Institutional Money, Ausgabe 2 | 2020

seinen Investoren: Nicht nervös werden, wenn man in Aufwärtsphasen einmal hinter dem Markt bleibt, denn die Outperformance wird in unruhigen Zeiten wie dem ersten Quartal 2019 gemacht. Die Asymmetrie arbeitet dabei für das Konzept: Dank gerin- gerer Drawdowns nimmt der Fonds an den Aufwärtsbewegungen von einer höheren Basis aus teil. Über die Jahrzehnte – und ein bis zwei Events, die den Markt kräftig ein- brechen lassen, finden sich in jeder Dekade, auch wenn niemand prognostizie- ren kann, wann das passiert – bildet sich Potenzial für den Mehrertrag im Anlagemarathon. ETFs sehen da im Vergleich alt aus. Beer dazu: „ETFs wären nur dann besser, wenn der Markt wie an einer Schnur gezogen nach oben mar- schieren würde. Das ist aber erwie- senermaßen nicht der Fall.“ Optionsoverlay sticht Sowohl auf der Kurzstrecke – dank Co- rona – als auch auf der Langstrecke braucht sich der LuxTopic-Aktien Europa vor nie- mandem zu verstecken. Wie die Doppelgra- fik „Sprint und Marathon“ illustriert, hat Robert Beer sowohl das erste Quartal 2020 als auch seit Fondsauflage geliefert. Bis zum 27. April 2020 liegt der LuxTopic- Aktien Europa imposante 29,51 Prozent vor dem Markt, der Fonds erzielt eine positive Performance von 6,74 Prozent, während der EuroStoxx 50 Net Return bei minus 22,78 Prozent steht. Die Pfadabhängigkeit hat Robert Beer zweifellos geholfen: Das bis dato in der Geschichte der Börsen in dieser Schnelligkeit noch nie da gewese- ne Absacken der Aktienkurse hat die impliziten Volatilitäten bei den Puts angesichts des riesigen Absi- cherungsbedarfs anderer Markt- teilnehmer in die Höhe schließen lassen. Marathon-Strategie Was die Langstrecke betrifft, so liegt der LuxTopic-Aktien Europa bei einem kumulierten Gesamter- trag von 153,47 Prozent, hingegen schafft der EuroStoxx 50 Net Re- turn gerade einmal 94,17 Prozent. Annualisiert bedeutet dies eine Outperformance der Retailtranche von 1,66 Prozent. Addiert man hierzu die Differenz in der Expense Ratio zwischen der I- und der R-Tranche von durchschnitt- lich 67 Basispunkten, errechnet sich eine Outperformance des europäischen Aktien- marktes von 233 Basispunkten jährlich – und das über 17 Jahre. Dazu kommt noch eine um zirka ein Viertel verringerte Volati- lität: 19,7 Prozent der Benchmark treffen auf bloß 15,3 Prozent des LuxTopic-Aktien Europa. Flex-Version Nun gibt der Titel des Aktienfonds keinen Hinweis auf die Flexibilität durch den Optionsoverlay, aber es gibt noch einen kleinen Bruder des LuxTopic-Aktien Europa, den LuxTopic Flex. Am 9. Juni 2004 aufgelegt, war er ursprünglich als globaler Mischfonds konzipiert, verfolgt aber einen breiteren Ansatz, indem er in der Kas- se zirka 40 Prozent US-, 50 Prozent euro- päische und zehn Prozent asiatische Aktien hält. Wiederum sind es gemäß dem Mo- mentumansatz die momentumstärksten, aber dieses Mal werden diese 35 Aktien aus einem Universum von etwa 200 Titeln mit- hilfe des hauseigenen Selektionssystems ausgesucht. Der Optionsoverlay ist grund- sätzlich der gleiche wie im LuxTopic- Aktien Europa. Der aktuell 11,80 Millionen Euro schwere Fonds fristete bislang ein Schattendasein, doch auch das wird sich wohl bald ändern: Der Fonds steht year to date dank vieler trendstarker Aktien mit einem Plus von 24,60 Prozent per 29. April 2020 noch deutlich besser da. Robert Beer dazu: „Die Titel, die unser Selektionssystem ausgewählt hat, haben sich im Schnitt deut- lich besser gehalten als der breite Markt, darunter Unternehmen wie Apple, Air Liquide, Microsoft, Roche, Reckitt Benckiser oder Sanofi.“ Dreimal Flex, dreimal individu- ell das Marktrisiko gekonnt ver- ringert und dreimal den Markt überzeugend outperformt: So sehen Sieger aus. Was es braucht bei den Ma- nagern – neben deren Know-how – genauso wie bei deren Investoren ist eines: Geduld und Prinzipientreue. Erfolgreich anlegen ist schließlich ein Marathon, wo Zwischenzei- ten nur eine untergeordnete Rolle spielen. Wenngleich es nach dem ersten Quartal 2020 zugegebenermaßen bei diesen drei Ansätzen Freude macht, auf die Uhr zu sehen. SINGLE-ASSET- STRATEGIE? Stellt sich die Frage, ob in tur- bulenten Zeiten nur mit Kombi- nations- und Overlaystrategien zu punkten war – oder ob es neben dem üblichen Verdächtigen Gold auch andere Einzel-Assets gab, die sich im turbulenten ersten Quartal auszeichnen konnten. Tat- sächlich ist das einer Assetklasse gelungen, die in der Vergangen- FOTO : © F E R I T RU S T Versprochen und gehalten Der Feri EquityFlex I schlägt dank Optionsoverlay den US-Aktienmarkt. 20,32 Prozent kumulierter Mehrertrag vom Fondsstart am 30. Dezember 2014 bis zum 27. April 2020 bedeuteten eine annualisierte Outperformance von 2,61 Prozent nach Kosten. Quelle: Bloomberg 50 % 100 % 150 % 200 % Feri Equity Flex I Fonds S&P 500 Net Total Return Index 2015 2018 2017 2020 2019 2016 » Mit dem EquityFlex erzielten wir signifikante Inflows trotz des Marktrückgangs. « Daniel Lucke, Director Portfolio Management und Portfoliomanager des EquityFlex bei Feri Trust, Bad Homburg 166 N o. 2/2020 | www.institutional-money.com CORONA S P E Z I A L

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