Institutional Money, Ausgabe 3 | 2020

liegt, hängt stark mit den USA beziehungs- weise der Region Nordamerika zusammen, wo ein zartes, aber immerhin vorhandenes Plus von 0,1 Prozent zu Buche schlägt. Unsicherheit bei USA Genau hier liegt laut dem Janus-Henderson-Bericht die größte „Unsicherheit hinsichtlich des Ausblicks begründet. Denn in Nordamerika wird im vierten Quartal die Höhe der geplanten Zahlungen für die nächsten vier Quartale bekanntgegeben.“ Bricht der aktuell noch leicht po- sitive Wert für Nordamerika also ein, würde das auch den globalen Ausblick weiter eintrüben. Wobei es laut Janus Henderson „bislang so aussieht, als würden die Kür- zungen in Nordamerika weniger ins Gewicht fallen als in Europa, im Vereinigten Königreich und in Australien. Gründe dafür sind niedrigere Ausschüttungsquoten und die Möglichkeiten der Unternehmen, die Aus- wirkungen der Krise großteils durch eine Reduzierung oder Verschiebung von Ak- tienrückkäufen aufzufangen.“ Dass Dividenden trotz dieser düsteren Prognosen trotzdem noch eine wichtig Rol- le in der Portfoliostrategie spielen sollten, meint man bei der britischen Fondsboutique Guinness. In ihrem jüngsten Paper „Why dividends (still) matter“ setzen sich die beiden Guinness-Port- foliomanager Matthew Page und Ian Mortimer mit den langfristi- gen Entwicklungen von Dividen- den und den Auswirkungen von Krisen und Rezessionen ausein- ander. Steigende Bedeutung Sie tun das anhand des US- Leitindex S&P 500 und gehen in ihren Betrachtungen bis in die 1940er-Jahre zurück. Für diesen Zeitraum untersuchen sie, wel- chen Beitrag Aktienkurs und Dividende zum Ertrag geleistet haben (siehe Grafik „Auf lange Sicht schlägt Dividende Kurs“) . Die Zeiten üppiger Auszahlungen sind vorerst Geschichte. Stimmen die Prognosen von Asset Managern und Forschern, so müssen sich Investoren sowohl kurz- als auch mittelfristig auf deutlich geringere Dividendenausschüttungen einstellen. Besonders starke Einschnitte hat es bislang in Europa und im Vereinigten Königreich gegeben. Heftiger Einbruch Das zweite Quartal 2020 zeigt außergewöhnlich tief nach unten. Der Einbruch der Dividendenausschüttungen in zweiten Finanzabschnitt 2020 fällt durchaus in die Kategorie „historisch“. Eine deutlich ausgeprägte Entspannung ist im laufenden Jahr nicht zu erwarten. Quelle: Studie -30 % -20 % -10 % 0 % 10 % 20 % 30 % Gesamtdividenden, Wachstum pro Quartal im Vorjahresvergleich 2015 2014 2013 2018 2019 2020 2017 2016 2012 2011 2010 N o. 3/2020 | www.institutional-money.com 95 T H E O R I E & P R A X I S : D I V I DENDEN

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