Institutional Money, Ausgabe 1 | 2021

I nvestoren, die angesichts technologischer Risiken und Unwägbarkeiten Bitcoin nicht in digitaler Form, sondern etwas Handfestes sowie ein haptisches Erlebnis wollen, könnten eine neue Münze interessant finden, die im Grunde ein totaler Wider- spruch zum Trend in Richtung Digita- lisierung ist. Der Frankfurter Edelmetallspezia- list Coininvest ließ in einer Auflage von 25.000 Stück eine 999.9/1000 Silbermünze mit dem Bitcoin-Logo herstellen. Die einzelne Münze hat einen aufgeprägten Nominalwert von 1,3 mBTC, also 1,3 Tausendstel eines Bitcoins. Am Rand der Münze steht in Binärschreib- weise, also in einer Folge von Nullen und Einsen, der Name des geheimnisumwitter- ten Bitcoin-Entwicklers Satoshi. Auf der Rückseite der Münze ist die britische Köni- gin Elisabeth II. dargestellt. Die Bitcoin- Münze gilt auf der Pazifikinsel Niue, die zu Neuseeland und damit zum Commonwealth gehört, sogar als offizielles Zahlungsmittel. Ihr Nennwert: zwei Neuseeland-Dollar. Coininvest kündigte an, künftig jährlich eine Auflage von 25.000 Bitcoin-Münzen prägen zu wollen. T O K E N I S I E R U N G : Schlamperei kann richtig teuer kommen V iele Bitcoin-Besitzer der ersten Stunde liegen nächtelang wach und ärgern sich grün und blau über ihren Leichtsinn. Denn oftmals haben sie Bitcoin-Ansprüche in Millionenhöhe auf USB-Sticks oder Festplatten gespeichert, kommen aber an die Daten nicht mehr heran. So hat ein Programmierer in San Francisco nur mehr zwei Versuche, das vergessene Passwort seiner Festplatte zu erraten, auf der die Zugriffsschlüssel zu über 7.000 Bitcoin und damit rund 300 Millionen US-Dollar liegen. Das Pro- blem: Falls die letzten zwei verbliebenen von insgesamt zehn möglichen falschen Passworteingaben aufgebraucht sind, ver- schlüsselt sich die Festplatte für immer. Der Pechvogel denkt nun nächtelang über das richtige Passwort nach und ver- wahrt die Festplatte an einem sicheren Ort in der Hoffnung, dass zukünftige Technologie ihm weiterhelfen wird. Schätzungen zufolge gelten rund 20 Pro- zent aller Bitcoin als unerreichbar, da de- ren Besitzer die Passwörter verloren ha- ben – oder der Datenträger verlustig ging. Dies passierte einem Briten, der seine Festplatte mit Bitcoin in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags ohne Back-up-Erstellung entsorgt hat und nun verzweifelt versucht, bei der Stadt- verwaltung eine Grabungsgenehmigung für die kommunale Mülldeponie zu erhalten, um dort nach seinem „digita- len Gold“ zu suchen. Kryptowährungen sind nur dann von Wert, wenn keine Passwörter verloren oder Festplatten kaputtgehen (siehe Bild). Ansonsten ist das Vermögen unwiderruflich verloren. N A C H Z E H N J A H R E N : Rückkehr der „Financial Times“ D ie Wirtschaftszeitung „Financial Times“ (FT) will in Zusammenar- beit mit dem Investmenthaus Wil- shire neue Börsenindizes auflegen. Dieser Schritt ist nun möglich, da die zehnjährige Wettbewerbsschutzfrist nach dem Verkauf des Indexgeschäfts im Jahr 2011 an die London Stock Exchange abgelaufen ist. Das erste Ergebnis dieser neuen Kooperation und Gewährung der „FT“- Marke ist die Umbenennung der Wil- shire-5000-Indexserie in „FT Wilshire 5000“. Darüber hinaus kooperieren die FT und Wilshire auf dem Gebiet nachhal- tiger Investments sowie bei der Lieferung von Daten und Analysen. Die meistgelesenen Institutional Money Online-News Diese Themen haben die Leser seit der letzten Ausgabe auf www.institutional-money.com am meisten interessiert: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Newsletter abonnieren: www.institutional-money.com/newsletter Quelle: www.institutional-money.com Antifragilität, bitte warten! (Kommentar) Dramatisch: Die 50-Milliarden-Euro-Lücke der Lebensversicherer Profitabilität: Das Ende eines Goldenen Zeitalters ESG: Todesstoß für den Size-Effekt? Georg Thurnes: „Zuverlässigkeit und Qualität bleiben die Maßstäbe“ ESG-Investing: Sind ETFs Teil der Lösung oder des Problems? Die ETF-Todesliste von Refinitiv Saxo Bank: Zehn völlig verrückte Vorhersagen für 2021 Totgesagte leben länger: Das gilt auch für das 60:40-Portfolio Pensionskassen: Regulatorische Änderung geplant D I G I T A L E S U N D S I L B E R K O M B I N I E R T: Bitcoin wird nun „haptisch“ Bitcoin wurde nun auch greifbar gemacht und vermittelt damit ein haptisches Erlebnis. FOTO : © CO I N I NV E S T, S T I H L 0 2 4 | S TOCK . ADOB E . COM 274 N o. 1/2021 | www.institutional-money.com D I E L E T Z T E S E I T E | GEMI S CHT E S & S KURR I L E S

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