Institutional Money, Ausgabe 2 | 2021

D ie Moses Mendelssohn Stif- tung ist 100-Prozent-Eigen- tümerin der GBI-Gruppe, bei der es sich um einen Projekt- entwickler handelt, der aktuell vor allem in den Bereichen Studentenwohnheime, frei finanziertes und gefördertes Wohnen aktiv ist. Stiftung und Unternehmen arbeiten hier Hand in Hand. So schafft es die Stiftung, auch im Niedrigzinsumfeld ausreichend ho- he Erträge zu erwirtschaften, um ihren Stif- tungszweck erfüllen zu können. Erzählen Sie uns etwas zum Hintergrund Ihrer Stiftung, Herr Prof. Schoeps? Professor Dr. Julius Schoeps: Die Stiftung ist nach dem Philosophen Moses Mendelssohn benannt. Mein Bruder, Dr. Manfred Schoeps, und ich haben die Stiftung 2004 gegründet. Wir sehen uns dabei in der Tradition der Moses Mendelssohn Stiftung, die 1929 in Dessau gegründet und später von den Nazis zwangsaufgelöst wurde. Wie hoch ist das Stiftungsvermögen, und wie haben Sie es angelegt? Schoeps: Das Kapital beträgt 40 Millionen Euro. Es handelt es sich bei unserer Stiftung um eine unternehmensverbundene Stiftung, ähnlich wie etwa die Bertelsmann- oder die Robert Bosch Stiftung, wenn auch in einem sehr viel kleineren Rahmen. Die Stiftung ist Eigentümerin der GBI-Unternehmensgrup- pe, ein Projektentwickler in den Bereichen Wohnen und Gewerbe. Dabei arbeiten wir gut Hand in Hand. Über die GBI-Gruppe bewirtschaften wir aus dem Stiftungsbe- reich heraus 22 Studentenwohnheime in Deutschland und Österreich mit mittlerwei- le 5.000 Apartments. Damit sind wir einer der größten Betreiber in diesem Bereich in Deutschland. Wir machen das zum Kosten- ersatz, das heißt, ohne Gewinn zu erzielen. Und das kommt den Studierenden zugute. Wollen Sie mit der Kapitalanlage ebenfalls den Stiftungszweck unterstützen? Das heißt, betreiben Sie „Impact Investing“? Schoeps: Ja, schon! Vor ein paar Jahren hieß das noch Mission Investing. Teilweise be- treiben wir das selbst, und teilweise erledigt das die GBI-Gruppe für uns. Reiner Nittka: Wir versuchen, unternehme- risches Handeln mit gesellschaftlichem Engagement zu verbinden. Unsere Intention ist dabei unter anderem die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Studierende. Professor Dr. Julius H. Schoeps ist Vorstand der Moses Mendelssohn Stiftung, die sich für die europäisch-jüdische Verständigung engagiert. Reiner Nittka ist Vorstandssprecher der GBI Holding AG, einer 100-Prozent-Tochter der Moses Mendelssohn Stiftung. Institutional Money unterhält sich mit den beiden darüber, wie sie zusammenarbeiten und wie sie aktuell den Immobilienmarkt sehen. » WIR ARBEITEN GUT 64 N o. 2/2021 | www.institutional-money.com T H E O R I E & P R A X I S | PROF. DR . J UL I US S CHOE P S & R E I NE R N I T T KA FOTO : © T I M F L AVOR

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