Institutional Money, Ausgabe 2 | 2020

gegeben. Über den Zeitraum von 12. De- zember 2012 bis 22. April 2020 konnte der Fonds in der institutionellen Tranche 3,74 Prozent per annum verdienen. Der Fonds habe damit bewiesen, dass sein Konzept auch im Niedrigvolatilitätsumfeld funktio- niert, sagen Lucke und Christmann. Nach- dem der Fonds schon ziemlich schwer ge- worden ist, kann sich das Duo vorstellen, ab einer bestimmten Fondsgröße nur noch vereinzelt Neuinvestments zu gestatten. Steffen Christmann geht ins Detail: „Das Closing des OptoFlex hängt in erster Linie von der Liquidität des VIX-Marktes ab. Daher werden wir in der nächsten Zeit etwas konkreter werden. Wir haben schon immer eine Kapazitätsgrenze kommuniziert, die wir bei zwei Milliarden Euro im OptoFlex Fonds erwarten. Wie ein solches Closing genau ausgestaltet wird, können wir nicht sagen, aber ab einem bestimmten Punkt können wir keine signifikanten Inflows mehr annehmen. Dies dient ganz klar dem Schutz der bestehenden Investoren.“ Wer sich die Expertise ein- kaufen möchte, sollte sich also nicht allzu lang Zeit lassen. Wie geht es weiter? Das wollten wir von Alexan- der Raviol wissen. Auch er ver- fügt über keine Kristallkugel, jedoch: „Was man aber generell sagen kann, ist, dass im Fall einer V-förmigen Erholung An- sätze mit ungehedgtem Delta – zum Beispiel Short-Puts – am besten im Aufholprozess ab- schneiden, während Ansätze wie unserer von Lupus alpha nur einen Teil aufholen werden. Allerdings profitieren wir nach dem Abver- kauf und der scharfen Erholung von der höheren impliziten Volatilität beim Aufset- zen neuer Positionen.“ Und was kann man bei Seitwärtsmärkten erwarten? Raviol dazu: „Short-Put-Strate- gien ohne Delta-Hedge holen in diesem Szenario nicht auf, während dies unser Ansatz sehr wohl tut.“ Geht der Markt nach unten, werden Ansätze ohne Delta-Hedges leichter verlieren, als es etwa Lupus alpha in dieser Gemengelage tut. Demnach sieht sich Raviol, von der Richtung des Marktes unabhängig, gut aufgestellt. Bei Feri wie- derum hofft man, dass es, wenn es denn noch einmal nach unten gehen muss, wie- derum ähnlich schnell geschieht wie im ersten Quartal, damit die VIX-Call-Kom- ponente ihre Stärke ausspielen kann. Die Pfadabhängigkeit ist also ein ständiger Begleiter aller Wettbewerber, die auf die eine oder andere Art die Aktienvolatilitäts- risikoprämie isolieren möchten. Fortgesetztes Fondssterben Das Feld scheint sich jedenfalls auszu- dünnen. So hat – neben dem Aus für den RP Gamma – Berenberg am 17. April 2020 im Bundesanzeiger die Schließungsanzeige für den Berenberg Volatility Premium Publikumsfonds veröffentlicht. Damit kann der Fonds in den nächsten sechs Monaten geschlossen werden. Berenberg hält das Wachstumspotenzial im Segment der Short- Volatilitätsstrategien für wenig aussichts- reich und hat sich daher strategisch dazu entschlossen, das systematische Manage- ment der Assetklasse Short Volatility aus der Produktpalette von Berenberg herauszu- lösen und zukünftig nicht mehr anzubieten. Man hat eine Short-Straddle-Strategie mit Delta-Hedge auf die Assetklassen Aktien, Zinsen und Credit umgesetzt und zur Absi- cherung Long Puts auf Aktienindizes und Anleihenfutures verwendet. Letztere sind als Tail Risk Hedge gedacht. Die relativ schlechte Performance im ersten Quartal erklärt man so: „Durch die deutlichen Bewegungen an Aktien- und Credit-Märkten konnten sich die Diversifika- tionsvorteile nicht zufriedenstel- lend materialisieren. Zudem ist die Strategie offensiver ausge- staltet als die meisten Konkur- renzstrategien. Bereinigt man die Performance um den Hebel, gemessen an der realisierten Vo- latilität der Fonds im Jahr 2019 und im Januar 2020 vor dem Crash, ergibt sich ein differen- zierteres Bild, wodurch der Fonds eine Performance im Mit- telfeld aufweist.“ Das war aber für das Überleben wohl nicht gut genug. DR. KURT BECKER Langfristperformance des OptoFlex Eine siebeneinhalbjährige Erfolgsstory besteht den Elchtest im 1. Quartal 2020. OptoFlex wird dem Absolute-Return-Charakter als einziger Volatilitätsrisikoprämien- fonds in dieser schwierigen Marktphase gerecht. Er hat das erste Quartal 2020 in der institutionellen Tranche (ISIN: LU0834815101) mit einem leichten Minus von 1,39 Pro- zent gemeistert, denn die Fat-Tail-Absicherung hat gegriffen. Quelle: Bloomberg 2015 2014 2013 2018 2017 ’20 2019 2016 ’12 90 % 100 % 110 % 120 % 130 % 140 % LRI OptoFlex I Stets bestens informiert in der Welt institutioneller Anleger www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : VOL AT I L I T Ä T S S T RAT EG I EN

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=