Institutional Money, Ausgabe 2 | 2020

Zeiten vielleicht zehn bis 15 Prozent, so wa- ren es im Schnitt im März 2020 56 Prozent. Doch auch dieser Durchschnitt zeigt nicht die ganze Dynamik. So wurde etwa der Tail Risk Hedge bereits in der letzten Februar- woche von sechs auf zwölf Prozent ver- doppelt, und die gesamte Aktien-Hedging- Quote stiegt von 25 bis auf 75 Prozent in- nerhalb des Monats an. Der Tail Risk Hedge wurde aber bereits wieder gegen Ende März auf ein sehr niedriges Niveau zurückge- führt. Comgests quantitativer Ana- lyst Schlomy Botbol hat hier offen- sichtlich erstklassige Arbeit geleis- tet. Thorben Pollitaras, Deutsch- land-Chef von Comgest, verspürt angesichts der Leistung des Flex- Ansatzes wie auch der Alpha- Qualitäten im Long-only-Bereich Rückenwind. Flex gibt es übrigens auch noch ein zweites Mal, und zwar in der Emerging-Markets-Version. Auch hier brachte das erste Quartal eine Outperfor- mance gegenüber Long only, und zwar von gut vier Prozent. FLEX 2: EQUITYFLEX Dieser zum 26. November 2014 aufge- legte Aktienfonds hat sich das überaus anspruchsvolle Ziel gesetzt, den US-Aktien- markt, vertreten durch den S&P 500 Net Total Return Index, zu schlagen. Dieses ambitionierte Vorhaben ist alles andere als leicht, gilt doch der US-Aktienmarkt als der informationseffizienteste der Welt. Gangbarer Weg Doch fand man bei Feri einen gangbaren Weg: Man strebt im Basisportfolio eine effiziente S&P-500-Replikation durch Ak- tien und Futures an, um damit ein Beta von eins zu erzielen, und er- gänzt dieses dann um eine pro- gnosefreie Nutzung der Volatili- tätsrisikoprämie im US-Aktien- indexmarkt via börsengehandelter S&P-500-Indexoptionen. Hier macht man sich zunutze, dass es in der Regel eine deutlich positive Differenz zwischen impliziter und realisierter Volatilität im S&P- 500-Optionsmarkt gibt. Nur in ex- tremen Abwärtsmärkten – wie etwa 2008 und im März 2020 – wird diese Differenz negativ. Der Options-Overlay, den Feri über das US-Aktienportfolio im EquityFlex stülpt, hat bereits seit 2012 als eigenes Produkt im OptoFlex Fonds einen überzeugenden Track Record aufgebaut. Diese Short-Volatility- Strategie mit Tail Risk Hedge, um eben in Krisenzeiten durch Vola-Long-Positionen Verluste kompensieren zu können, sieht wie folgt aus: Neben dem Verkauf von S&P- 500-Puts wird rund ein Viertel der ver- einnahmten Optionsprämien dazu ver- wendet, eine weiter aus dem Geld liegende Put-Option als Hedge zu kaufen, wobei die Zahl der gekauf- ten der Anzahl der verkauften Kon- trakte entspricht (Put-Spread). Risikovorgabe gesichert In fallenden Märkten entwickeln sich die- se Long-Puts zunehmend gegenläufig zu den Short-Puts, wobei ein maximaler relati- ver Drawdown berechenbar wird. Dadurch ist die Einhaltung der Risikorichtlinien jederzeit gesichert. Um das Set-up perfekt zu machen, investieren Daniel Lucke, Stef- fen Christmann und Florian Astheimer rund ein weiteres Viertel der vereinnahmten Op- tionsprämien in VIX-Call-Optionen (siehe Grafik „Positionsbeispiel“ ). Bei scharfen, schnellen Rückgängen wie im März 2020 kommt es zu Vola-Spitzen, die dafür sorgen, dass der Wertzuwachs in den VIX-Positionen nicht nur zu einer Ab- federung der Verluste, sondern sogar zur Kompensation von Verlusten bei S&P-500- Abwärtsbewegungen führen kann. Diese Kombination von Marktrisikoprämie bei Aktien plus risikoreduzierter Volatilitätsrisikoprämie macht das Erfolgsgeheimnis und damit die Outperformance des Equity- Flex-Fonds aus. Dazu kommt, dass die Volatilitätsrisikoprämie als Quelle der Outperformance mittelfristig weitgehend unabhängig vom Aktienmarkt- risiko ist. Rasches Comeback Die Drawdown-Analyse zeigt, dass der EquityFlex absolute Drawdowns tendenziell schneller wieder aufholt als der S&P 500 In- dex selbst. Relative temporäre Un- derperformances sind dabei nicht ausgeschlossen, werden aber durch das prognosefreie Vorgehen nach relativ kurzer Zeit wieder gelindert. Das einzige Jahr seit Bestehen des EquityFlex, in dem dieser hinter dem S&P 500 Net Total Return zurückgeblieben ist, war 2018. Die relative Underperformance des Kalenderjahres nach Kosten machte hier 4,59 Prozent aus. Salami-Taktik Das lag an dem salamiartigen Crash des letzten Quartals 2018, der zu langsam verlief und keine Horrorquartal? Welches Horrorquartal? Comgest Global Growth Flex: 1. Quartal mit weniger als 40 Prozent der Downside Während der MSCI ACWI 19,56 Prozent abgab, kam der Comgest Growth World mit seiner Stockpicking-Stärke nur auf minus 10,82 Prozent, und der Comgest Global Growth Flex landete gar nur bei minus 7,49 Prozent. Quelle: Bloomberg 60 % 80 % 100 % 120 % Comgest Global Growth Flex Comgest Growth World MSCI ACWI Net Total Return EUR Jan 2020 März Feb FOTO : © COMGE S T » Wer mehr Downside Protection als beim Comgest Growth World will, wählt den Comgest Global Growth Flex. « Thorben Pollitaras, Geschäftsführer der Comgest Deutschland GmbH 162 N o. 2/2020 | www.institutional-money.com CORONA S P E Z I A L

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