Institutional Money, Ausgabe 2 | 2021

ver Presse und Kampagnen, die gegen CO 2 -intensive Aktivitäten geführt wer- den“, mit 58 Prozent die höchste Inves- torenzustimmung (Mehrfachnennungen waren möglich). Auf Platz zwei mit 57 Prozent knapp dahinter das Motiv „Star- ker sozialer Konsens in meinem Land, gegen den Klimawandel anzukämpfen“. In der Gruppe „Interne/Externe Trei- ber“ lagen zwei Gründe mit 68 Prozent ex aequo auf Platz eins: „Im Interesse externer Stakeholder“ und „Wir sehen es im langfristigen Interesse unserer Interessengruppen“. Bei den „Investment-Einflussfakto- ren“ erreichte das Motiv „Teil unserer treuhänderischen Verpflichtung als In- vestor mit einer langfristigen Perspekti- ve“ mit 63 Prozent die höchste Rele- vanz, gefolgt von „Das Halten von CO 2 -intensiven Assets wird in der Zukunft zunehmend riskant“ (54 %). Letztgenannten Beweggründen bezie- hungsweise Risiken ist sich auch Carsten Quitter, Group Chief Invest- ment Officer Allianz Investment Ma- nagement, bewusst: „Wir glauben, dass die Berücksichtigung des Klimawandels unsere treuhänderische Pflicht ist, weil dieser Auswirkungen auf Risiko und Rendite hat. Der Klimawandel beeinflusst die Rendi- ten, sei es über über die Bepreisung oder die Besteuerung von CO 2 oder über regula- torische Anforderungen an Kapitaleigner.“ Dekarbonisierung Die Studienautoren gingen auch der Frage nach, inwieweit Investoren mit ih- ren Kapitalallokationen eine Dekarboni- sierung der Realwirtschaft über die Fest- legung eines Netto-Null-CO 2 -Emissio- nen-Ziels für ihre Portfolios anstreben. Noch ist der Anteil jener Investoren, die ein solches Ziel klar definiert haben, mit 17 Prozent relativ gering. Auch das än- dert sich: Auf Sicht von drei bis fünf Jahren sollen sich schon mehr als die Hälfte aller Investoren ein Netto-Null- CO 2 -Emissionen-Ziel gesetzt haben. Dieser Zuwachs findet Robeco zufolge vorwiegend in Europa und Nordamerika statt. In beiden Regionen erwarten mehr als 60 Prozent der befragten Investoren die Festlegung eines solchen Ziels inner- halb des genannten Zeitraums. Die asia- tisch-pazifische Region hinkt diesen bei- den Regionen diesbezüglich hinterher – dort rechnen lediglich 29 Prozent der Investoren mit einer entsprechenden Entwicklung. „Der Klimawandel wird in der Vermögens- verwaltungsbranche Mainstream. Alle As- sets werden in den kommenden Jahren auf Dekarbonisierung von Anlageklassen Umschichtungen betreffen insbesondere Aktien. „Auf welche der nachfolgenden Assetklassen wollen Sie sich innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre bei der Dekarbonisierung fokussieren?“ In den nächsten ein bis zwei Jahren wollen 66 Prozent der Investoren bei „Globalen Aktien“ eine Dekarbonisierungsstrate- gie umsetzen. Das erklärt sich damit, dass der Baustein „Globale Aktien“ fast in jedem institutionellen Portfolio liegt. Auf Platz zwei (57 Prozent, Mehrfachnennungen möglich) liegen Sachwerte, die Infrastruktur und Immobilien umfassen. Hier zeigt sich der Trend in Richtung Erneuerbare-Energien-Investments und Green Buildings. Auf dem letzten Platz liegen Staatsanleihen, bei denen nur 15 Prozent der Investoren eine Dekarbonisierung vornehmen wollen respektive können. Schließlich verfügen nicht alle Staaten dieser Welt zusätzlich zu ihren klassischen Anleihen über ein für sämtliche Laufzeiten vollständiges Angebot an grünen Anleihen oder gar Klimaanleihen. Quelle: Robeco-Studie 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % Staatsanleihen Hochzinsanleihen Schwellenländeranleihen Hedgefonds Rohstoffe Schwellenländeraktien Privatmarktanlagen (Private Equity, Private Debt) IG-Unternehmensanleihen Heimische Aktien Sachwerte (Infrastruktur und Immobilien) Globale Aktien 66 % 15 % Jeder Umbau bedarf vieler Überlegungen und Planungen. Aber irgendwann wird zur Tat geschritten und das Projekt in Angriff genommen. Das gilt auch für Investoren und ihre Portfolios, die nun „klimafit“ gemacht werden. N o. 2/2021 | www.institutional-money.com 101 T H E O R I E & P R A X I S | K L IMAWANDE L

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=