Institutional Money, Ausgabe 1 | 2021

tions-Center eingerichtet, in dem unsere Mitarbeiter in Vertrieb oder Fondsmanage- ment Unterstützung finden bei der Aufbe- reitung entsprechender Informationen oder der Erarbeitung von Präsentationen. Wir wollten erreichen, dass ein Vertriebsmitar- beiter sich wieder auf seine eigentliche Auf- gabe konzentrieren kann, statt seine Zeit für Arbeiten einzusetzen, die eher der Basis- administration zuzuordnen sind. Ein in un- serem Geschäft regelmäßig auftauchender Vorgang ist darüber hinaus die Überprüfung von Kunden und Geschäftsvorgängen in Bezug auf das Thema Geldwäsche. Die damit verbundenen Schritte und Arbeiten übernimmt inzwischen ein speziell für den Geldwäschebereich eingerichtetes Team. Das Schlagwort der Digitalisierung sagt im Grunde sehr viel und für sich allein gar nichts aus. Was muss man in Bezug auf Ihr Unternehmen darunter verstehen? Jürgen Wiedmann: Der Begriff Digitalisierung ist im Grunde ein extrem weitreichender Begriff, mit dem die unterschiedlichsten Arten von Technisierung verknüpft sind, die im Prinzip alle wesentlichen Bereiche eines Unternehmens betreffen. Und die Corona- Pandemie als wahrer Ausnahmezustand hat dem Ganzen noch eine neue Relevanz ver- liehen. Die Entwicklung, mit der am Ende alle Marktteilnehmer inzwischen seit einem Jahr konfrontiert sind und umgehen müs- sen, hat an vielen Stellen zu einem völlig veränderten Arbeitsleben geführt. Konnek- tivität, Vernetzung, digitale Kollaboration – all das sind inzwischen keine Schlagworte mehr, diesen Aspekten kommt inzwischen eine zentrale Rolle zu, um die Arbeitsfähig- keit eines Unternehmens aufrecht erhalten zu können. Gleichzeitig kann aber nach unserem Verständnis die Integration ent- sprechend neuer Technologien grundsätz- lich nicht disruptiv ablaufen. Anders gesagt: Auch die Digitalisierung ist viel stärker ein evolutionärer als ein disruptiver Prozess, um neue, innovative Technologien in die Syste- me eines Unternehmens zu integrieren. Was können Sie denn zur konkreten Priori- sierung und den in dieser Hinsicht notwen- digen Schritten sagen? Jürgen Wiedmann: Wir arbeiten seit einem Jahr daran, unsere strategische IT-Infra- struktur an den Stellen, an denen es uns die Regulatorik erlaubt, möglichst komplett auf ein cloudbasiertes System umzustellen. Dabei geht es nicht nur um Schnelligkeit und Reagibilität, sondern häufig auch um Skaleneffekte, die wir damit zum Teil erzie- len können. Konkret haben wir zum Bei- spiel unser Kundenbetreuungssystem bereits komplett auf eine cloudbasierte Technologie umgestellt. Und bei unseren Endnutzersys- temen wird das voraussichtlich Mitte des Jahres der Fall sein. Neue Kollaborations- plattformen werden dann sehr viel flexiblere Möglichkeiten des Fernzugriffs auf Daten ermöglichen. Etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen – wahrscheinlich bis Ende dieses Jahres – wird die Integration von zwei neuen Portfoliomanagementsystemen, die wir in unserem Haus etablieren wollen. Und wie sieht es mit dem in der Branche viel diskutierten Themen Big Data und künstliche Intelligenz aus? Jürgen Wiedmann: Wir sind dabei, unser gesamtes Datenmanagement auf neue Beine zu stellen, um unseren Mitarbeitern eine optimale Umgebung zur Nutzung großer Datenmengen bis hin zum Einsatz von künstlicher Intelligenz zu ermöglichen. In » Gerade in Bezug auf den CO 2 -Aspekt kann man schon mit relativ wenigen Eingriffen in die Investmentstrategie sehr viel erreichen. « Olaf Tecklenburg, Management liquider Assets N o. 1/2021 | www.institutional-money.com 151 T H E O R I E & P R A X I S | T EMP L I N | WI EDMANN | T E CK L ENBURG | KRUPP E R | HE L ABA

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