Institutional Money, Ausgabe 3 | 2020

Zeit seit 2004 berücksichtigt. Denn in die- sem Jahr wurden die ersten Gold-ETFs auf den Markt gebracht, „wodurch Gold zuneh- mend zu einem liquiden Asset wurde“, wie Johnson erklärt. Das steht in starkem Widerspruch zu früheren Zeiten, als „der Goldpreis über einen Großteil der Ge- schichte fixiert wurde beziehungsweise ein relativ illiquides physisches Gut darstellte, das von einer kleinen Minderheit an Inves- toren gehalten wurde“. Um ein Gefühl für die Volumina und Zuwachsraten zu bekom- men, lohnt sich ein kurzer Blick zum World Gold Council, nach dessen Daten global durch die massiven Zuflüsse sowie die star- ken Kurssteigerungen im Juli 2020 Gold im Wert von 239 Milliarden US-Dollar über ETFs verwaltet wurde. 2014, als Pimco sein Bewertungsmodell zum ersten Mal vorge- stellt hat, wurde gerade einmal der Gegen- wert von 70 Milliarden US-Dollar über Bläschen, Blase oder am Ende doch fundamental gerechtfertigt? Über wenig wird in der Finanzwelt so gern diskutiert wie über den Goldpreis. Neue Studien legen nahe, dass es ausgerechnet die Spekulation ist, die einen bedeutenden Einfluss auf den Goldpreis hat. Und genau dieses Element könnte die Notierungen weiter in die Höhe treiben. Goldpreisvariablen in ständiger Veränderung Vier Faktoren treiben den Goldpreis zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlicher Stärke. Die Forschungsabteilung von Wisdom Tree ortet mehr als nur einen Treiber für den Goldpreis. Auffällig ist jedenfalls, dass seit Beginn 2019 das spekulative Element eine starke Rolle spielt. Dieser Anstieg fällt exakt mit der jüngeren Rally des Goldmarktes zusammen. Quelle: Wisdom Tree Jahresvergleich in % -40 % -20 % 0 % 20 % 40 % 60 % Konstante Spekulative Positionen Angenommener Goldpreis Renditen Treasuries Tatsächlicher Goldpreis Inflation Dollar-Korb 2018 2017 2020 2019 N o. 3/2020 | www.institutional-money.com 205 P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : GOLD

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