Institutional Money, Ausgabe 2 | 2020

E ine unpassende Verpak- kung für ansonsten pas- sende Investments kann durchaus ein Showstop- per sein. Das konnte Rechtsanwältin Katja Lammert oft genug beobachten. „Einmal war es zum Beispiel so, dass sich Investor und Manager im Prinzip handelseinig waren. Nach der Com- mercial Due Diligence stellte sich aber heraus, dass die KVG das Invest- ment als nicht erwerbbar ansah, weil die Principal-protected Note unpas- send formuliert war. Bis alles richtig- gestellt werden konnte, gingen viel Zeit und Geld ins Land, und in der Zwischenzeit hätte der Investor bei- nahe Abstand von seinem Investment genommen.“ Lammert arbeitete 17 Jahre lang bei der BayernInvest KVG, zuletzt als Vorstandsmitglied und Chef-Syndika. Jetzt berät sie In- vestoren und Asset Manager bei Inve- stitionen in alternative Assets, um ih- nen diese Art teurer Stolpersteine zu ersparen. Die Struktur muss passen „Gerade bei illiquiden Assetklassen wie Infrastruktur ist es wichtig, sie in eine Struktur zu packen, die sich gut in das regulatorische Gefüge des je- weiligen Investors – in aller Regel ein deutscher Spezialfonds – einfügt“, meint Lammert. „Wenn die Struktur nicht passt, kann das Investment noch so gut sein; der Investor wird es für sein Portfolio nicht kaufen. Aber auch zu den Denkweisen und technischen Möglichkeiten der Kapitalverwaltungsgesellschaften muss die Struktur passen, sonst hakt es später bei der Administration“, gibt Lammert zu be- denken. Das Hauptmerkmal von Infrastruktur- investments ist, dass es sich um eine lang- fristige Anlageklasse handelt. „Investoren müssen daher bereit sein, eine Sicht von mehr als zehn Jahren einzunehmen und die Illiquidität zu akzeptieren. Im Gegenzug profitieren Anleger von langfristig stabilen, attraktiven Renditen mit vergleichsweise hohen Zinsen und einer typischerweise geringen Korrelation zu börsennotierten Märkten“, hebt Roger Pim, Senior Invest- ment Director Infrastructure bei Aberdeen Standard Investments, die Merkmale dieser Assetklasse hervor und ergänzt: „Aufgrund dieser inhärenten Merkmale sind die meis- ten Infrastrukturfonds als Kommanditgesell- schaften mit einer Laufzeit von zehn bis 15 Jahren strukturiert.“ Aberdeen Standards „Economic Infra- structure Fund“ ist als Luxemburger Spe- Gerade bei illiquiden Assets wie Infrastruktur sind nicht nur das Investment selbst, sondern auch die passende Struktur und das Domizilland erfolgsentscheidend. FOTO : © T HAU T I MAGE S | S TOCK . ADOB E . COM Die Rolle der Verpackung Der Wurm muss dem Vogel schmecken, sprich: Investitionen müssen in Strukturen gegossen werden, die aus regulatorischer Sicht in die Portfolios der jeweiligen Investoren passen. 250 N o. 2/2020 | www.institutional-money.com S T E U E R & R E C H T : WRAPP I NG

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