Institutional Money, Ausgabe 2 | 2020

D as erste Quartal 2020 stellte sich für alle Märkte und Anlageklassen als außerordentlich schwierig dar. Nachdem Covid-19 zuerst im Dezember 2019 in China ausbrach, erzwang die weltweite Aus- breitung des Virus drastische Aus- gangsbeschränkungen, die große Teile der wirtschaftlichen Produktion abrupt zum Stillstand brachten. Hinzu kam der Einbruch der Rohölpreise, nachdem sich Russland und Saudi- Arabien nicht auf ein Abkommen zur Senkung der Förderquoten einigen konnten. Die auftretende Unsicherheit hat die drastische Verschlechterung der Handelsbedingungen zusätzlich verstärkt: Rekordhohe Kapitalab- flüsse trafen mit der Anpassung an neue Arbeitsbedingungen und dem Quartalsende zusammen. Daher stell- te es keine Überraschung dar, dass Länder mit schwachen Fundamental- daten wie Südafrika, Brasilien und Kolumbien im ersten Quartal mit am schlechtesten abschnitten. Russland und Mexiko litten jedoch ebenfalls unter der vorangegangenen starken Positionierung der Anleger. Vor diesem Hintergrund erzielte unsere Zins- strategie für Schwellenländer im ersten Quartal dennoch einen positiven Ertrag und schnitt deut- lich besser ab als der Gesamtmarkt. Unsere anfängliche Strategie, „Long“-Positionen in Schwellenländerwährungen durch Nicht-US-Dol- lar-Währungen zu finanzieren, zahlte sich aus. Die Risikoaversion trieb den DXY Index in die Höhe. Die „Short“-Position im australischen Dol- lar erwies sich ebenfalls als äußerst vorteilhaft, da Australien überproportional stark von einer Abschwächung in China betroffen ist. Als sich die Meldungen zum Virus verschlech- terten und deutlich wurde, dass die Bemühungen zur Eindämmung der Pandemie das Wachstum beeinträchtigen würden, gingen wir zu einer Net- to-„Short“-Position in Schwellenländerwährungen über. Damit erzielten wir den Großteil der nach- folgenden Erträge. Gegen Ende des Quartals nutzten wir heftige Kursschwankungen und die signifikant steiler werdende Zinsstrukturkurve zur Eröffnung von Swap-Positionen in der Erwar- tung fallender Renditen in Ländern wie Südafrika, Mexiko und Russland. Gleichzeitig hielten wir „Long“-Positionen in US-Treasuries zur Absiche- rung einer auftretenden Risikoaversion. Im Unterschied zu vielen anderen Prozessen für Schwellenländeranlagen beginnen wir nicht mit der Analyse von Schwellenländern, sondern mit der Fokussierung auf vier zentrale Ziele. 1) Bestimmung des Markthintergrunds. Wir le- gen drei bis fünf globale „Top-down“-Themen für die „drei großen Regionen“ (USA, Europa und China) fest. Sie dienen als Richtschnur für die Länderauswahl und bestimmte Präferenzen für Ertrags- und Risikotreiber. 2) Identifizierung do- minierender Wirtschafts-„Storys“. Umfangreiche „Bottom-up“-Länderanalysen in Kombination mit einem firmeneigenen „Krisenfilter“ testen diese Einschätzungen und versuchen, mögliche länder- spezifische Wendepunkte zu ermitteln. 3) Er- mittlung der Marktbewertungen. Wir streben unter Berücksichtigung der Bewertungen sowie technischer und länderspezifischer Faktoren nach einem ausgewogenen Verhältnis aus überzeu- gungsstarken Chancen und Risikoabsicherungen. 4) Portfolioaufbau und Risikomanagement. Der Prozess führt gewöhnlich zu einem durchschnitt- lich diversifizierten Portfolio mit 30 bis 40 liqui- den Einzeltiteln, die direktionale („long“ oder „short“) oder nichtdirektionale (Relative Value) makroökonomische „Top-down“- oder länder- spezifische „Bottom-up“-Einschätzungen reprä- sentieren können. Für die Entscheidungsfindung im Rahmen dieses Prozesses spielt aktives Risikomanagement ebenfalls eine wesentliche Rolle. Hierbei werden wir durch ein unabhängiges Risikoteam unterstützt. Wir stellten fest, dass unser Ansatz in diesem unsicheren, schwankungsanfälligen Umfeld aus- gesprochen erfolgreich war. Zum Zeitpunkt der Niederschrift geben die Infektionsdaten aus Europa, wo sich die Fallzahlen offenbar stabili- sieren, und Asien, wo es kaum Anzeichen für eine zweite Welle gibt, Grund zur Hoffnung. Da- rüber hinaus reagierten Regierungen und Zen- tralbanken weltweit mit beispiellos schnellen und umfassenden Maßnahmen, um die Auswir- kungen abzumildern. Vorerst werden wir die Ent- wicklungen aufmerksam verfolgen, um mögliche Wendepunkte zu erkennen und die Strategie angemessen ausrichten zu können. WERTENTWICKLUNG GAM Star Emerging Market Rates – USD Institutional Annual Returns vom 9. Juni 2010 (Auflage) bis 24. April 2020 Die vergangene Performance ist kein Indikator für die zukünftige Performance und die aktuellen oder zukünftigen Trends. Die Performance ist ohne Provisionen, Gebühren und andere Kosten. Quelle: GAM, MSCI, Bloomberg 11.6 -1.2 5.7 -2.4 2.6 -0.3 6.8 3.1 -0.2 5.7 2.9 -5 % 0 % 5 % 10 % 15 % 2020 2018 2016 2014 2012 2010 GAM Star Emerging Market Rates – USD Institutional PA R T N E R - P O R T R Ä T KONTAKT GAM (Deutschland) GmbH Maximilian Neupert, Client Director Bockenheimer Landstrasse 51–53 60325 Frankfurt am Main Tel.: ........................... +49/69/50 50 50-131 E-Mail: ............ maximilian.neupert@gam.com Internet: .................................... www.gam.com FONDSDATEN GAM Star Emerging Market Rates – USD Institutional Fondmanager: Paul McNamara ISIN: IE00B5BN3D68 Basiswährung: USD Währungsklassen: USD, EUR, GBP, CHF Auflagedatum: 13. 4. 2010 Fondsdomizil: Irland Laufende Gebühr: Institutionelle Anteilsklasse: 1,00 % Standard-Anteilsklasse: 1,50 % ANZEIGE • Foto: © GAM Wichtige rechtliche Hinweise: DieAngaben in diesem Dokument dienen lediglich zum Zwecke der Information und stellen keineAnlageberatung dar.Die in diesem Dokument enthaltenen Meinungen und Einschätzungen können sich ändern und geben dieAnsicht von GAM unter den derzeitigen Konjunkturbedingungen wieder.Für die Richtigkeit undVollständigkeit derAngaben wird keine Haftung übernommen.Die vergangene Performance ist kein Indikator für die laufende oder künftigeWertentwicklung. Paul McNamara, Investment Director Performance trotz Krise! CHANCEN IN EMERGING MARKET FIXED INCOME

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