Institutional Money, Ausgabe 3 | 2020

M it insgesamt verwalteten Assets in Höhe von knapp 93 Milliarden Euro ist Alecta einer der größten Pensionsfonds in Schweden. Im vergange- nen Jahr konnte die Vorsorgeeinrichtung mit einem Wertzuwachs von rund 20 Prozent ihrer Anlagen das historisch beste Jahr ihrer Geschichte verzeichnen. Aber auch die durchschnittlichen Anlageergeb- nisse können sich durchaus se- hen lassen. In ihrem Defined- Contribution-System namens Alecta Optimal Pension haben die Schweden im Schnitt immerhin einen Wertzuwachs von 5,6 Prozent erzielen kön- nen. Im Gespräch erläutert CEO Magnus Billing die Hintergrün- de seines Erfolgskonzepts und warum dabei die Kosten eine so wichtige Rolle spielen. Herr Billing, Alecta war in der jüngeren Vergangenheit bemer- kenswert erfolgreich in der Anlage der Gelder Ihrer Pen- sionsfondskunden. Was macht Ihre Gesellschaft so anders als andere Altersvorsorgeeinrich- tungen? Magnus Billing: Ehrlich gesagt möchte ich uns gar nicht ver- gleichen mit Pensionsfonds oder anderen Vorsorgeeinrich- tungen. Denn ich bin sicher, dass es nicht nur in Schweden, sondern auch in anderen Län- dern hervorragende Altersvor- sorgeeinrichtungen gibt. Ande- rerseits glaube ich schon, dass wir ein gewisses Alleinstellungsmerkmal haben, was unser Investmentmodell angeht. Wir sind zum einen sehr stark fokussiert auf die Aktienseite unserer Investments. Wir setzen dabei zudem auf eine hauseigene Funda- mentalanalyse unserer Aktienengagements. Passive Investments werden Sie bei uns nicht finden. Was konkret bedeutet in diesem Fall der Ausdruck „fokussiert“? Magnus Billing: Wir investieren in aller Regel in eine stark begrenzte Zahl von Unterneh- men. Wir konzentrieren uns auf gerade ein- mal um die 100 Aktien, die unseren Port- foliomanagern für deren Investitionsent- scheidungen zur Auswahl stehen. Das hat aus unserer Sicht den Vorteil, dass unser Investmentteam wirklich über ausrei- chend Zeit und die Kapazitäten ver- fügt, die Unternehmen in unseren Portfolios intensiv kennen zu lernen, um deren entsprechendes Geschäfts- modell wirklich tiefgreifend zu erfas- sen und die Firmen zu verstehen, an deren Erfolg es glaubt. Wir investie- ren zudem extrem langfristig und mit einem jeweils nennenswerten Beitrag zum Gesamtportfolio. Darüber hin- aus haben wir eine klare Tendenz, Unternehmen zu bevorzugen, die in ihrem Sektor nicht nur sehr gut positioniert sind, sondern auch eine starke Bilanz und einen hohen Cash- flow aufweisen. Ihre Performancezahlen zeigen, dass Sie damit offenbar extrem gut gefah- ren sind, wenn man bedenkt, dass Sie im vergangenen Jahr mit einer Ge- samtperformance von 20 Prozent das beste Ergebnis Ihrer Unternehmens- geschichte erzielt haben. Was sind Ihre sonstigen Erfolgsfaktoren? Magnus Billing: Anders als viele kon- tinentaleuropäische Pensionseinrich- tungen investieren wie gesagt nicht nur wir, sondern auch viele andere schwedische Pensionsfonds einen Magnus Billing: „Wir haben eine klare Tendenz, Unternehmen zu bevorzugen, die in ihrem Sektor nicht nur sehr gut positioniert sind, sondern auch eine starke Bilanz und einen hohen Cashflow aufweisen.“ Im Interview erklärt Magnus Billing , CEO der schwedischen Altersvorsorgeeinrichtung Alecta , weshalb das Unternehmen auf ein aktives Inhouse-Management bei seinen Investments setzt. Und warum das Aktienuniversum auf nur 100 Werte begrenzt ist. A L L E F OTO S : © E V E L I N A C A R BOR N » BIS ZU 70 PRO 50 N o. 3/2020 | www.institutional-money.com THEOR I E & PRA X I S : MAGNUS B I L L ING | AL ECTA

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