Institutional Money, Ausgabe 4 | 2020

W enn ein Asset Manager in einem einzigen Quar- tal trotz Nettomittelzu- flüssen von zirka 35 Milliarden US-Dollar einen Rückgang beim verwalteten Vermögen von fast einer Billion US-Dollar erleidet, kann sich zwischenzeit- lich nur ein Crash ereignet haben, und es wird sich bei dieser Adresse angesichts die- ser imposanten Volumina um einen der größten Vermögensverwalter der Welt han- deln. Der davon betroffene Investment Ma- nager BlackRock erholte sich aber rasch von diesem Rücksetzer von Februar/März dieses Jahres. Aufgrund der fulminanten Rallye bei den meisten Assetklassen im weiteren Jahresverlauf verzeichnete das US- Haus am Ende des ersten Halbjahres 2020 „nur“ einen Rückgang von zwei Prozent beim verwalteten Vermögen. Damit ent- wickelt sich der Branchenprimus ein wenig schlechter als die im „Assets under Ma- nagement“-Ranking erfasste Peergroup, die es trotz aller Widrigkeiten in einer gewich- teten Durchschnittsbetrachtung ganz knapp ins Plus schaffte. Cash is King Wesentlich besser im ersten Halbjahr ent- wickelten sich die Assets von J.P. Morgan AM und Goldman Sachs AM. Laut Jens Schmitt, Leiter des institutionellen Ge- schäfts in Deutschland und Österreich bei J.P. Morgan AM, nutzten viele Großanleger die hauseigenen institutionellen Geldmarkt- fonds und Ultra-Short-Fixed-Income-ETFs während der Krise als sichere Häfen, um dort erst einmal abzuwarten, bis sie neue Opportunitäten nutzen konnten. Geldmarkt- fonds waren auch aus anderen Gründen gefragt, berichtet Schmitt: „Einerseits haben sich viele Corporates durch massive Emis- sionstätigkeit mit Liquidität eingedeckt, die sie zunächst in den AAA-gerateten Geld- marktfonds sicher ,parkten‘, bis sie diese Liquidität benötigten.“ Ein anderer Grund für die Zuflüsse in Geldmarktinstrumente waren Investoren in „Alternatives“, die Cash für bevorstehende Capital Calls par- ken mussten. Von Flows in Richtung Geld- markt, Anleihen, aber auch Alternatives profitierte auch Goldman Sachs AM, die bei diesen Segmenten zu den vier größten Das erste Halbjahr 2020 war für institutionelle Investoren wie auch für Asset Manager herausfordernd. Die meisten Fondshäuser kamen aber unbeschadet, manche sogar gestärkt aus der Krise. Einen aktualisierten Überblick über den Stand der Dinge zeigt das jüngste Asset-Manager-Ranking per Ende Juni. Bestands aufnahme Wie sich die Pandemie längerfristig auf die Weltwirtschaft auswirken wird, ist derzeit noch offen, angesichts der Aussicht auf eine Impfung wird die Lage aber schon wieder optimistischer eingeschätzt. Fest steht schon heute, dass die Vermögensverwaltungsbranche mehrheitlich bisher nicht zu den Verlierern dieser Krise zählt. FOTO : © E T TOR E | S TOCK . ADOB E . COM 216 N o. 4/2020 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N | I NS T I TUT I ONA L MONE Y RANK I NG

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