Institutional Money, Ausgabe 2 | 2020

A ls die EU überlegte, wie sie ihre Nach- haltigkeitsagenda einhalten könnte – um z. B. Energieerzeugung und nicht nach- haltige Geschäftsaktivitäten von „braun“ in „grün“ umklassifizieren zu können und die mit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkom- mens eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen – wollte sie zur Erreichung ihrer Ziele privates Kapital mobilisieren. Dies löste unzählige Initia- tiven aus und verlieh der Agenda für Nachhal- tigkeit und nachhaltige Anlagen eine nie da gewesene Dynamik. Inzwischen ist festzustellen, dass weltweit Kapital aus den umweltschädlichsten Energie- erzeugungsaktivitäten und Branchen abgezogen wird und umweltfreundlicheren zufließt. Aus einem kürzlich von Deloitte erstellten Bericht geht her- vor, dass der Anteil privater und institutioneller Anleger, die auf mindestens ein Viertel ihres Portfolios Kriterien für Umwelt, Soziales und Governance (ESG) anwenden, zwischen 2017 und 2019 von 48 auf 75 Prozent gestiegen ist. Deloitte schätzt, dass in den USA Anlagen mit ESG-Label fast dreimal so schnell wachsen könn- ten wie Standardmandate und wahrscheinlich bis 2025 die Hälfte aller professionell verwalte- ten Investments darstellen werden. In Europa ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Die Mentalität ändert sich Die Vermögensverwaltungsbranche muss daher ihren Ansatz grundlegend überdenken: Man misst nicht mehr einfach die Performance im Vergleich zu einer Benchmark, sondern beurteilt diese anhand verschiedener Kriterien, u. a. danach, in welchem Umfang ein Unterneh- men Nachhaltigkeitsziele erreicht oder zu deren Erreichen beiträgt. Anlageberater müssen zu überlegen beginnen, wie sie entsprechende Informationen erhalten und interpretieren kön- nen. Die MiFID-II-Richtlinie schreibt vor, dass Anlegern die Möglichkeit gegeben werden muss, ihre Präferenzen im Hinblick auf Nachhaltigkeit zum Ausdruck zu bringen. Woher werden diese Informationen stammen, und wie werden sie aussehen? Einige Berater sind bereits auf nachhaltige Anlagen speziali- siert, aber viele beginnen von Grund auf, Nach- haltigkeitspräferenzen in ihren Anlagen und Emp- fehlungen zu berücksichtigen. Manche Anbieter von diskretionärem Fondsmanagement haben inzwischen Spezialisten eingestellt, aber viele Vermögensverwalter verfügen hierzu möglicher- weise nicht über die erforderlichen Kapazitäten. Es ist durchaus gerechtfertigt, davon auszu- gehen, dass die meisten Anleger, die die Wahl haben, sich eher für eine nachhaltige Anlage ent- scheiden werden als für eine, zu der umstrittene Unternehmen mit schädlichen Einflüssen auf Umwelt und Gesellschaft zählen könnten. Dies wird wahrscheinlich nach und nach auch für die zukünftigen Generationen an Bedeutung gewin- nen, sodass Berater ihren Kunden gegenüber an- ders argumentieren müssen. Eine Umfrage unter 2000 US-Anlegern des Institute for Sustainability Leadership der Universität Cambridge ergab bei- spielsweise, dass diese eine potenzielle Under- performance besser tolerieren, wenn die Anlage mit positiven Aspekten in Bezug auf Umwelt oder Gesellschaft verbunden ist. Die Definition derartiger Anlagen ist schon lange eine Herausforderung für die Branche. Ende 2019 erstellte die UK Investment Asso- ciation einen sehr hilfreichen Definitionsrahmen. Er soll helfen, das Problem der unzähligen Na- men und Beschreibungen, die derzeit mit nach- haltigen Anlagen in Verbindung gebracht werden, zu lösen. Dieses Tool dürfte für den Markt für Privatanleger und deren Berater wichtig sein und ihnen mehr Klarheit verschaffen. Nachhaltigkeit: Die Mentalität ändert sich PA R T N E R - P O R T R Ä T Die EU hat nachhaltige Anlagen in den Mittelpunkt ihrer ordnungs- politischen Agenda gestellt. Von Square Mile erhielt First State bei der Einführung des „Responsible Ratings“-Service die beste Note dieser Kategorie. Will Oulton, Global Head of Responsible Investment bei First State Investments, diskutiert mit Cherry Reynard über den von der Gruppe verfolgten Ansatz. KONTAKT Robert Retz Niederlassungsleiter Deutschland First State Investments Westhafen Tower, Westhafenplatz 1 60327 Frankfurt a. M. Tel.: ........................... +49/69/71 04 56-304 E-Mail: ..................... Robert.Retz@firststate.ie Internet: ..... www.firststateinvestments.com/de ANZEIGE • Foto: © First State Investments Will Oulton, Global Head of Responsible Investment, First State Investments „Die Mehrheit der befragten Millennials und Nicht-Millennials (81 %) wünscht sich mehr Aufklärung über das Thema RI. Daraus ergeben sich Chancen für die Branche, RI insgesamt für einen breiteren Konsumentenmarkt wesentlich zugänglicher und verständlicher zu machen.“ Will Oulton, Global Head of Responsible Investment Important Information: This document is not a financial promotion and has been prepared for general information purposes only and the views expressed are those of the writer and may change over time. Unless otherwise stated, the source of information contained in this document is First State Investments and is believed to be reliable and accurate. References to “we” or “us” are references to First State Investments. First State Investments recommends that investors seek independent financial and professional advice prior to making investment decisions. In the United Kingdom, this document is issued by First State Investments (UK) Limited which is authorised and regulated in the UK by the Financial ConductAuthority (registration number 143359).Registered office: Finsbury Circus House,15 Finsbury Circus,London,EC2M 7EB,number 2294743.Outside the UK within the EEA,this document is issued by First State Investments International Limited which is authorised and regulated in the UK by the Financial ConductAuthority (registration number 122512).Registered office 23 St.Andrew Square,Edinburgh,EH2 1BB number SC079063.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=