Institutional Money, Ausgabe 2 | 2020

Wohnraum für die eher einkommensschwa- chen Bevölkerungsschichten in den USA. Die Nachfrage nach bezahlbaren Häusern und Wohnungen ist schon vor der Krise erheblich angestiegen, die jüngste Ent- wicklung mit einer immens höheren Zahl an Arbeitslosen dürfte das sogar noch erheblich beschleunigen. Mit welchen Renditen können Anleger dabei rechnen? Dagmar Nixdorf: Nach unseren Berechnungen gehen wir bei beiden Projekten von zwei- stelligen Renditen aus. Aus diesem Grund sehe ich nicht, dass man aus kaufmänni- scher Sicht auf irgendetwas verzichtet, nur weil man sich darauf konzentriert, das Geld an den aus meiner Sicht richtigen Stellen einzusetzen. Und wie sieht Ihr Angebot auf der liquiden Seite der Kapitalmärkte aus? Dagmar Nixdorf: Wir haben bisher zwei Fonds aufgelegt: zum einen den Nixdorf Stiftungsfonds als Multi-Asset-Konzept mit einer Aufteilung von etwa 70 Prozent Un- ternehmensanleihen und 30 Prozent Aktien; zum anderen den Nixdorf Impact D.A.C.H. I, ein Aktienfonds, der in erster Linie in Small- und Mid-Cap-Aktien investiert. Bei- de Fonds verfolgen einen eigens entwickel- ten Nachhaltigkeitsansatz, der auf unsere speziellen Anlageziele ausgerichtet ist und börsennotierte Werte identifiziert, die in be- sonderem Maße eine gesellschaftliche und ökologische Wirkung entfalten. Aber sind Sie denn als noch relativ kleine Gesellschaft überhaupt in der Lage, das jeweilige Anlageuniversum nach Werten zu durchsuchen, die Ihren Zielen entsprechen? Dagmar Nixdorf: Wir arbeiten bei beiden Pro- jekten mit großen Partnern zusammen, die über die notwendigen Ressourcen und ent- sprechende Tools verfügen, um das jewei- lige Basisuniversum an Werten zu erarbei- ten, die für ein Investment in dem jeweili- gen Fonds in Frage kommen. Beim Nixdorf Stiftungsfonds sind das die Prozesse der Oddo BHF und der Pax-Bank, beim Im- pact-Fonds nutzen wir den Prozess der Deutsche Oppenheim Family Office AG und von ISS Oekom. In beiden Fällen wird zunächst ein Basisuniversum erarbeitet, über das ein eigener Nixdorf-Filter gelegt wird. Als Ergebnis entsteht das für den jeweiligen Fonds investierbare Anlageuni- versum, eine Art Positivliste, aus der der jeweilige Fondsmanager seine Investments auswählen kann. Aber wenn ich es richtig sehe, sind Sie durch den Beginn der Coronakrise bei bei- den Fonds regelrecht ausgestoppt worden. Dagmar Nixdorf: Das ist sogar noch freund- lich ausgedrückt. Die Erstnotierung der Fonds ist sozusagen mit dem Ausbruch der Krise zusammengefallen. Wir haben dann sehr schnell entschieden, dass es besser ist, eine Vollbremsung zu machen, statt die ers- ten Investments in einem kaum kalkulier- baren Umfeld zu tätigen. Wir waren der Überzeugung, dass die neue Situation eine Überprüfung unserer Investmentstrategie nötig machen könnte. Zudem standen auch bei den meisten unserer Mitinvestoren, die sich bereits für ein Investment entschieden hatten, von einem Tag auf den anderen natürlich ganz andere Prioritäten auf der Ta- gesordnung. Deshalb haben wir aus beiden Fonds zunächst einmal jedes Risiko heraus- genommen, indem wir die bereits vorhan- denen Anfangsbestände in Cash oder Staats- anleihen geparkt haben. Aber wir stehen da nicht unter Druck und nehmen uns lieber die Zeit, erst dann zu handeln, wenn wir verstanden haben, welche Auswirkungen die Krise tatsächlich mit sich bringen wird. Wir danken für das Gespräch. HANS HEUSER » Ich sehe nicht, dass man aus kaufmännischer Sicht auf irgendetwas verzichtet, nur weil man sich darauf konzentriert, das Geld an den aus meiner Sicht richtigen Stellen einzusetzen. « Dagmar Nixdorf, Nixdorf Kapital AG A L L E F OTO S : © S E B A S T I A N W I DMA NN 62 N o. 2/2020 | www.institutional-money.com THEOR I E & PRA X I S : DAGMAR NI XDORF | NI XDORF KAP I TAL AG

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