Institutional Money, Ausgabe 1 | 2021

D ass BlackRock es mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie ernst meint, wurde spätestens durch den letztjährigen Brief von BlackRock-CEO Larry Fink, der am 14. Januar 2020 veröffentlicht wurde, son- nenklar. Im Zuge des Umbaus der Anlage- strategie in Richtung ESG schreckte der Branchenprimus der Asset-Management- Industrie mit mehr als sieben Billionen US-Dollar an Assets under Management auch nicht vor der Ankündigung zurück, aus Investments in Kohleunternehmen binnen Jahresfrist auszusteigen. Betroffen waren davon Unternehmen, die mindes- tens ein Viertel ihres Umsatzes aus der Produktion von Kraftwerkskohle generie- ren. Gleichzeitig verlautbarte BlackRock, man werde jene Unternehmen genau beobachten, die sich auf Kraftwerkskohle (thermische Kohle) als Inputfaktor stützen. Grund genug für Prof. Dr. Alexander Bassen, Chair of Capital Markets and Management an der Universität Hamburg, Daniel Buch- holz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kapitalmarktinstitut der Universität Ham- burg, sowie Dr. Thomas Kaspereit, Asso- ciate Professor of Financial Accounting an der Universität von Luxemburg, zu analy- sieren, welche Auswirkungen mit Ankündi- gung und Durchführung der Veräußerung der Kohleinvestments von BlackRock auf den Kapitalmarkt verbunden sind, aber auch welche Konsequenz diese Maßnahme auf den Aktienkurs BlackRocks hat. BlackRock kündigte vor einem Jahr an, sich aus Kohleinvestments zurückzuziehen. Eine gute Gelegenheit für Wissenschaftler zu ergründen, wie es um die Marktmacht der Großen bestellt ist. Wo die Klimasünder sitzen Verteilung der börsennotierten Produzenten von Kraftwerkskohle Die Grafik zeigt, verteilt nach Ländern, die absolute Anzahl der Unternehmen, die die Autoren in der Studie betrachten. Von diesen Unternehmen sitzen 97 in China, 37 in den USA und 31 in Australien. Quelle: Studie 50 bis 100 Kraftwerkskohle- Produzenten 19 bis 49 Kraftwerkskohle- Produzenten 9 bis 18 Kraftwerkskohle- Produzenten 5 bis 8 Kraftwerkskohle- Produzenten 1 bis 4 Kraftwerkskohle- Produzenten keine Daten » Der Markt ging zu Recht davon aus, dass die Entscheidung zu einer Wertsteigerung von BlackRock führt. « Prof. Dr. Alexander Bassen, Chair of Capital Markets and Management an der Universität Hamburg Wenn Riesen sich bewegen 212 N o. 1/2021 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N | KOHL E I NVE S TMENT S FOTO : © UN I V E R S I T Ä T HAMBURG, AGNORMA R K | S TOCK . ADOB E . COM

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