Institutional Money, Ausgabe 2 | 2020

Angeblich soll das 2011 von CIC intern aufgesetzte Portfolio dem Modell von Bridgewater Associates’ All Weather Fund folgen und die Maximierung der risiko- adjustierten Renditen anstreben. Krisenverhalten Doch wie haben Risikoparitätsfonds tat- sächlich während des Corona-Absturzes agiert? Das versucht der in Summit, New Jersey, ansässige Anbieter von Investment Research, Analytics und Technologie, Markov Processes International (MPI), mit- hilfe einer selbst entwickelten Software namens „Stylus“ herauszufinden. Stylus schätzt Änderungen in der Asset Allocation und beim Niveau des Leverage. Tatsächlich haben viele Risikoparitätsfonds besser abge- schnitten als die in den USA inoffizielle Benchmark dieses Konzepts, nämlich das 60:40-Portfolio – zur Freude der Anhänger des Konzepts und zum Leidwesen seiner Gegner. Generell liegt dort das Volatilitäts- ziel der Fonds bei zehn bis 15 Prozent, und die Anleihenallokation ist infolge der gerin- geren Volatilität im Fixed-Income-Bereich gehebelt. Allokationsveränderungen folgen bestimmten Regeln und mathematischen Modellen und werden oft graduell umge- setzt. Innerhalb dieses breit abgesteckten Rahmens gibt es für Manager aber jede Menge Bewegungsfreiheit bei der Umset- zung, die dann auch zu durchaus unter- schiedlichen Ergebnissen führen. Dabei ge- lang es den erfolgreichsten Vertretern dieser Fondskategorie vergleichsweise gut, mit den Marktturbulenzen im März 2020 fertig zu werden (siehe Grafik „Performanceana- lyse“) . Vergleicht man die Entwicklung der Risk-Parity-Fonds mit 60:40-Portfolios (USA und global) beziehungsweise mit den von S&P erstellten Risk-Parity-Indizes (Zielvolatilitäten von acht, zehn, zwölf und 15 Prozent), gelingt es allerdings nur weni- gen, diese Benchmarks zu schlagen. Marktbeobachter und -analytiker MPI schätzt das Gesamtvolumen an Assets under Management von Risk-Parity-Fonds auf 175 bis 400 Milliarden US-Dollar, wobei der Großteil in Hedgefonds ruht. Daneben gibt es 40 Investmentfonds, die das Thema abdecken und regelmäßig Quartalsdaten zur Asset Allocation liefern. Impliziter Leverage Mithilfe von MPI Stylus kann das Analy- sehaus die Entwicklung des Leverage von Risk-Parity-Fonds im ersten Quartal 2020 Mit schöner Regelmäßigkeit sehen sich Vertreter des Risk-Parity-Ansatzes nach stärkeren Rückschlägen beziehungsweise starken Volatilitätsanstiegen an den Märkten mit dem Vorwurf konfrontiert, ihr hoher Hebeleinsatz und der daraus erwachsende Zwang zum Deleveraging wirkten in Krisen als „Brandbeschleuniger“. N o. 2/2020 | www.institutional-money.com 181 P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : R I S K PAR I T Y

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