Institutional Money, Ausgabe 2 | 2020

D as aktuelle Institutional Money Ranking kann dieser Tage in Wirklich- keit nur unter einem Motto stehen: Wie sind die Asset Mana- ger weltweit für die stürmischen Zeiten rund um die Corona-Pandemie einge- stellt? Und hier gibt es zumindest be- züglich des verwalteten Vermögens gute Nachrichten: Mehr als 85 Prozent der gerankten Unternehmen konnten vor dem Ausbruch einen Zuwachs bei den Assets under Management verbuchen. An der Spitze unserer Rankings, bei dem wir regelmäßig die global aggre- gierten verwalteten Assets nach den Segmenten „Privatkunden“ – also das Geschäft mit Retail-, Wholesale- und Private-Banking-Anlegern – und „Insti- tutionelle Kunden“ auf halbjährlicher Basis listen, konnte BlackRock seinen Status als Branchenprimus eindrucks- voll verteidigen – und zwar indem der Passiv-Gigant einen neuen Asset-Re- kord in Höhe von 6,6 Billionen Euro aus dem Ärmel schüttelte. Stark positioniert Ebenfalls beeindruckend positioniert hat sich Vanguard. Dem großen BlackRock- Herausforderer gelang ein Plus von zwölf Prozent und damit der Sprung über die Fünf-Billionen-Euro-Marke. Dazu Sebas- tian Külps, Head of Germany and Austria bei Vanguard: „Wir haben ein extrem dyna- misches Geschäft in Deutschland. Dabei profitieren wir natürlich vom stetigen Wachstum des passiven Marktes. Hier se- hen wir weiteres großes Potenzial: Momen- tan beträgt der prozentuale Wertanteil aller weltweit investierbaren Wertpapiere, die sich im Besitz registrierter Indexfonds be- finden, nur zirka zehn Prozent.“ Vom passiven Prä-Corona-Boom konnten auch die Nummer drei des Segments, State Street, aber auch ein Haus profitieren, das eher für seine hochaktiven Strategien be- kannt ist: Goldman Sachs. Der Neuntplat- zierte schaffte mit einem Zuwachs von 18 Prozent beim verwalteten Gesamtvermögen das stärkste relative Wachstum unter den Top Ten des Rankings. Den Amerikanern kam unter anderem der Launch der haus- eigenen ETF-Strategien auf dem europäi- schen Markt zugute. In den USA bieten die Amerikaner bereits seit 2015 ETFs an. Dort ist das ETF-Geschäft seither auf 20 Produk- te mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 14 Milliarden US-Dollar gestiegen. Den Anfang in Europa machte jedenfalls im September eine Aktienstrategie, die sich in den USA schon bewährt hat, der Goldman Sachs Active Beta U.S. Large Cap Equity ETF. Dieser neu aufgelegte Fonds ist das europäische Pendant zu Goldmans US-ame- rikanischem Flaggschiff, dem weltweit größten multifaktoriellen Aktien-ETF mit einem verwalteten Vermögen von über 6,5 Milliarden US-Dollar. Mittlerweile bietet Goldman bereits drei ETFs in Europa an. „Wir sehen uns gut aufgestellt, und die Aus- richtung unserer Geschäftstätigkeit auf wei- teres Wachstum hat sich bezahlt gemacht“, ergänzt Dennis Lübcke, Head of Institutio- nal Business Deutschland und Österreich. Der starke Anstieg in der zweiten Jahres- hälfte 2019 hat es den Passiv-Anbietern Der Sturm, der in Form der Covid-Pandemie eine gehörige Schneise in die Märkte zog, war zu Jahreswechsel kaum vorauszusehen. Die Prä-Covid-Positionierung lässt aber Schlüsse darauf zu, welche Geschäftsmodelle sich als sturmfest erweisen könnten. 216 N o. 2/2020 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : I NS T I TUT I ONA L MONE Y RANK I NG Welche Asset Manager konnten vor dem Ausbruch des Covid-Sturmes noch Geschäft auf sich ziehen und so ihre Marktposition möglichst sturmfest gestalten? Das Institutional Money Ranking bietet Aufschluss. Sturmfest gemacht FOTO : © OHENZ E | ADOBE STOCK

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