Institutional Money, Ausgabe 1 | 2020

sind die klassischen „Entry Barriers“ für andere, von denen Sie gesprochen haben. Denn in diesem Geschäft gilt oft noch das bekannte „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Gerade in dieser Hinsicht haben wir uns einen guten Teil dieses Marktes sozu- sagen gesichert. Ein Schutz sind zudem auch oft die Größenordnungen von Pro- jekten. Wie meinen Sie das? Dorfmeister: Die Deals, über die wir spre- chen, sind oft stark fragmentiert, das heißt, sie sind zu klein für riesengroße Häuser. Für die ergeben bestimmte Transaktionen wenig Sinn, weil sie nicht relevant genug sind von ihrer Auswirkung auf deren Gewinn-und- Verlust-Rechnung. Sind dann zu große Projekte Ihre Achilles- ferse? Bestimmen zu groß dimensionierte Projekte die Grenzen Ihres Wachstums? van Daele: Ich denke, dass wir noch reichlich Raum haben, um weiter zu wachsen. Denn das Gute ist: Nicht nur die Märkte und deren Netzwerke wachsen weiter, auch die Frequenz der Deals nimmt zu. Daher bleibt auch für uns reichlich zu tun. Zumal doch aktuell alles in Ihre Richtung läuft, wenn man das enorm gestiegene Interesse an nachhaltigen Investments auf Seiten nicht nur professioneller Anleger be- trachtet. Eigentlich müssten die Investoren ihr Geld doch geradezu in der Schubkarre zu Ihnen bringen. van Daele: Ganz so ist es dann leider doch noch nicht (lacht) … oder vielleicht zum Glück noch nicht. Wir erwarten schon ein materielles Wachstumspotenzial für unser Geschäft. Und wir haben durchaus recht konkrete Pläne, uns in den nächsten zwei bis drei Jahren deutlich zu vergrößern. Es braucht natürlich nach wie vor eine gehö- rige Portion Überzeugungsarbeit, denn am Ende sind wir Asset Manager, und die Wäh- rung, in der wir handeln, heißt Vertrauen. Dieses Vertrauen haben wir uns zwar durch- aus erarbeitet über die vergangenen zehn Jahre und fangen jetzt auch an, die Divi- denden daraus zu ernten. Wir sind aber nicht bereit, bei künftigen Transaktionen Abstriche in Bezug auf die erwarteten Ren- diten für unsere Kunden zu machen. Dorfmeister: Das ist ein wichtiger Aspekt, denn man darf nicht vergessen, dass Wachs- tum natürlich immer mit beiden Kompo- nenten zu tun hat, der Investment- wie auch der Fundraising-Seite. Gleichzeitig sind die Due-Diligence-Prozesse im Investment » Die Deals, über die wir sprechen, sind oft stark fragmentiert, das heißt, sie sind zu klein für riesengroße Häuser. « Marius Dorfmeister, Co-CEO und Global Head of Clients, SUSI Partners AG Fast 25 Jahre Erfahrung im Asset Management Marius Dorfmeister , Co-CEO und Global Head of Clients der SUSI Partners AG, ver- fügt über eine fast 25-jährige Erfahrung im Asset Management, viele Jahre davon war Dorfmeister in diversen Führungspositionen. Vor seinem Engagement bei der SUSI Partners AG war er für Robeco- SAM, einen Investmentspezialis- ten mit Fokus auf nachhaltige Investments, zunächst als Head of Clients & Marketing sowie Mitglied des Executive Committee und zuletzt als Co-CEO tätig. Von 2013 bis 2016 war er Mitglied des Executive Committee und Global Head of Clients bei Vescore, einer Tochtergesellschaft von Raiffeisen Schweiz. Weitere Stationen umfassen Sarasin & Cie, wo er zwischen 2011 und 2013 die Position als Head of Institutional & Wholesale Clients International innehatte. Für die Falcon Europe AG hat Dorfmeister von 2010 bis 2011 im Rang eines CEO das institutionelle Ge- schäft verantwortet. Weitere Statio- nen hat er als Managing Director von AIG Investments und CEO von AIG Financial Services sowie als Director Asset Management bei Merrill Lynch International Bank absolviert, von 1997 bis 2000 war er Senior Portfolio Manager bei Raiffeisen Capital Management. A L L E F OTO S : © WA LT E R B I E R I 60 N o. 1/2020 | www.institutional-money.com THEOR I E & PRA X I S : MARCO VAN DAE L E + MAR IUS DORFME I S TER | SUS I PARTNERS

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