Institutional Money, Ausgabe 4 | 2020

tuation 2019 deutlich gebessert“, erklärt Gmünder. „Sie ist etwa genauso gut wie im Jahr 2007, dem Jahr vor der letzten Finanz- krise.“ Daher haben im Jahr 2019 rund 80 Pro- zent aller Kassen ihren aktiven Versicherten mit durchschnittlich 2,4 Prozent mehr als die Mindestverzinsung von 1,0 Prozent gut- geschrieben. Bei den Kassen, wo dies nicht der Fall war, ist der Rentneranteil über- durchschnittlich hoch. Immerhin: Nur drei Prozent der Kassen hätten ihren Versicher- ten weniger als die Mindestverzinsung ge- währt, so Gmünder. Anlagemix wird risikoreicher „Aktuell, also im Jahr 2020, müssten die Pensionskassen 2,2 Prozent erwirtschaften, um ihre Verpflichtungen vollumfänglich erfüllen zu können“, erklärt Andreas Rotha- cher, Co-Autor der Studie und Investment Consultant bei Complementa. „2019 lag die Sollrendite noch bei 2,4 Prozent.“ Um die hohe Sollrendite zu erreichen, haben die Kassen in den letzten Jahren ihre Asset Allocation angepasst. „Insgesamt wird der Anlagemix risikoreicher, aber auch diversifizierter“, meint Rothacher. So seien die Aktienquote auf mittlerweile 30,8 Pro- zent und die Immobilienquote auf über 20 Prozent gestiegen. Dahingegen verlieren die In der Schweiz ist eine Reform der zweiten Säule dringend geboten. Aber politisch sind entsprechende Maßnahmen schwer durchsetzbar. Die Versicherten selbst und die Pensionskassen- Verantwortlichen sind gedanklich schon weiter als die Politik. Anlagerendite vs. Verzinsung Die Verzinsung der Aktiven liegt unterhalb der Verzinsung der Rentner Die kumulierte Rendite entspricht Ende 2019 den kumulierten Ansprüchen von Aktiven und Rentnern. Quelle: Complementa -20 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 2019 I I I 2015 I I I I 2010 I I I I 2005 I I I I 2000 I 3,1 %p.a. 3,0 %p.a. Verzinsung Aktive und Rentner Anlagerendite Verzinsung Rentner Verzinsung Aktive N o. 4/2020 | www.institutional-money.com 127 T H E O R I E & P R A X I S | P ENS I ONS KA S S EN- S TUD I E

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