Institutional Money, Ausgabe 4 | 2020

in diesem ja auch von anderen stark ge- suchten Investmentfeld wird. Anja Nieberding: Wir waren von diesem Seg- ment von Anfang an überzeugt und haben relativ zügig ein entsprechend starkes Team um Bram Bos, unseren Lead-Portfolioma- nager für Green Bonds, aufgebaut. Im Sep- tember dieses Jahres sind mit Douglas Far- quhar, Isobel Edwards und Kaili Mao drei weitere Spezialisten hinzugestoßen, sodass dieser Bereich sieben Experten für grüne An- leihen umfasst. Meines Wissens verfügen wir damit über eines der größten Green- Bond-Teams in der Asset-Management- Branche. Ein weiteres Alleinstellungsmerk- mal ist zudem die Kombination aus Green- Bonds- und Credit-Analysten in unserem Team. Das verbessert nicht nur die „grüne Qualität“ unserer Portfolios, es hilft gleich- zeitig auch, qualitativ hochwertige Invest- ments von sogenannten Greenwashing-An- geboten besser zu unterscheiden. Und nicht zuletzt spielt uns inzwischen auch die Viel- falt unseres Angebots in die Hände. Wie meinen Sie das? Anja Nieberding: Das Angebot an grünen An- leihen zur Finanzierung von Projekten, die Staaten und Unternehmen dabei helfen, ihre CO 2 -Emissionen zu reduzieren, ist inzwi- schen bereits relativ breit gefächert. Wir sind mit unserem Produktangebot in diesem Segment insofern vergleichsweise breit auf- gestellt, als wir mit dem NN (L) Green Bonds Fonds nicht nur den Bereich von klassischen Anleihen hoher Qualität abbil- den. Wir verfügen mit dem NN (L) Green Bonds Short Duration Fonds auch über ein Instrument mit einer geringeren Zinssensi- tivität durch eine entsprechend kürzere Duration. Und Anfang des Jahres haben wir mit dem NN (L) Corporate Green Bond Fonds eine Variante aufgelegt, mit der wir uns ausschließlich auf Unternehmensan- leihen konzentrieren. Und unsere Kunden wissen ein so breit gefächertes Angebot durchaus zu schätzen. Dennoch sind auch Green Bonds ja kein „Free Lunch“. Ihre Volatilität ist im Schnitt höher als die klassischer Bonds, und bei einer Emission wie der jüngsten Zwillings- anleihe des Bundes war der Green Bond mit einer um einen Basispunkt geringeren Rendite im Vergleich zur traditionellen Tranche ausgestattet. Anja Nieberding: Zum einen betrachten Inves- toren die Green Bonds zunehmend in einem breiteren Kontext und nicht mehr nur als eine Art Impact Investment. Aufgrund der steigenden Nachfrage werden grüne Anlei- hen gewissermaßen von Tag zu Tag attrak- tiver, und das sowohl aus finanzieller und der Risiko-Rendite-Perspektive als auch aufgrund der zusätzlichen Umweltvorteile, die diese Anleihen bieten können. Und auch wenn die Volatilität vielleicht etwas höher ausfällt: Unsere Investoren haben mit unse- ren Anlagen im Green-Bond-Bereich in aller Regel höhere Renditen erzielt als mit klassischen Anleiheninvestments. Bleibt trotzdem das Problem des immer noch verbreiteten Greenwashing, das Sie bereits angesprochen haben. Wie gehen Sie mit dem Thema um? Anja Nieberding: Wir haben zum einen schon vor langer Zeit ein eigenständiges Respon- sible Investing Team mit entsprechenden ESG-Experten installiert, das unsere Port- foliomanager in Bezug auf die Nachhaltig- keitsthemen unterstützt. Dieses Team küm- » Unsere Investoren haben mit unseren Anlagen im Green-Bond-Bereich in aller Regel höhere Renditen erzielt als mit klassischen Anleiheninvestments. « Anja Nieberding, NN Investment Partners 70 N o. 4/2020 | www.institutional-money.com T H E O R I E & P R A X I S : AN J A N I EBE RD I NG | NN I NVE S TMENT PAR TNE R S FOTO : © CHR I S TOP H HEMME R I CH

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