Institutional Money, Ausgabe 4 | 2020

N achhaltige Geldanlagen sind in aller Munde und führten in den letzten Jahren zu einem deutlichen Zuwachs bei achfrage und Angebot von ESG-Ratings. Tatsächlich gibt es dieses Segment aber schon weitaus länger, auch wenn es anfangs ein Nischendasein fristete. So wurden etwa zwei Pioniere der Industrie, die französische Gesellschaft Vigeo Eiris und das US-Unter- nehmen Kinder, Lydenberg & Domini (KLD), schon in den 1980er-Jahren ge- gründet. PRI treiben an Eine treibende Kraft der Entwicklung zum nachhaltigen Investieren waren und sind die von den Vereinten Nationen unter- stützten Principles for Responsible Invest- ment (PRI). An erster Stelle steht dort die Selbstverpflichtung, ESG-Kriterien in die Investment- und Entscheidungsprozesse zu integrieren. Der hohe Einfluss der PRI an den Märkten zeigt sich daran, dass inzwi- schen mehr als 3.000 Gesellschaften zu den Unterzeichnern zählen, die insgesamt mehr als 100 Billionen US-Dollar an Vermögens- werten managen oder besitzen. Durch den enormen Bedeutungsgewinn nachhaltiger ESG-Ratings sollen Finanzanlagen nachhaltiger und transparenter machen, sind in der Praxis aber umstritten. Ein Grund dafür ist, dass die Ratings verschiedener Anbieter zum Teil deutlich voneinander abweichen. Eine Studie hat nun herausgefunden, worauf diese Abweichungen zurückzuführen sind. Schlechte Noten ? Dafür, dass die ESG-Ratings unterschiedlicher Anbieter voneinander abweichen, sind mehrere Faktoren ausschlaggebend, und kurzfristig wird sich daran voraussichtlich nichts ändern. Die Ratingagenturen müssen daher zumindest maximale Transparenz schaffen. 140 N o. 4/2020 | www.institutional-money.com T H E O R I E & P R A X I S | E SG - RAT I NGS FOTO : © WAV E B R E A KMED I AM I CRO | S TOCK . ADOB E . COM

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