Institutional Money, Sonderausgabe 2 | 2021

Impact-Allianz ge- schmiedet. Wir wollen mithelfen, aus den Social Development Goals, die von der Be- kämpfung von Armut und Hunger über den Schutz der Meere bis hin zur Friedenserhaltung reichen, Resultate zu erzielen – und zu fördern. Das geht na- türlich nur, wenn diese SDGs auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt sind und Best-Practice-Beispiele die Möglichkeit er- halten, Schule zu machen. Aus diesem Grund hat Institutional Money mit Co-Ini- tiator Mercer den Money For Change – M4C – Impact Award aus der Taufe geho- ben und im April 2021 erstmalig für die Kategorien Asset Owner, Corporate, Entre- preneur und Cooperation vergeben. Die Award-Träger Die Gewinner der jeweiligen Kategorie lauten: Zurich Insurance Group, Infineon Technologies, plasticpreneur doing circular und fair-finance. Die Jury, die aus den bereits erwähnten Mitgliedern unserer Impact-Allianz besteht, vollzieht dabei einem zweistufigen Wer- tungsprozess. Dieser besteht aus der Vor- selektion der Nominierten und der darauf- folgenden finalen Auswahl der Prämierten. Die Bewertung orientiert sich an den IMP- 5-Dimensionen, wobei die Umsetzung der je- weiligen Strategien, Prozesse und Lösun- gen sowie der daraus entstandene Impact im Vordergrund stehen. Je nach Kategorie konn- ten mindestens drei Teilnehmer das Gre- mium von ihrer Impact-Arbeit überzeugen. GEWINNER ASSET OWNER Im Bereich Asset Owner waren es gleich fünf: Da wäre zunächst die Zurich Insurance Group : Die Versicherungsgruppe beein- druckt allein schon durch die finanzielle Wucht, mit der sie Impact erzielt. Denn Ende 2020 hat man ein Impact-Investment-Port- folio von 5,8 Milliarden Dollar verwaltet, wodurch CO 2 -Emissionen im Ausmaß von 2,9 Millionen Tonnen vermieden und die Lebensumstände von 3,7 Millionen Men- schen verbessert werden konnten. Besonders verpflichtet fühlt man sich SDG 13, also dem Klimaschutz. Um dieses Ziel fokussiert umzusetzen, hat man das „Global Flood Resilience Program“ ins Leben gerufen, das einen kooperativen Ansatz verfolgt. „Gemeinsam mit den betroffenen Bevöl- kerungsgruppen nützen wir das Know-how, das einem Versicherer zur Verfügung steht, um in gefährdeten Regionen das Überflu- tungsrisiko zu reduzieren. Als Investor su- chen wir nach Finanzierungsmöglichkeiten, um die dringenden sozialen und ökologi- schen Probleme unserer Zeit möglichst effi- zient anzugehen“, erklärt Samy Ebstein, Chief Investment Officer der Zurich Versi- cherung Österreich. Instrumente für diese Form des Impact Investing sind Private Equity, Green Bonds oder auch Immobilien. Allein auf der Green-Bond-Seite hat der Konzern bereits 2017 das Investmentziel von zwei Milliarden Dollar erreicht und hält derzeit 150 verschiedene grüne Anleihen, mit denen grüne Pro- jekte finanziert wur- den. fair-finance konnte wiederum nach zwei Jahren Vorbereitung Anfang 2021 den gemeinsam vom Senat der Wirtschaft und von fair-finance initiier- ten Social Entrepreneurship Venture Capital Fund starten. Die Vorsorgekasse stellt fünf Millionen Euro an Seed Capital zur Verfü- gung. „Der Fonds unterstützt jene Unternehmen mit Eigen- kapital, die, geprüft durch ei- nen Impact-Beirat, dazu beitra- gen, eine zukunftsfähige Ge- sellschaft zu schaffen, und zu- mindest eines der 17 SDGs adressieren“, wie Markus Zei- linger, Gründer und Vorstands- vorsitzender von fair-finance, berichtet. Aktuell fokussiert sich der Investor auf die SDGs 3, 4 und 10. Für die anstehenden vielfäl- tigen Probleme durch den Kli- mawandel braucht es laut den Bonus Pensionskassen En- gagement auf allen Ebenen. Besonders steht das Ziel 13 – Climate Ac- tion – im Vordergrund, und zwar mit Fokus auf die sukzessive Reduktion des CO 2 -An- teils der Portfolios, wobei bereits als Folge des Aufbaus einer ESG-Monitoringplatt- form und der daraus abgeleiteten Maßnah- men eine erhebliche Absenkung der durch- gerechneten CO 2 -Emissionen erzielt wer- den konnte. Zudem erfolgten in der jüngsten Vergan- genheit verstärkt Impact-Investments im Bereich erneuerbare Energien. „In einem Bürobetrieb sind die ökologischen Hebel eingeschränkt; man tut aber, was möglich ist: Das beginnt etwa bei der Mülltrennung, geht über den Einkauf von Papier und Drucksorten bis hin zu den Büromöbeln, die meist secondhand gekauft werden, und zum Bezug von 100 Prozent Ökostrom“, heißt es von Seiten des Managements. Die Niederösterreichische Vorsorge- kasse legt wiederum Wert auf die jährliche Messung des CO 2 - Fußabdrucks für Ak- tien und Anleihen, um die Klimaauswirkun- gen zu ermitteln, zu deren Reduktion man FOTO : © NÖV K » Als Investor suchen wir nach Fi- nanzierungsmöglichkeiten, um die dringenden (...) Probleme unserer Zeit möglichst effizient anzuge- hen. « Samy Ebstein, CIO Zurich Versicherung Österreich I MP A C T : M4C - AWARD N o. 2/2021 | institutional-money.com 17

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