Institutional Money, Ausgabe 2 | 2021

gering ist. Matthias Kunze, Head of Dis- tribution bei Assenagon, führt aus: „Die gekaufte Einzelaktienvolatilität konnte im ersten Quartal 2020 signifikant positive Beiträge zur Fondsperformance liefern und den Drawdown deutlich reduzieren. Gegen Ende des ersten Quartals haben wir immer deutlicher die Chancen gesehen, die sich durch die historischen Prämien- höchststände ergaben. Diese haben wir genutzt, um das Exposure deutlich zu erhöhen.“ Böse ist man über die Nagelprobe im Februar/März 2020 nicht: „Mit einem Kursrückgang von zehn bis 15 Prozent muss man im Short-Vola-Segment bei einer derartig explosiven Volatilitätsentwicklung rechnen. Der Corona-Sell-off lag im Rahmen. Da wir antizyklisch das Ex- posure erhöht haben, konnten wir die Erholung auf das Vor-Corona-Niveau schon im November 2020 abschließen. Für 2020 konnten wir insgesamt eine positive Performance von 1,8 Prozent erreichen, und das trotz der anspruchs- vollen Märkte und obwohl die Prämi- en nach wie vor merklich erhöht sind.“ Dem Optionsmarkt steckt die Corona- krise also nach wie vor noch in den Knochen. Kunze merkt an, dass die bisherige Erholungsphase in Kombination mit dem Sell-off ein guter Test für die Ro- bustheit der Strategie gewesen sei. Damit helfe man sich über den kurzen Track Record dieses Produkts hinweg. Zweiter Sieger mit einer positiven Per- formance von 1,48 Prozent im Zeitfenster der Grafik ist der 7orca Vega Return. Hier wird mit Short Straddles gearbeitet, das Delta lässt man innerhalb strikt definierter Grenzen schwanken, bevor zum Delta- Hedging gegriffen wird. Die Pfadabhän- gigkeit der Ergebnisse ist hier wieder eine andere als in den vorhin genannten Fällen. 7orca ist so etwas wie der heimliche Sieger, hatte der Fonds doch sogar einen etwas geringeren Drawdown als jener von Assenagon zu verzeichnen und konnte seine Aufholphase einige Wochen früher abschließen. CEO Tindaro Siragusano da- zu: „Die Reaktion unserer Strategie lag innerhalb des zu Erwartenden. Während der Fahrt nach unten konnten unsere breite Diversifikation und unsere Delta-Cap- Stra- tegie die Verluste begrenzen. Wir betrei- ben Delta-Hedging ab einem Delta größer als plus 0,25 beziehungsweise kleiner als minus 0,25, und zwar dann zurück auf ein Delta von plus/minus 0,25.“ Die sehr gute Performance seit April 2020 sei vor allem im stringenten Festhalten am Konzept und in einer deutlich attraktiveren VRP begründet. Die Maximum-Drawdown-Pe- riode des Vega Return umfasst 420 Tage. Wieder etwas anders ist der Warburg – Defensiv – Fonds aufgestellt, den Dr. Björn Borchers, Leiter Multi Asset & Li- quid Alternatives bei Warburg Invest in Hamburg, managt: Hier verfolgt man einen globalen Ansatz. Borchers: „Die Vorteile unseres globalen Ansatzes, die 2018 sichtbar waren, konnten aufgrund der globalen Krise nicht greifen. Dieses Verhalten ist identisch mit der Finanzkrise 2008.“ Anders als die Peers hat man in den letzten Monaten relativ wenig Dyna- mik beim Aufholen gezeigt: Minus 5,63 Prozent stehen hier noch zu Buche. Laut Borchers habe 2020 die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit des Delta-Hedgings deutlich gezeigt: „Insbesondere die deutli- chen Kurslücken über Nacht und über das Wochenende zeigten sich als große Her- ausforderung im Hedging. Dennoch war dieser Baustein sowohl im starken Rück- gang im März 2020 als auch im weiteren Verlauf des Jahres für deutlich positive Performancebeiträge verantwortlich.“ Der sechste im Bunde ist Thomas Alt- mann, Head of Portfoliomanagement und Partner bei QC Partners in Frankfurt. Dort verwaltet man mehrere Short-Vola-Strate- gien. Im QCP PremiumIncome wird eine Put-Collar-Strategie verfolgt, indem man systematisch regelbasiert kurzlaufende Puts auf weltweite Aktienindizes verkauft und gleichzeitig eine konsequente Down- side-Absicherung durch den Kauf von Puts mit niedrigeren Strikes umsetzt. Bei Eingehen einer Eröffnungsposition mit mindestens vier Wochen Laufzeit beträgt der Sicherheitspuffer des verkauften Puts mindestens 2,5 Prozent, der Basispreis des gekauften Puts liegt maximal fünf Prozent tiefer. A und O ist auch hier natürlich das Risikomanagement. Altmann: „Der maxi- male Drawdown lag bei zwölf Prozent, das illustriert den risikobegrenzenden Charakter unserer Collar-Strategie. Vom Tiefpunkt weg konnte der QCP Premium- Income bislang etwa zehn Prozent zulegen und hat damit einen Großteil seines Draw- downs wieder aufgeholt. Innerhalb der Peergroup weisen wir den geringsten Drawdown auf, was auf einen defensive- ren Strategieansatz hindeutet.“ Trotzdem konnte der Fonds auch in der Erholungs- bewegung mithalten. In der Sechser-Run- de ist man Bronzemedaillengewinner, hat aber 1,62 Prozent aufzuholen, um auf den Stand vom 10. 12. 2019 zu kommen. Bei einer konservativen Zielrendite von vier Prozent pro Jahr strebt man entsprechend » Mit den Short-Vola-Assets befinden wir uns seit Herbst 2020 wieder auf einem deutlichen Wachstumspfad. « Thomas Altmann, Partner und Head of Portfolio Management bei QC Partners in Frankfurt » Seit dem Corona-Crash legten wir um 34 Prozent zu und haben Aussichten, neue Hochs zu erreichen. « Alexander Raviol, Partner und Head of Alternative Solutions bei Lupus alpha in Frankfurt 188 N o. 2/2021 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N | R I S I KOPRÄMI E FOTO : © J U L I A S I DOR ENKOVA , MA RCU S B ECK E R , 7ORCA A S S E T MANAGEMENT, F I NCCAM I NV E S TMENT

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