Institutional Money, Ausgabe 1 | 2021

und eine Hurdle Rate gibt –, legen den Schluss nahe, dass die idiosynkratische Hedgefondsvolatilität tatsächlich eine posi- tive Determinante künftiger Hedgefonds- renditen ist. Je nach genauer Ausgestaltung des Rechenmodells liegt der geschätzte Koeffizient zwischen 0,078 und 0,104 und ist statistisch signifikant auf einem 95-Pro- zent-Niveau mit t-Werten zwischen 2,11 und 2,66. Was die ökonomische Signifikanz des Renditeeffekts anbelangt, so zie- hen die Autoren die Ergebnisse der multivariaten Regressionsanalysen und der Analyse auf Portfolioebene heran. Der Spread zwischen dem fünf- ten und dem ersten Quintil bei der Reihung der Hedgefonds nach ihrer idiosynkratischen Volatilität liegt bei annähernd 5,06 Prozent. Multipliziert man diesen Spread mit dem geschätz- ten Koeffizienten zwischen 0,078 und 0,104 in den multivariaten Regressionen, errechnet sich eine geschätzte monatliche Prämie zwischen 39 und 53 Basispunkten, die sich dann in eine annualisierte Rendite- prämie von 4,72 bis 6,31 Prozent überset- zen lässt. Blick auf die Aktien Was die Autoren ebenfalls interessierte, war ein genauerer Einblick in die Aktien- bestände der untersuchten Hedgefonds. Es ging darum, zu analysieren, ob sich die idiosynkratische Volatilität von Aktien in die idiosynkratische Volatilität von Hedge- fonds übersetzen lässt. Zu diesem Zweck glich man die Daten, wie sie sich aus der Union Hedge Fund Database ergaben, mit jenen der mittels Formular 13F an die SEC berichteten Aktien-Long-Positionen der Hedgefondsfirmen ab. Die Ergebnisse zei- gen hier eine stark positive Beziehung zwi- schen der idiosynkratischen Volatilität einer Hedgefondsfirma, die als Standardabwei- chung der unternehmensspezifischen Ren- diten in Bezug auf das Neun-Faktor-Modell berechnet wird, und der idiosynkratischen Volatilität eines Hedgefondsunternehmens, abgeleitet aus den kalkulierten Renditen der offengelegten Aktien-Long-Renditen. Re- gressiert man erstere Vola auf zweitere und kontrolliert bezüglich der Portfolioeigen- schaften, so beträgt der Koeffizient für die idiosynkratische Volatilität der offengeleg- ten Aktien-Long-Positionen 0,345, ist statis- tisch signifikant bei einer Irrtumswahr- scheinlichkeit von einem Prozent bei einem t-Wert von 7,69. Eine Erhöhung der idio- synkratischen Volatilität der offengelegten Aktien-Long-Positionen um eine Standard- abweichung geht mit einer Erhöhung der idiosynkratischen Volatilität des Hedge- fonds um 0,52 einher, woraus man schlie- ßen kann, dass ein substanzieller Teil der Volatilität des Hedgefondsunternehmens auf die Vola der offengelegten Aktien-Long- Positionen zurückzuführen ist. Paradoxon geklärt Doch wie kann man nun miteinander in Einklang bringen, dass es zwar offensicht- lich einen positiven Effekt der idiosynkrati- » Hedgefonds mit hoher idiosynkratischer Volatilität haben eine um 7,2 Prozent höhere Rendite als jene mit niedriger. « Dr. Florian Weigert, Professor of Financial Risk Management an der University of Neuchâtel, Schweiz Persistenz der idiosynkratischen Hedgefondsvolatilität Die Quintilsbetrachtung zeigt die Kontinuität der idiosynkratischen Volatilität von Hedgefonds. Aktienbasierte Hedgefonds werden gemäß ihrer idiosynkratischen Volatilität („Idio Vola“) gleichgewichtet in Quintilen zusammengefasst und deren durchschnittliche Volatilitätsentwicklung über drei, sechs, neun und zwölf Jahre analysiert. Diese zeigt sich erstaunlich stabil und spricht für das Beibehalten des jeweiligen Investmentansatzes. Untersuchungszeitraum: Januar 1997 bis Dezember 2017. Daten: Union Hedge Fund Database. Quelle: Studie Idiosynkratische Volatilität der Hedgefonds im 1. Quintil Idiosynkratische Volatilität der Hedgefonds im 2. Quintil Idiosynkratische Volatilität der Hedgefonds im 3. Quintil Idiosynkratische Volatilität der Hedgefonds im 4. Quintil Idiosynkratische Volatilität der Hedgefonds im 5. Quintil Idiosynkratische Hedgefondsvolatilität 0 % 1 % 2 % 3 % 4 % 5 % 6 % 7 % 144 Monate I 132 I 120 I 108 I 96 I 84 I 72 I 60 I 48 I 36 I 24 I 12 I 0 Monate 92 N o. 1/2021 | www.institutional-money.com T H E O R I E & P R A X I S | I D I OS YNKRAT I S CHE R VOL AT I L I T Ä T S E F F E K T FOTO : © UN I V E R S I T Y OF NEUCHÂ T E L ,

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