Institutional Money, Ausgabe 1 | 2021

die eine gute Rendite erwarten lassen. Dafür erwarten wir von den Managern, dass sie innovativ unterwegs sind und dass ihre Anlagestrategie unser bestehendes Portfolio ideal ergänzt.“ Transaktionskosten und Managergebüh- ren waren bei der EZVK vor ein paar Jah- ren ein großes Projekt. „So etwas machen Sie nicht jedes Jahr, denn es bindet Res- sourcen.“ Alle fünf Jahre sei ein guter Tur- nus, findet Mahnert. „Sie brauchen ja auch Zeit, um die Ergebnisse umzusetzen und die Prozesse umzubauen.“ Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit ist für die EZVK ein sehr wichtiges Thema, auch deshalb, weil sich die EZVK am Leitfaden für ethisch nach- haltige Geldanlage in der evangelischen Kirche orientiert. „Wir verwenden verschie- dene Ansätze: Ausschlüsse, Best-in-Class und vor allem Engagement.“ Bei Letzterem arbeitet die EZVK im Verbund mit anderen kirchlichen und öffentlich-rechtlichen In- vestoren zusammen, um eine gewisse Marktmacht der Stimmrechte zu bündeln. „Darüber hinaus ist Impact Investing ein Ansatz, dem ich mich perspektivisch nähern möchte“, erklärt Mahnert. Hierbei sei die Herausforderung, Anlagen zu finden, die von der Rendite her vereinbar sind mit dem Auftrag, stets im Interesse der Versicherten zu handeln. „Für die Erreichung der Nach- haltigkeitsziele steigen die Anforderungen sowohl an die Manager, von denen wir die Integration von Nachhaltig- keit in ihren Anlageprozess erwarten, als auch an die Daten, die man benötigt, um das Portfolio entspre- chend auszurichten und zu messen. Hierfür schauen wir uns gerade ent- sprechende Tools an.“ Portabilität ist ein weiteres Thema: „Wer innerhalb von Kirche, Diako- nie, Caritas oder Kommunen wech- selt, kann seine bAV mitnehmen. Dafür haben wir Überleitungsabkommen abgeschlossen.“ 2019 wurden 11.156 sol- cher Überleitungen durchgeführt. „Das kenne ich aus Australien. Dort können Sie Ihre Anwartschaften leicht von einem Pen- sionsfonds auf einen anderen oder sogar auf ein persönliches Konto übertragen. Ich habe das auch mit der Anwartschaft gemacht, die » Wir halten 25 Prozent Alternative Investments und bau- en diese Assetklasse weiter aktiv auf. « Sabine Mahnert, Abteilungsleiterin Kapitalanlagen, EZVK, Darmstadt Kurzbiografie Sabine Mahnert Sabine Mahnert ist seit Januar 2020 Abteilungsleiterin Kapitalanlagen für die Evangelische Zusatzversorgungskasse in Darmstadt (EZVK). In dieser Funktion ist sie verantwort- lich für sämtliche liquiden und illiquiden Anlageklassen sowie das Kapitalanlagen-Controlling. Vorher war sie über sieben Jahre als Senior Investment Consultant bei Willis Towers Watson tätig, wo sie in Frankfurt den Bereich Fidu- ciary Management aufbaute. In den 2000ern leitete sie die European Pensions Group bei Morgan Stanley in Frankfurt (2000–2004) und die Pension and Insurance Services innerhalb des Asset Managements bei Goldman Sachs (2005–2010). Bei GSAM baute sie in dieser Zeit zudem das Fiduciary Management auf. Zwischen 2010 und 2012 arbeitete Mahnert bei der Arbeitsgemeinschaft für betrieb- liche Altersversorgung e. V. und war bis 2020 Mitglied des Fachausschusses Kapitalanlage und Regulatorik. TÄTIGKEITEN VOR 2000: Januar 1995 – September 2000: Senior Consultant, William M. Mercer, Frankfurt Oktober 1992 – Dezember 1994: Neukundengewin- nung (Gruppen-Lebensversicherung), Victoria Lebensver- sicherung (jetzt ERGO), Düsseldorf Januar 1990 – September 1992: Senior Fund Admi- nistrator / Actuarial Analyst, Corporate Superannuation Department, Australian Mutual Provident Society (jetzt AMP Ltd.), Brisbane, Australien Abschlüsse: + Bachelor-Studium der Volkswirtschafts- lehre an der University of Queensland, Brisbane, Australien + Diploma in Actuarial Techniques, Institute of Actuaries, London 238 N o. 1/2021 | www.institutional-money.com P O R T R Ä T | S AB I NE MAHNE R T | E ZVK FOTO : © B R I G I T T E P F E I F F E R

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