Institutional Money, Ausgabe 3 | 2020

Holger Sepp: Im Grunde umfasst das jenen Bereich, der sozusagen am Ende der ge- samten Wertschöpfungskette aller Prozesse imAsset Management steht. In Deutschland betrifft das die Aufgaben einer Kapitalver- waltungsgesellschaft, die Luxemburger Pen- dants sind der Alternative Investment Fund Manager (AIFM) und die UCITS-Manage- ment-Gesellschaft. Das ist unser Kernge- schäftsfeld und umfasst sowohl Financial Assets, also den Wertpapierbereich, als auch Real Assets, sprich die Sachwertanlagen. Hier bieten wir sämtliche Dienstleistungen rund um die Administration von Invest- mentprodukten für institutionelle Investoren wie auch unabhängige Vermögensverwalter und andere Finanzdienstleister. Als Gesamt- anbieter aus einer Hand betreuen wir in Luxemburg Fondsinitiatoren bei der Kon- zeption, Realisierung und der ordnungsge- mäßen Verwaltung ihrer Fondsprodukte bis hin zu deren Verwahrung. Die Administra- tion umfasst neben der NAV-Kalkulation und der Abstimmung mit der Depotbank auch das gesamte Berichtswesen. Und dann gibt es mittlerweile einen ganzen Blumen- strauß an Zusatzservices drumherum. Zum Beispiel? Holger Sepp: Das kann zum Beispiel die Abwicklung der Handelsaktivitäten oder die Wertpapierleihe für einen Kunden sein, der einen Publikums- oder einen Spezialfonds mit uns aufgelegt hat. Einem Immobilien- fondsinitiator bieten wir zum Beispiel die Möglichkeit der Brückenfinanzierung an, um ihm die Übergangsphase zwischen Fundraising und Fondsauflage zu erleich- tern. Zu den weiteren Zusatzservices gehört aber auch die Vertriebsunterstützung für den Fondsinitiator. Über eine breite Aufstellung im Bereich Asset Servicing, die Sie betonen, verfügt auch eine Reihe Ihrer Mitbewerber. Was können Sie besser als die Konkurrenz? Holger Sepp: Es geht gar nicht in erster Linie um die Frage besser oder schlechter. Wir haben eine Reihe verschiedener Modelle, über die wir auch heute schon mit anderen Häusern kooperieren, zum Teil auch mit direkten Mitbewerbern. In Deutschland zum Beispiel agieren wir heute zwar als Ver- wahrstelle, wir bieten hierzulande aber weder die KVG-Leistung noch die Fonds- administration an. Deshalb arbeiten wir hier durchaus eng mit Partnern wie Hansa-Invest oder Universal Investment zusammen oder auch mit anderen klassischen Master- KVGen. Das ist ein traditionelles Partner- modell. Wenn es um Luxemburg geht, dann werden aus diesen Partnern durchaus mit- einander konkurrierende, aber immer noch befreundete Wettbewerber. In Luxemburg und seit Kurzem auch in Irland pitchen wir manchmal um die gleichen Mandate. Irland ist ein gutes Stichwort. Hauck & Auf- häuser hat sich vor Kurzem auch an einer irischen Gesellschaft beteiligt. Warum? Holger Sepp: Wir haben über eine unserer Luxemburger Töchter die Mehrheit an der Crossroads Capital Management Limited mit Sitz im irischen Dublin übernommen. Das Unternehmen vereinigt einen Alter- native Investment Fund Manager sowie eine UCITS-Management-Gesellschaft un- ter ihrem Dach. Irland ist ein wichtiger Knotenpunkt für die Auflage und den inter- » Einem Immobilienfondsinitiator bieten wir die Möglichkeit der Brückenfinanzierung an, um ihm die Übergangsphase zwischen Fundraising und Fondsauflage zu erleichtern. « Holger Sepp, Mitglied des Vorstands, Hauck & Aufhäuser A L L E F OTO S : © CH R I S TO P H H E MM E R I CH 76 N o. 3/2020 | www.institutional-money.com THEOR I E & PRA X I S : HOLGER SEPP | HAUCK & AUFHÄUSER

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=