Institutional Money, Ausgabe 2 | 2020

Initiator für Fonds mit Verantwortung steht. Bei allen Investments, die wir begleiten, ist es uns wichtig, genau zu ermitteln, auf wel- che gesellschaftlichen und ökologischen Wirkungen diese hinauslaufen, und diese Wirkung dann auch zu prüfen. Im Fokus steht dabei unser Ansatz, Werte zu schaffen, diese für nachfolgende Generationen zu- kunftstauglich zu gestalten und nutzbar zu machen. Wenn Sie so wollen, das, was gemeinhin oft auch als Impact Investing bezeichnet wird. Das ist natürlich ein weiter und bis heute nicht abschließend definierter Begriff. Wie konkretisieren Sie ihn, und vor allem wie grenzen Sie sich ab gegenüber anderen Investmentangeboten, die unter Schlagwor- ten wie Nachhaltigkeit und ESG eine immer größere Bedeutung gerade auch für insti- tutionelle Investoren erhalten? Dagmar Nixdorf: Aus unserer Sicht ist es nur zu begrüßen, um nicht zu sagen, es war dringend erforderlich, dass nachhaltiges In- vestieren die hohe Dynamik erhält, die dem Thema inzwischen entgegengebracht wird. Regulatorische Ansätze wie die Taxonomie als Klassifikationssystem für nachhaltige Investitionen, auf die sich EU-Parlament und Ministerrat Anfang des Jahres geeinigt haben, sind dabei wichtige Treiber für deren Umsetzung in der Zukunft. Hilfreich ist zudem, dass wir mit den sogenannten Sustainable Development Goals schon seit geraumer Zeit über eine Systematik verfü- gen, die eine weltweit anerkannte Orientie- rung und Übereinkunft zur Beschreibung von Wirkungszielen im Investment darstel- len. Wir haben vor diesem Hintergrund unser eigenes Profil im Rahmen dieser SDGs erstellt und definiert, welche Ziele uns besonders wichtig sind. Das betrifft in erster Linie die sozialen und gesellschaftli- chen Konsequenzen von Investments. Auch wenn das früher nicht so konkret ausformu- liert war, hatte das für meine Familie in ihrem unternehmerischen Handeln schon immer eine große Bedeutung und steht auch für uns im Mittelpunkt. Klingt nach durchaus hehren Zielen, aber es erklärt noch nicht, wie Sie sich abgren- zen von anderen nachhaltigen Investments. Dagmar Nixdorf: Der Unterschied liegt eben nicht nur in der Formulierung dieser Ziele, das tun andere auch. Uns geht es aber um die Kombination aus Zielsetzung plus der bewussten Messung der Wirkung, die damit erreicht werden kann. Ich glaube schon, dass unser Ansatz sich unter diesem Blick- winkel durchaus deutlich von klassischen nachhaltigen Investments unterscheidet. Und wie füllen Sie ein Schlagwort wie ver- antwortliches Investieren mit konkreten Handlungsdirektiven für Ihr Unternehmen und seine Partner? Dagmar Nixdorf: Wir haben das für uns kon- kret eingegrenzt und eine Reihe von Leit- linien formuliert, die unsere Investments bestimmen. Das fängt damit an, dass wir nur solche Anlagestrategien umsetzen, die unser Management auch für seine eigenen Anlagen nutzen würde. In der Umsetzung nutzen wir dabei die heute verfügbaren wissenschaftlichen Forschungsergebnisse. Wir belassen es jedoch nicht bei der mehr theoretischen Auseinandersetzung, wir neh- men bewusst praktischen Einfluss auf die Investitionsvorgaben, um sicherzustellen, dass bei unseren Investments auch ethische und soziale Kriterien besonders berücksich- tigt werden. Aber ist nicht am Ende vor allem eines ent- scheidend, um Investoren für entsprechende » Ich glaube schon, dass sich unser Ansatz durchaus von klassischen nachhaltigen Investments unterscheidet. « Dagmar Nixdorf, Nixdorf Kapital AG A L L E F OTO S : © S E B A S T I A N W I DMA NN 56 N o. 2/2020 | www.institutional-money.com THEOR I E & PRA X I S : DAGMAR NI XDORF | NI XDORF KAP I TAL AG

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