Institutional Money, Ausgabe 4 | 2020

Wholesale-Vertrieb an Privatkunden zusam- men, unsere bedeutendsten Verbindungen bestehen aber zu institutionellen Investoren, insbesondere aus dem Bereich der Versiche- rungswirtschaft, aber auch zu Versorgungs- werken sowie kirchlichen Einrichtungen. Wobei der Fußabdruck Ihrer Gesellschaft bisher doch noch relativ bescheiden aus- fällt? Anja Nieberding: Ich würde es zwar nicht bescheiden nennen, aber es stimmt natür- lich, dass wir mit derzeit verwalteten Assets in Höhe von vier Milliarden Euro noch nicht zu den wirklich großen Anbietern in Deutschland gehören. Aber wir haben schon den Anspruch, in unserem deutschen Ge- schäft weiter zu wachsen. Unser unmittel- bares Ziel ist es, die hierzulande verwalteten Gelder weiter auszubauen und mittelfristig zu verdoppeln.. Sicher ein ambitioniertes Ziel in einem nach wie vor stark umkämpften Markt. Was macht Sie so zuversichtlich? Anja Nieberding: Zum einen dass wir schon heute über entsprechende Investmentzusa- gen seitens einer Reihe von Kunden verfü- gen, die über die von uns bereits verwalte- ten Assets deutlich hinausgehen. Zum an- dern kennen wir uns aufgrund unserer Her- kunft mit den wesentlichen Themen wie Solvenzkapitalanforderungen, dem Risiko- management oder den Reportingstandards – alles Aspekte, die die Mehrzahl unserer Investoren beschäftigen – aus beziehungs- weise verfügen über eigene Spezialisten oder sogar ganze Teams für diese Bereiche. Wir profitieren im Grunde davon, dass die regulatorischen Anforderungen in Ländern wie Deutschland und unserem Heimatland sehr weitreichende Ähnlichkeiten aufwei- sen. Und drittens verfügen wir aus meiner Sicht über die von unseren Schwerpunkt- kunden geforderten Produkte aus Bereichen wie Green Bonds oder Private Debt und nicht zuletzt über für einen eher konserva- tiven Investor durchaus attraktive Lösungen aus dem Bereich sogenannter Dutch Mort- gages, speziellen Hypothekenanleihen in den Niederlanden. In bestimmten Segmenten wie etwa bei Green Bonds scheinen Sie tatsächlich auf der Sonnenseite zu stehen, was die Mittel- zuflüsse angeht. Anja Nieberding: Das kann man insofern so sagen, als wir erst vor Kurzem vermelden konnten, dass wir inzwischen die Schwelle von drei Milliarden Euro an verwalteten Mandaten und Fondsstrategien im Bereich Green Bonds überschritten haben. Das war für uns ein echter Meilenstein, und das nur vier Jahre nach Auflage der ersten Green- Bonds-Strategie von NN Investment Part- ners. Wir sind aktuell der größte aktive Asset Manager in grünen Anleihen und damit Marktführer in diesem Segment. Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück? Anja Nieberding: In gewisser Weise haben wir natürlich von einem beträchtlichen Rücken- wind durch die allgemein gestiegene Nach- frage von Investoren in Bezug auf nach- haltige Investments profitiert. Für Anleger, die eine positive Wirkung erzielen möchten, sind Green Bonds natürlich ein attraktives Investment, weil sie einerseits einen ge- eigneten Ersatz für herkömmliche Anleihen in einem Fixed-Income-Portfolio bieten und gleichzeitig eine attraktive Rendite auf- weisen. Das erklärt aber immer noch nicht, warum gerade ein eher mittelgroßer Asset Manager wie NN Investment Partners zum Vorreiter » Wir managen insgesamt gut 45 Milliarden Euro an Kapitalanlagen im Private-Debt-Sektor. « Anja Nieberding, NN Investment Partners 68 N o. 4/2020 | www.institutional-money.com T H E O R I E & P R A X I S : AN J A N I EBE RD I NG | NN I NVE S TMENT PAR TNE R S FOTO : © CHR I S TOP H HEMME R I CH

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