Institutional Money, Ausgabe 1 | 2021

37 Billionen US-Dollar lie- ßen institutionelle Anleger Ende 2018 weltweit von Investmenthäusern ver- walten. Die Vergabe dieser Mandate durch betriebliche und überbetriebliche Altersvor- sorgeeinrichtungen, Stiftungen und Staats- fonds erfolgt – zumindest theoretisch – je nach Anlageklasse oder Strategie jeweils an sorgfältig ausgewählte Spezialisten, die neben der thematischen Expertise auch eine Vielzahl anderer Anforderungen erfüllen müssen. Amit Goyal, Sunil Wahal und Deniz Yavuz beschäftigen sich seit geraumer Zeit mit der Realität dieses Auswahlpro- zesses. Schon in einer 2008 publizierten Arbeit („The Selection and Termination of Investment Management Firms by Plan Sponsors“) konnten sie zeigen, dass selektierte Manager leider meist nur vor ihrer Beauftragung hohe Ren- diten erzielten – danach konnten häufig keine Überrenditen mehr erreicht wer- den. In der 2016 veröffentlichten Studie „Picking Winners? Investment Consultants’ Recommendations of Fund Managers“ wur- de untersucht, ob und wie sich der Einfluss von Investment Consultants bei der Man- datsvergabe auswirkt. Hier ergab sich, dass die Berater zwar die Kapitalströme erheb- lich beeinflussten, Überrenditen dürfe man dabei allerdings nicht erwarten. Die jüngste Studie zu dem Thema trägt den Titel „Choosing Investment Managers“ und wur- de 2020 publiziert. Im Kern unterscheiden sich die Ergebnisse nicht von jenen der älte- ren Analysen: Zwei Faktoren spielen bei der Auswahl der externen Manager eine ein- flussreiche Rolle: historische Renditen und bereits bestehende persönliche Beziehungen zwischen den Mitarbeitern des Mandatver- gebers beziehungsweise deren Beratern und der Investmentgesellschaft. Ablauf der Managersuche Die Studie beschreibt die Grundzüge des typischen Prozesses, mit dem Großanleger externe Manager auswählen. Bevor die Suche beginnt, werden im ersten Schritt die Allokationsquoten für einzelne Anlageklas- sen und Investmentstile festgelegt. Dabei Eine Studie geht der Frage nach, wie große institutionelle Anleger externe Manager zur Kapitalanlage auswählen. Wie sich zeigt, sind vergangene Renditen sowie persönliche Verbindungen entscheidend – und das verursacht Ineffizienzen. » Vorherige Renditen und persönliche Verbindungen spielen eine wichtige Rolle bei der Managerauswahl. « Sunil Wahal, Jack D. Furst Professor of Finance, W. P. Carey School of Business, Arizona State University Vitamin B mit Nebenwirkungen Untersuchter Datensatz Überblick zu den in der Studie untersuchten Aktien- und Anleihenmandaten Aktienmandate Anleihenmandate Durchschnittliche Median- Durchschnittliche Median- Anzahl Gesamtwert Mandatsgröße Mandatsgröße Anzahl Gesamtwert Mandatsgröße Mandatsgröße Mandate in Mrd. US-Dollar in Mio. US-Dollar in Mio. US-Dollar Mandate in Mrd. US-Dollar in Mio. US-Dollar in Mio. US-Dolla r PANEL A: VERTEILUNG DER ANLAGEMANDATE Global 5005 1014 203 50 1934 597 309 71 USA 3777 707 187 40 1468 441 300 55 Rest der Welt 1228 308 251 109 466 156 335 100 PANEL B: ANLAGEMANDATE NACH TYP Öffentlicher Sektor 3476 750 216 59 1285 421 328 90 Unternehmenssektor 619 93 150 44 280 48 172 63 Stiftungen 379 19 50 12 139 3 24 11 Sonstige 531 153 287 75 230 124 538 100 Die Tabelle zeigt einen Überblick der untersuchten Mandate, die im Zeitraum von 2002 bis 2017 von institutionellen Großanlegern an externe Manager delegiert wurden. Quelle: Goyal, A. / Wahal, S. / Yavuz, M. D. (2020), Choosing Investment Managers, Swiss Finance Institute, S. 35 142 N o. 1/2021 | www.institutional-money.com T H E O R I E & P R A X I S | MANAGE RAUSWAHL FOTO : © A R I ZONA S TAT E UN I V E R S I T Y, A L P HA S P I R I T | S TOCK . ADOB E . COM

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