Institutional Money, Ausgabe 2 | 2021

D ie Ursprünge der privaten Kreditmärkte, wie wir sie heute kennen, liegen in der Syndizierung vorrangiger Bankkredite vor nun- mehr 30 Jahren in den USA. Ihr Wachstum ver- danken sie den Finanzierungsbedürfnissen mit- telgroßer Unternehmen. Verschiedene Faktoren haben seither dazu geführt, dass diese Märkte in neue Segmente vorstoßen konnten und auch bei großen Unternehmen immer beliebter werden. Diese Entwicklungen haben sie zu einer Quelle interessanter Anlagemöglichkeiten gemacht. Heute bildet Private Credit einen festen Bestandteil der Portfolios vieler institu- tioneller Anleger. Eine turbulente Entstehungsgeschichte Am Anfang stand das Wachstum des Leveraged- Loan-Marktes, das durch die Ausweitung fremd- finanzierter Übernahmen mit privatem Kapital (Private-Equity-Leveraged-Buy-outs) angestoßen wurde. Gleichzeitig suchten institutionelle Anle- ger nach einem Zugang zu den vorteilhaften Renditeeigenschaften dieser Bankkredite. Insbe- sondere die variable Verzinsung der Schulden, die in der Kapitalstruktur zudem vorrangig besi- chert und durch Covenants geschützt sind, war für sie interessant. Für Banken ergab sich daraus die willkommene Möglichkeit, diese Kre- ditrisiken auszulagern. Sie traten nun vermehrt als Kapitalvermittler anstatt nur als Kapitalgeber auf. Im Zuge dieser Entwicklungen entstand zwischen erfahrenen institutionellen Anlegern ein liquider Sekundärmarkt. Volatilität schnellte nach oben In dieser Form erklomm der Markt vor allem in den frühen 2000er-Jahren neue Höhen, bis die große Finanzkrise 2007/2008 für einen Rückschlag sorgte. Die Volatilität schnellte nach oben. Nach ausgestandener Krise konn- te der Leveraged-Loan-Markt zwar wieder Fuß fassen und den Kapitalbedarf von großen Unternehmen ohne Investment-Grade-Rating abdecken. Der Bankensektor jedoch zeigte sich im Nachgang der Krise etwas kapital- schwach, woraufhin nun auch kleinere und mittlere Unternehmen für ihre Finanzierungs- bedürfnisse vermehrt auf private Unterneh- menskredite zurückgriffen. Die erhöhte Volatilität im amerikanischen Ener- giesektor löste 2015/2016 einen nächsten Entwicklungsschritt aus. Ein Einbruch der Ener- giepreise brachte zunächst viele Unternehmen aus dem Sektor in eine finanzielle Schieflage und breitete sich danach auch in anderen Wirt- schaftszweigen aus. Als Konsequenz zogen sich Banken aus dem Geschäft der Emission zweitrangiger Schuldtitel weitgehend zurück, was die entsprechenden Firmen an den privaten Kreditmarkt drängte – eine Entwicklung, die sich während der folgenden Markterholung als dauerhaft erwies. Das neueste Kapitel Heute erleben wir mit der COVID-19-Pandemie eine weitere entscheidende Phase. Denn die Pandemie führt zu einem Mangel an Kapital- quellen in einer Zeit, in der für viele Kreditneh- mer der Bedarf an Liquidität steigt und alterna- tive Finanzierungsquellen an Bedeutung gewin- nen. In der Vergangenheit waren die Möglich- Private Credit in Zeiten der COVID-19-Pandemie Nach dynamischem Wachstum über die letzten Jahre hinweg stellen die privaten Kreditmärkte heute ein eigenständiges und chancenreiches Anlagesegment dar. Diese Märkte bieten Anlegern Zugang zu starken Unternehmen, die ihren Kreditgebern interessante Rendite-Risiko-Eigen- schaften bieten. Voraussetzungen für ein erfolgreiches Engagement sind eine zuverlässige Kreditbeschaffung und eine breite Risikostreuung. Beides bedingt langjährige Erfahrung und profunde Marktkenntnisse. ANZEIGE FOTO: © CREDIT SUISSE

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