Institutional Money, Ausgabe 2 | 2020

auch Großanleger auf Multi-Faktor-Ansätze setzen. Doch konnten die Multi-Faktor- Strategien diverser Asset Manager hinsicht- lich ihrer Performance gegenüber klassi- schen Aktienbenchmarks auch – und vor allem – angesichts der jüngsten chaotischen Ereignisse erfolgreich bestehen? Auf Basis von Bloomberg-Daten und Informationen der Produktanbieter verglich Institutional Money Multi-Faktor-Strategien für die aus institutioneller Sicht bedeutendsten Anlage- regionen Welt und Europa. Dabei standen indexbasierte Konzepte, im Speziellen ETFs, im Zentrum des Interesses. Im Fokus hatten wir dabei nicht nur die gelieferten Renditen der letzten Kalenderjahre, sondern insbesondere jene des ersten Quartals 2020 – womit wir die Frage beantworten wollten, ob Multi-Faktor-Ansätze gerade in Krisen- zeiten aufgrund einer möglichen Outperfor- mance respektive niedrigerer Drawdowns gegenüber klassischen Benchmarks zukünf- tig eine höhere Gewichtung in institutionel- len Aktienportfolios verdienen – oder eben nicht. Vorreiter Invesco Zu den ältesten und gemessen am ver- walteten Fondsvolumen größten Multi-Fak- tor-ETFs am deutschen Markt zählt der im Jahr 2014 an den Start gegangene Invesco Goldman Sachs Equity Factor Index World UCITS ETF. Aus diesem Grund wird dieses Gefäß etwas genauer unter die Lupe genom- men. Der synthetisch replizierte Indexfonds bildet nach Abzug einer Verwaltungsgebühr von 0,55 Prozent per annum den Strategie- index Goldman Sachs Equity Factor Index World Net Total Return ab. Dieser umfasst globale Aktien und versucht, auf Basis eines Risk-Parity-Ansatzes über eine intelligente Gewichtung der fünf Faktoren niedriges Beta (Low Beta respektive Low Volatility), Größe (Size), Wert (Value), Dynamik (Momentum) und Qualität (Quality) eine möglichst gute Performance zu erzielen. Ein Rebalancing wird alle acht Werktage vor- Mit den Auswirkungen der Pandemie wurden manche Strategien besser fertig als andere. Überraschend schwer taten sich grosso modo Diversifikationsstrategien, wie man sie aus dem Faktor- bereich, aber auch vom aktiven Multi-Asset-Ansatz her kennt. Overlaystrategien zeigten im ersten Quartal hingegen die eine oder andere Stärke. N o. 2/2020 | www.institutional-money.com 153

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