Institutional Money, Ausgabe 3 | 2020

zehntelangen Zeitraum hinweg in seinen Pensionsplan einzahlt, errechnet. Wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe, dann sind wir von einem Prozent Kosten über einen Zeitraum von 25 oder 30 Jahren ausgegan- gen. Die Höhe der Wertminderung seines Pensionskapitals war enorm und betrug 20 oder sogar 25 Prozent – nur aufgrund des Zinseszinseffekts. Das hat uns vor Augen geführt, wie stark der Kosteneffekt unter- schätzt wird, das gilt übrigens insbesondere für die Kunden eines Pensionsplans. Wie ist denn eigentlich die Aufteilung in Ihrem Haus in Bezug auf das Verhältnis zwischen Defined-Contribution- und De- fined-Benefit-Plänen? Magnus Billing: Wir haben heute bereits ein deutliches Übergewicht im beitragsorien- tierten System. Rund 85 Prozent unserer Kunden investieren in unseren Defined- Contribution-Plan, nur noch 25 Prozent halten einen Defined-Benefit-Plan. Wobei die leistungsorientierte Variante ein Auslauf- modell darstellt. Aber man sollte nicht den Zeitraum unterschätzen, über den wir noch mit diesem Auslaufmodell zu tun haben werden. Klären Sie uns auf? Magnus Billing: In unserem Fall wird dieser Pensionsplan erst in 40 seine letzten Ein- zahlungen erfahren. Daran schließt sich aber noch die Auszahlungsphase an, die nach unseren Berechnungen erst im Jahr 2075 beendet sein wird. Wir kennen heute sogar schon den Kunden, der diese letzte Auszahlung erhalten wird. Und wie sieht das Verhältnis auf der Prä- mienseite aus? Magnus Billing: Unser Defined-Contribution- Plan Alecta Optimal Pension weist durchaus erfreuliche und schnell steigende Zuwachs- raten auf. Das ist sozusagen unser echtes Wachstumsfeld. Schon heute kommen rund 60 Prozent unserer Prämieneinnahmen aus den gezahlten Beiträgen im Bereich De- fined Contribution. Mit Ihrer Solvenzquote scheinen Sie keine Probleme zu haben. Magnus Billing: Das hat uns zeitweise selbst angenehm überrascht. Für die meiste Zeit seit 2007 lag unsere Solvenzrate deutlich über 140 Prozent. Nur in den schwierigen Jahren 2008 und 2011 war die Quote ein wenig niedriger, sie ist jedoch nie unter einen Wert von 120 Prozent gesunken. Was ist Ihr Geheimnis? Magnus Billing: Es ist, glaube ich, gar kein Geheimnis. Eine für uns tatsächlich schwie- rige Zeit war das Jahr 2011. Damals muss- ten wir uns sogar von einer Reihe von Aktienengagements trennen, um eine aus- reichende Solvabilität aufrechterhalten zu können. Und Sie wissen selbst, dass jede Pensionseinrichtung einen entsprechenden Verkauf von Aktiva um jeden Preis mög- lichst verhindern möchte. Damals haben wir eine Reihe von Vorkehrungen getroffen, um das in dieser Art, wenn möglich, nicht mehr erleben zu müssen. Wie sehen diese Vorkehrungen aus? Magnus Billing: In erster Linie haben wir unser Risikomanagement überarbeitet. Wir haben in Ergänzung zu den gesetzlich vor- geschriebenen Risikostresstests einen zu- sätzlichen Level mit einem eigenen, intern durchgeführten Stresstest hinzugefügt, der » Unser Defined-Contribution-Plan Alecta Optimal Pension weist erfreuliche und schnell steigende Zuwachsraten auf. Das ist unser echtes Wachstumsfeld. « Magnus Billing, CEO des schwedischen Pensionsfonds Alecta A L L E F OTO S : © E V E L I N A C A R BOR N 54 N o. 3/2020 | www.institutional-money.com THEOR I E & PRA X I S : MAGNUS B I L L ING | AL ECTA

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