Institutional Money, Ausgabe 2 | 2021

M A N D A T E - T O O L : Alle Ansprüche werden erfüllt I nstitutionelle haben zuletzt besonders oft nach neuen As- set Managern gesucht, wie die regen Aktivitä- ten auf dem Mandate- Tool, der Online-Aus- schreibungsplattform von InstitutionalMoney, zeigen. Dabei geht das Mandate-Tool auf die jeweiligen Suchanforderungen derAus- schreiber individuell ein. Diese sind in der Tat vielfältig: So wollte auf der einen Seite ein Institutioneller sein Mandat in Höhe von 50 bis 100 Millionen Euro für globale Aktien nur an eine Investmentboutique vergeben, die nicht mehr als 100 Milliarden Euro verwaltet. Konträr waren die An- sprüche jenes Großanlegers, der einen Asset Manager für Hochzins- und Schwel- lenländeranleihen auf Basis eines Abso- lute-Return-Ansatzes suchte und zwischen 50 und 100 Millionen Euro investieren wollte. Diese Adresse verlangte eine Min- destgröße: Bewerben sollten sich nur Asset Manager, die gesamt- haft mindestens zehn Milliarden Euro, da- von fünf Milliarden Euro in Anleihen verwalten und mindestens 50 Mitarbeiter haben. Bei der dritten Ausschreibung forderte der Investor, dass der gesuchte Europa- Aktienmanager bei seinem direktionalen All-Cap-Ansatz einen klaren „Tilt“ in Rich- tung Value oder Growth hat und darüber hinaus auf einen hohen „Active Share“ setzt. Gesucht wurden über das Mandate- Tool aber nicht nurAsset Manager, sondern auch zwei Service-KVGs für Fonds, die in granulare KMU-Kredite respektive Sach- werte wie Infrastruktur investieren. INFO: www.institutional-money.com/mandate C R E D I T S U I S S E : Pensionsfonds klagt auf Schadenersatz D er Pensionsfonds City of St. Clair Shores Police & Fire Retirement Sys- tem hat Klage bei einemBundesgericht in NewYork eingebracht. Der Pensionsfonds aus Michigan will Kompensation für erlittene Kursverluste mit Credit-Suisse-Aktien, die im Nachgang der beiden Skandale um Greensill und vor allemArchegos entstanden sind. Wei- ters kürzten die Schweizer auch die Dividen- den und stellten das Aktienrückkaufpro- gramm ein. Die Pensionsfondsverantwortli- chen fühlen sich von Credit Suisse getäuscht. Die Bank habe Investoren „materielle Män- gel“ in ihrem Risikomanagement und ihrer Compliance verschwiegen. Aufgrund dieser Unzulänglichkeiten konnten Hochrisikokun- den zu hohe Kredite aufnehmen, die am Ende nicht zurückgezahlt werden konnten. INFO: www.credit-suisse.com B E R E N B E R G : Green Energy Junior Debt stark gefragt B erenberg war in den vergangenen Wochen über die zwei Kreditfonds Berenberg Green Energy Junior Debt Funds I und II bei der Finanzierung erneuerbarer Energien hochaktiv. So stell- ten die beiden Fonds dem Projektent- wickler Energiequelle Junior Debt zur Finanzierung des finnischen Windparks Konttisuo zur Verfügung. Wenig später wurde bekannt, dass ein Kredit an den Solarstromproduzenten Amarenco zur Finanzierung eines Solar- parks in Spanien vergeben wurde. Torsten Heidemann, Head of Infrastructure & Energy von Berenberg, sagt: „Mit den Berenberg Green Energy Junior Debt Funds bieten wir Investoren die Möglich- keit, sich an der Finanzierung von Wind- und Solarparks in der Late-Stage-Deve- lopment-Bau- und Betriebsphase zu betei- ligen. Insgesamt haben wir in den letzten Jahren mehr als 100 Wind- und Solar- parks finanziert.“ INFO: www.berenberg.de L aut einer neuen Studie von Scientific Beta, dem Re- search-Arm der französi- schen EDHEC, liefern ESG-Stra- tegien aufgrund ihrer Fokussie- rung auf Nachhaltigkeit kein oder nur marginales Alpha. Für das Paper „Honey, I Shrunk the ESG Alpha“ analysierte das Team unter der Leitung von Research Direc- tor Dr. Felix Goltz 24 ESG-Stra- tegien, von denen in anderen Stu- dien behauptet wurde, sie würden aufgrund ihres Nachhaltigkeitsansatzes outperformen. „Von den 24 Strategien hat keine einzige signifikant outperformt, wenn man eine Adjustierung im Hinblick auf den Qualitäts- faktor vornimmt, was ich bemerkenswert fin- de“, so Goltz. „Es handelt sich bloß darum, dass im letzten Jahrzehnt Qualität outperform- te, und wenn man ESG-Scores verwendet, hat man inhärent einen Tilt in Richtung Qualität.“ Darüber hinaus zeigt Scientific Beta, dass ESG-Strategien keine signifikante Downside Protection bieten. Auch finde sich die an- gebliche Outperformance erst seit 2013, als das Interesse an ESG im Wesentlichen startete. Das lässt vermuten, dass die Renditen von Aktien mit hohem ESG-Score durch einen Momentum-Push künstlich aufgebläht sind. Falls das Momen- tum nachlässt, droht eine Underperformance. Daher sind jene Investoren, die nur auf- grund des vermeintlichen Alpha-Potenzials auf ESG-Strategien setzen, höchstwahrschein- lich auf der falschen Fährte. INFO: www.scientificbeta.com S C I E N T I F I C B E T A : ESG bringt kein echtes Alpha Dr. Felix Goltz, Scientific Beta: „Wenn man ESG- Scores verwendet, hat man inhärent einen Tilt in Richtung Qualität.“ Ingrid Punz und Monika Reisinger vom Man- date-Tool-Team freuen sich über Ihren nächsten Suchauftrag. 12 N o. 2/2021 | www.institutional-money.com N A C H R I C H T E N & KÖP F E FOTO : © HE R V É T HOUROUDE / EDHEC , MA R L ENE F ROEH L I CH LU X UND LUMEN

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