Institutional Money, Ausgabe 1 | 2021

tig in vielen Branchen qualifiziertes Perso- nal fehlt, werden die Einkommen tenden- ziell steigen. Dies geht zulasten der Unter- nehmensgewinne“, wie Andrew Schwedel meint, der bei Bain die Macro Trends Group in New York leitet und gemeinsam mit James Root, James Allen und Thomas Devlin als Verfasser der Studie verantwort- lich zeichnet. Laut Schwedel wirken Automatisierung und Digitalisierung der sinkenden Profitabi- lität zwar entgegen, in erster Linie seien es aber die größten und agilsten Unternehmen, die die Vorteile des technischen Fortschritts nutzen. In den 1980er-Jahren erzielten bör- sennotierte US-Firmen mit weniger als einer Milliarde US-Dollar Umsatz im Schnitt eine Eigenkapitalrendite von elf Prozent. Zuletzt waren es lediglich 5,1 Prozent. Dagegen stieg die Eigenkapitalrendite von Konzer- nen mit mehr als 25 Milliarden US-Dollar Umsatz von 14,6 auf 21,2 Prozent. Auswirkungen auf Faktoren Diese Beobachtung deckt sich mit den Entwicklungen am Kapitalmarkt und konn- te nicht zuletzt bei der Performance von Marktfaktoren beobachtet werden. Insbe- Ähnlich opulent barock wie das Dach der Kirche Sant’Ignazio in Rom und scheinbar nur mit dem Himmel als Limit – so stellte sich laut Bain das „Goldene Zeit- alter“ der Profitabilität dar, das allerdings bereits zu Ende gegangen sein könnte. Europa fällt zurück Der Anteil des Kontinents an den global erwirtschafteten Unternehmensgewinnen ging drastisch zurück. 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 Billionen USD Billionen USD Andere | 5 % Asien | 11 % Europa | 41 % USA | 43 % Andere | 6 % Asien | 25 % Europa | 26 % USA | 43 % GLOBALER GEWINN-POOL: 2000 GLOBALER GEWINN-POOL: 2018 Entwickelte Volkswirtschaften Schwellen- länder Entwickelte Volkswirtschaften Schwellen- länder davon China 20 % davon China 48 % Vergleicht man die Entwicklung der welt- weiten Gewinnverteilung zwischen 2000 und 2018, fällt auf, dass Europas relativer Anteil am globalen Kuchen bedenklich geschrumpft ist. Das nährt den Verdacht einer schwinden- den Konkurrenzfähigkeit. Quelle: Studie N o. 1/2021 | www.institutional-money.com 103

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