Institutional Money, Ausgabe 2 | 2021

Nach dem Schadensfall Seit dem März 2020 befindet sich die Peergroup von Fonds mit Short-Volatilitätsstrategien im Aufholprozess. Es lebe der kleine Unterschied. G enauso wenig, wie die Wettbe- werber im Februar/März 2020 im Gleichklang südwärts schrit- ten, gestaltet sich die Aufholjagd syn- chron. Während einige schon in positivem Terrain sind, haben andere noch einen Teil des Weges vor sich. Das hängt auch damit zusammen, dass die Short-Vola-Strategien durchaus unterschiedlich sind: einmal be- treffend der eingesetzten Instrumente, zum anderen im Hinblick auf die Risikokalibrierung. So baut der Lupus alpha Volatility Risk-Premium, der auf die Höhe des Aktienrisikos ska- liert ist, mit gelisteten Optionen Vari- anz-Swaps nach und fängt das Risiko mit einem flexiblen Delta-Hedging ein, finccam operiert hingegen mit OTC-Varianz-Swaps. „Während Vari- anz- und Volatilitäts-Swaps einen ein- gebauten Delta-Hedge besitzen, müssen Anbieter, die mit Optionen operieren, Delta-Hedges aufsetzen, um am Ende des Tages Delta-Neutralität hergestellt zu haben“, weiß Alexander Raviol, Leiter des Bereichs Alternative Solutions bei Lupus alpha. Trotzdem sind sich die Produkte dieser beiden Anbieter am ähnlichsten. Problem der Vergleichbarkeit Generell schnitten gerade jene Strategien vergleichsweise gut ab, die ein offenes Aktienmarktrisiko (Delta) haben. Ursache dafür ist die „v-förmige“ Erholung der globalen Aktien auf neue Hochs. Betrach- tet man unabhängig von der Portfoliokon- struktion nur die Performanceentwicklung, so werden sehr verschiedene Risikoskalie- rungen miteinander verglichen. Der Lupus alpha Volatility Risk-Premium ist auf ein aktienähnliches Risikoniveau skaliert. Folglich war der zwischenzeitliche Verlust vergleichsweise hoch. Raviol: „Das Jahr 2020 wurde mit einem Verlust von minus 9,14 Prozent insgesamt im Mittelfeld die- ser Vergleichsgruppe abgeschlossen. Im Gegenzug ist aber auch die Rendite in normalen Marktphasen viel höher, und auch die Gesamtperformance seit März 2020 ist die mit Abstand stärkste. Die Chancen stehen gut, 2021 neue Hochs zu erreichen.“ Dr. Wolfgang Mader, Partner bei finccam investment in München, hält fest: „Unsere Umsetzung der Volatilitätsrisikoprämie (VPR) ist ebenfalls auf die Höhe der Aktienrisikoprämie kalibriert. Das Verhal- ten liegt genau im Rahmen der Erwartun- gen. Nach dem Drawdown in Höhe von rund 50 Prozent des Aktienverlustes konn- ten wir seit Mitte März 2020 überdurch- schnittlich performen und die Verluste weitgehend kompensieren. Damit lagen wir im Mittelfeld der Peergroup. Gerade im aktuellen Volatilitätsumfeld ist die Ver- einnahmung der Volatilitätsprämie über Varianz-Swaps besonders attraktiv.“ Die Aufholung des Rückschlags aus dem Corona-Sell-off soll in der zweiten Jahres- hälfte 2021 abgeschlossen sein. Einen anderen Weg verfolgt der Asse- nagon Alpha Premium, der sich im Zeit- fenster vom 10. 12. 2019 bis 28. 4. 2021 in seiner Peergroup mit einem Plus von 1,7 Prozent am besten schlug und gemeinsam mit dem 7orca Vega Fonds den Ausgangs- wert bereits wieder übertreffen konnte (siehe Grafik „Das Sixpack in der Aufhol- jagd“) . Im Assenagon Alpha Premium verkauft man Aktienindexvolatilität und kauft parallel Volatilitäten auf die Einzel- aktien im Index entsprechend der Index- gewichtung. Dahinter steht die Beobach- tung, dass die VRP bei Indexoptionen hoch, bei Einzelaktienoptionen jedoch Das Sixpack in der Aufholjagd Zwei der sechs Wettbewerber haben bereits im November 2020 die Scharte wieder ausgewetzt. Während Assenagon und 7orca die Aufholjagd bereits letztes Jahr beendet und die Ausgangswerte vom 10. Dezem- ber 2019 wieder erreicht haben, müssen die anderen Anbieter noch kämpfen, wobei der Großteil des Weges zurückgelegt ist und bis Ende 2021 wohl abgeschlossen sein wird. Quelle: Bloomberg -30 % -25 % -20 % -15 % -10 % -5 % 0 % 5 % Jän Dez Jan Dez Assenagon Alpha Premium 7orca Vega Income QCP PremiumIncome Lupus alpha Volatility Risk-Premium finccam Volatility Premium Warburg Defensive Fonds 2020 2021 Performance, indexiert auf den 10. Dezember 2019 » Wir unterscheiden uns dadurch, dass wir die Korrelationskomponente des Index zum Investmentobjekt machen. « Matthias Kunze, Managing Director und Head of Distribution bei Assenagon Asset Management in München 186 N o. 2/2021 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N | R I S I KOPRÄMI E FOTO : © CHR I S TOP H VOH L E R

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