Institutional Money, Ausgabe 2 | 2020

Investitionen zu gewinnen – eine angemes- sene Rendite ihrer Investments? Dagmar Nixdorf: Da gebe ich Ihnen vollkom- men recht. Allerdings stehen Rendite und Wirkung eines Investments nach unseren bisherigen Erfahrungen keineswegs in die- sem Gegensatz, der in diesem Zusammen- hang gern kolportiert wird. Man kann mit guten Renditen durchaus etwas bewirken. Deshalb entspricht es ja genau unserer Idee, sich eben nicht nur an Märkten und Perfor- mance allein zu orientieren. Gerade deshalb suchen wir nicht die schnellen Gewinne, sondern versuchen, für unsere Anleger eine mittel- bis langfristige wertsteigernde Anlage ins Zentrum unserer Strategien zu stellen. Sie haben das einmal als den „Gegenent- wurf zur schnellen Maximalrendite“ formu- liert. Wie muss man das verstehen? Dagmar Nixdorf: Als Kaufleute gehen wir zunächst einmal grundsätzlich davon aus, dass ein Investment marktübliche Renditen erzielen muss, sonst macht es ja keinen Sinn. Wir ergänzen diese Maxime aber immer um den Zusatz, dass Investieren über die Rendite hinaus auch stets gesellschaftli- chen Nutzen erzeugen soll. Im Rückschluss bedeutet das aus unserer Sicht aber auch, dass es keine Renditeoptimierung zulasten entsprechender Impact-Ziele geben darf. Dem Einsatz von Derivaten stehen wir des- halb bewusst sehr kritisch gegenüber. Wir verzichten zudem bei unseren Investments auf hohe Fremdfinanzierungen. Beides spielt für unsere Praxis keine Rolle. Wahrschein- lich könnten wir in dem einen oder anderen Projekt sogar höhere Renditen erzielen, wenn wir entsprechend hohe Fremdfinan- zierungsquoten nutzen würden. Aber wir glauben, dass wir dann einfach die Hoheit über unsere Projekte aufs Spiel setzen, weil wir diese dann im Grunde nicht mehr allein kontrollieren würden. Denn wir würden uns unter Umständen zu stark abhängig machen von den Vorstellungen entsprechender Finan- zierungspartner. Deshalb kann man zusam- menfassend sagen: keine Wetten, keine un- nötigen Risiken und vor allem kein Fokus auf kurzfristige Trends. Sie hätten natürlich auch die Möglichkeit gehabt, selbst als aktiver Investor zur Er- reichung dieser Ziele am Markt aufzutreten. Dagmar Nixdorf: Das ist richtig. Vor der Ent- scheidung für die Gründung der Nixdorf Kapital AG hat es solche Überlegungen tatsächlich gegeben, als wir vor der Alter- native standen, als aktiver Investor aufzu- treten oder uns mit Investitionen in entspre- chende Strukturen und Vehikel dafür einzu- setzen, dass noch sehr viel mehr Investoren Zugang zu durchdachten Impact Invest- ments haben. Wir haben uns sehr bewusst für letztere Lösung entschieden – ganz ein- fach weil wir Vorbild und „Enabler“ sein wollen. Wir sehen unsere Stärke eigentlich darin, gute Investmentmöglichkeiten zu identifizieren, die unseren Zielen gerecht werden, um diese dann in Kooperationen mit kompetenten Partnern so zu entwickeln, dass sie für viele Gleichgesinnte investier- bar werden. Wie sieht die Umsetzung konkret aus? Dagmar Nixdorf: Von unserer Grundaufstel- lung her haben wir zwei große Produkt- linien entwickelt: einerseits illiquide Anla- gen über eine eigene RAIF-Struktur in » Rendite und Wirkung eines Investments stehen nach unseren bisherigen Erfahrungen keineswegs in diesem Gegensatz, der in diesem Zusammenhang gern kolportiert wird. « Dagmar Nixdorf, Nixdorf Kapital AG A L L E F OTO S : © S E B A S T I A N W I DMA NN 58 N o. 2/2020 | www.institutional-money.com THEOR I E & PRA X I S : DAGMAR NI XDORF | NI XDORF KAP I TAL AG

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