ab 2025 erzeugt die Städtische Werke Energie + Wärme Fernwärme und Strom in res- sourcenschonender Kraft-Wärme-Kopp- lung mit den CO 2 - neutralen Brennstoffen Klärschlamm und Alt- holz. » Seit 2020 wird die Kennzahl › SDG Solution Assessment ‹ im Rahmen des quartalsweisen ESG- Reportings mit ausgewertet. « Karin Schlemaier, Vorstand in der NÖVK I MP A C T : M4C - AWARD 18 N o. 2/2021 | institutional-money.com

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