Institutional Money, Ausgabe 1 | 2020

ziellen Mitteln, um entsprechende Energie- effizienzmaßnahmen umzusetzen. Die von uns entwickelte bilanzneutrale Contracting- Finanzierung löst dieses Problem. Denn dabei nimmt der Fonds die notwendigen Investitionen auf die eigene Bilanz und erhält dafür im Gegenzug einen Teil der Energieeinsparungen. Seit Januar 2019 hat der SUSI Energy Efficiency Fund II insge- samt 17 Investitionen in neun europäischen Ländern vorgenommen. Das Portfolio um- fasst verschiedene Energieeffizienzmaßnah- men von Umrüstungen auf LED, Energie- sanierungen von privaten Wohnungen und öffentlichen Gebäuden bis hin zu einer hocheffizienten Heizungsanlage sowie einem Projekt, das das sogenannte Smart Metering – im Grunde eine Art intelligenter digitaler Stromzähler – als Dienstleistung zur Verfü- gung stellt. Über die gesamte Laufzeit der Projekte entsprechen die erwarteten CO 2 - Einsparungen zirka 435.000 Tonnen. Was muss man sich darunter vorstellen, wenn Sie von einer bilanzneutralen Finan- zierung von Energieeffizienzmaßnahmen über ein Contracting-Modell sprechen? van Daele: Maßnahmen wie etwa der Aus- tausch alter Leuchtmittel durch hocheffi- ziente LEDs oder energetische Gebäude- und Industriesanierungen sind technisch be- währt und führen kurzfristig zu positiven Cashflows. Die technische Leistung wird von den jeweils ausführenden Technologie- partnern garantiert. Trotz eines solchen attraktiven Risiko-Rendite-Profils verfügen viele Gemeinden und Städte, aber auch Unternehmen und Gebäudeeigentümer nicht über die Budgets, um die entsprechen- den Maßnahmen zu finanzieren. Hier setzen wir an, indem 100 Prozent der notwendigen Investitionsmittel finanziert und durch einen Teil der Einsparungen über acht bis 15 Jah- re inklusive Rendite getilgt werden. So kann die Sanierung für einen Endabnehmer budget- und bilanzneutral sowie mit sofor- tiger Gewinnsteigerung erfolgen. Im Durch- schnitt soll für alle Projekte ein „Invest- ment-Grade-Risikoprofil“ erreicht werden. Die Ausschüttungen erfolgen gleichmäßig, und die Projekte werden in der Regel über die Laufzeit des Fonds komplett amortisiert. Würden Sie sagen, dass Sie damit eine Art Wallgraben nach dem Vorbild von Warren Buffetts „Economic Moat“ aufgebaut haben? van Daele: Absolut, ich würde sogar sagen, dass wir einen Wallgraben nach Lehrbuch errichtet haben. Der besteht unter anderem dank unseres Gründers Tobias Reichmuth und unserer Mitarbeiter, die diese Firma über zehn Jahre hinweg aufgebaut haben. Es ist deren Motivation und nicht zuletzt ihre Expertise, die sie in über 100 Trans- aktionen, verteilt über rund 20 verschiedene Länder erworben haben . Das verschafft uns einen Vorsprung an Wissen, an Kontakten, an Verständnis und auch an Denkweise für diesen Markt, die nicht so leicht nachzuah- men sind. Dorfmeister: Nicht zu vergessen die Erfah- rungswerte, die über viele Jahre gesammelt wurden. Die SUSI Partners AG ist mit den Investmentthemen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energiespeicherung schon sehr lange am Markt. Das heißt, wir haben in diesem Zeitraum natürlich rele- vante Netzwerke aufgebaut, für bestimmte Strategien sogar auf exklusiver Basis. Das » Ich denke, dass wir noch reichlich Raum haben, um weiter zu wachsen. Denn das Gute ist: Nicht nur die Märkte wachsen weiter, auch die Frequenz der Deals nimmt zu. « Marco van Daele, Co-CEO und Chief Investment Officer, SUSI Partners AG A L L E F OTO S : © WA LT E R B I E R I 58 N o. 1/2020 | www.institutional-money.com THEOR I E & PRA X I S : MARCO VAN DAE L E + MAR IUS DORFME I S TER | SUS I PARTNERS

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