Institutional Money, Ausgabe 4 | 2020

ländischen Finanzierungsplattform, über- nommen, über die wir institutionellen In- vestoren einen Zugang zu niederländischen Hypotheken ermöglichen. Solche Invest- ments bieten diesen Anlegern eine attraktive Rendite, während sie gleichzeitig ein kon- servatives Risikoprofil mit geringen Boni- tätsschwankungen über den gesamten Zyklus hinweg beibehalten. Wie drückt sich das in Zahlen aus? Anja Nieberding: Der Gesamtmarkt für die Dutch Residential Mortgages ist mit rund 750 Milliarden Euro relativ groß. Allein im laufenden Jahr wurde ein Volumen von insgesamt etwa 150 Milliarden Euro an neuen Hypothekenfinanzierungen umge- setzt, die zudem oft zu 90 Prozent vom Staat garantiert sind, was die meisten Eigen- heimbesitzer gegen einen geringen Auf- schlag von etwa 0,7 Prozent gern in An- spruch nehmen. Sagenhaft gering ist die Ausfallquote. Sie lag zuletzt bei gerade ein- mal 0,01 Prozent und hat sich auch in der Corona-Zeit nicht wesentlich erhöht, weil entsprechende Zahlungsaufschübe nach dem ersten Lockdown relativ schnell wieder aufgeholt wurden. Und auf der Renditeseite? Anja Nieberding: Im nicht gesicherten Bereich solcher Hypotheken sind auch künftig Ren- diten von bis zu zwei Prozent durchaus rea- listisch erwartbar. Etwas geringer fallen die Renditen im garantierten Bereich aus, dort liegen sie zwischen 140 und 160 Basis- punkten. Für institutionelle Anleger stellt ein solches Investment aber nicht nur aus Renditeüberlegungen eine attraktive Mög- lichkeit dar. Denn es ist zum einen mit einer sehr langfristigen und kalkulierbaren Dura- tion verbunden, zum anderen bedarf es einer nur geringen Eigenkapitalunterlegung. Ein für Ihr Unternehmen relativ junges Thema ist das Feld der Finanzierung von Handelsgeschäften. Wo liegen die Vorteile? Anja Nieberding: Dieser gemeinhin als Trade Finance bezeichnete Bereich umfasst grob gesagt vor allem die Finanzierung von Ex- portkrediten, die zum Teil von staatlicher Seite besichert sind. Auch hier haben wir uns über die vergangenen Jahre eine aus- gewiesene Expertise erarbeitet. Einen ge- wissen Schub hat der Bereich insbesondere durch die Coronakrise erfahren, wodurch die Investmentmöglichkeiten noch sehr viel größer geworden sind. Was macht denn Trade Finance für einen institutionellen Investor interessant? Anja Nieberding: Während der Pandemie kam es speziell im Segment Trade Finance zu einer spürbaren Ausweitung der Spreads im Vergleich zu traditionellen Anleiheninvest- ments. Dadurch ist es uns gelungen, noch einmal deutlich höhere Renditen in diesem Segment zu erzielen. Selbst im besicherten Trade-Finance-Segment können wir aktuell Renditen zwischen drei und vier Prozent erzielen. Auf der nicht besicherten Seite liegen die Renditemöglichkeiten sogar zwischen vier und sechs Prozent. Unser Fokus wird allerdings auch künftig auf der besicherten Seite von Trade Finance bleiben, den sogenannten Ensured Trade Receiveables. Dort tritt in der Regel ein Versicherer ein, falls die zugrunde liegende Anleihe nicht bedient werden kann. Das sorgt für eine zusätzliche Sicherheitsebene, die unsere Kunden durchaus zu schätzen wissen. Wir danken für das Gespräch. HANS HEUSER » Im besicherten Trade- Finance-Segment können wir aktuell Renditen zwischen drei und vier Prozent erzielen. « Anja Nieberding, NN Investment Partners 74 N o. 4/2020 | www.institutional-money.com T H E O R I E & P R A X I S : AN J A N I EBE RD I NG | NN I NVE S TMENT PAR TNE R S FOTO : © CHR I S TOP H HEMME R I CH

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