Institutional Money, Ausgabe 3 | 2020

B eide haben sich infolge der Lockdown- Maßnahmen drastisch abgekühlt. Das gedämpfte Niveau könnte so lange be- stehen bleiben, wie die Weltwirtschaft gezwun- gen ist, mit reduzierter Kapazität zu arbeiten. Einige der Verhaltensänderungen dürften auch nach dem Abklingen von COVID-19 anhalten. Jenseits der Pandemie haben diese den Weg für Chancen auf den europäischen Immobi- lienmärkten geebnet. Potenzielle Nutznießer Unsere Welt ist viel virtueller als noch vor sechs Monaten. E-Commerce hat das persön- liche Einkaufserlebnis vor Ort fast vollständig verdrängt. Davon ist der Detailhandel mitunter am stärksten betroffen. Im Gegensatz dazu steht die Logistik – ein Sektor, der heute attrak- tiv ist und sicherlich von einem sprunghaften kurzfristigen Nachfrageanstieg aufgrund der weitreichenden Aufstockung von Lagerbeständen oder der gesundheitlichen Notfallvorsorge profi- tiert hat. Eine anhaltende Zunahme des E-Com- merce, höhere Lagerbestände in Lieferketten und ein weiteres Onshoring der Produktion – alles potenzielle Auswirkungen der Pandemie – könnten die Nachfrage nach Vertriebs- und Logistikobjekten ankurbeln. Tatsächlich legen jüngste Untersuchungen nahe, dass für eine Milliarde US-Dollar Wachstum im E-Commerce gut 110.000 Quadratmeter Logistikfläche be- nötigt werden. Und in der Tat beobachten wir bereits einen Anstieg der Grundstückpreise. Auch das Wohnsegment könnte vom Arbei- ten von zu Hause aus (Work from Home, WFH) profitieren. WFH ist natürlich nicht für alle Arbeitnehmer eine Option. Aber der Erfolg der letzten Monate birgt das Potenzial, die Denkweise der Arbeitgeber über ihre Ge- schäftsmodelle und ihre Immobilien zu verän- dern – und zwar wird er wahrscheinlich zu einer verkleinerten Büropräsenz und größeren Wohnflächen zu Hause führen. Dies könnte längerfristig zum Teil durch den Bedarf an mehr Bürofläche pro Arbeitnehmer ausgegli- chen werden. Da zudem die Mieterbasis immer vielfältiger wird und unterschiedliche Bedürf- nisse hat – nicht nur in Bezug auf die Qua- dratmeterzahl und die Art der Flächennutzung, sondern auch hinsichtlich der Gebäudeaus- stattung – sehen wir eine echte Chance in einem Fokus auf nachhaltige Gebäude der Klasse A. Diese Gebäude waren bereits vor der Pandemie sehr knapp, sowohl im Büro- als auch im Wohnbereich. Eine veränderte Investitionslandschaft Die Pandemie hat die Wettbewerbsdynamik auf den europäischen Immobilienmärkten ver- ändert und sich auch auf die Investitionsland- schaft ausgewirkt. Reisebeschränkungen haben die Möglichkeit einiger Manager beeinträchtigt, Objekte persönlich zu besuchen. Demzufolge war der Markt sehr schnell weniger umkämpft – und Manager mit einer lokalen Präsenz vor Ort haben profitiert. Zum Beispiel waren in der Zeit vor COVID-19 zahlreiche Anleger mit einer Core-Strategie zu finden, die Gebote für Value-Add-Deals abgaben, da sie weiter Ren- diten hinterherjagten. Das trieb die Preise nach oben und minderte den Risikozuschlag. Die Pandemie hat diese Dynamik ausgebremst und ein Umfeld geschaffen, in dem die Er- werbsbedingungen attraktiver erscheinen als in der Zeit unmittelbar vor der Krise. Am Horizont besteht noch immer große Unsicherheit – nicht nur was die Pandemie und ihre potenziellen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum anbelangt, sondern auch im Hinblick darauf, welche Verhaltensände- rungen (wenn überhaupt) sich als dauerhaft erweisen werden, sobald ein Impfstoff oder eine wirksame Behandlung verfügbar ist. Sicher ist, dass die Auswirkungen auf den europäischen Immobilienmärkten nicht einheit- lich, sondern wahrscheinlich von Region zu Region sehr unterschiedlich zu spüren sein werden. Aus diesem Grund sind die Erfahrung und die Perspektive eines Managers – wie auch die Kenntnis des lokalen Marktes – so wichtig wie eh und je. Wie die Pandemie die Landschaft prägt PA R T N E R - P O R T R Ä T In den letzten Monaten hatte COVID-19 die Immobilienbranche fest im Griff. Der Kampf gegen die Ausbreitung des Virus hat Auswirkungen. Markt- übergreifend verändern sich Vermietungs- und Transaktionsaktivitäten. EUROPÄISCHE IMMOBILIEN: KONTAKT Volker Samonigg Co-Head DACH, France & Southern Europe, Global Business Development Group Tel.: .............................. +44/207/762 88 00 E-Mail: ........... Volker.Samonigg@barings.com ANZEIGE • Foto: © Barings 1 Quelle: CBRE. Stand: 31. Juli 2020. | Der Wert einer Anlage und die erzielten Erträge können steigen oder sinken und sind nicht garantiert. | Dieser Artikel basiert auf einer Episode des Streaming-Income-Podcasts von Barings.Hören Sie sich das vollständige Gespräch hier an: www.barings.com/viewpoints/european-real-estate-where-the-opportunities-are-today. FIRMENPORTRÄT Mit beinahe 75 Immobilienexperten in 11 Niederlassungen in Europa bieten unser etabliertes Netzwerk und unsere starken lokalen Beziehungen einen einzigartigen Zugang zum Deal-Flow. Zudem verwalten wir Immobilien in einer Vielzahl von Städten, Sektoren und Investitionsstilen. Von Core bis Value-Add sind wir darauf bedacht, durch einen aktiven Managementansatz das volle Potenzial jedes Objekts zu entfalten. Der Wert einer Anlage und die erzielten Erträge können steigen oder sinken und sind nicht garantiert. Valeria Falcone ist Mitglied von Barings Real Estate, einer globalen Immobilienplattform mit einem breiten Spektrum an Fähigkeiten im Bereich Fremd- und Eigenkapitalstrategien.Valeria ist Managing Director, Portfolio Manager für einen geschlossenen europäischen Value-Add-Fonds und Real Estate Country Head – Italien. Ihre Verantwortung umfasst das Sourcing neuer Anlagechancen am Immobilienmarkt in Italien sowie die Kapitalbeschaffung von italie- nischen Institutionen, die in Debt- und Equity-Produkte in den USA und Europa anlegen möchten. Zudem gehört sie dem Investitions- ausschuss für Europa/Asien-Pazifik an. Valeria Falcone ist seit 2004 in der Branche tätig. Valeria Falcone, Portfolio Manager & Real Estate Country Head – Italien

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