Institutional Money, Ausgabe 1 | 2020

Institutioneller eine „Best of Two“-Strate- gie. Das zugrunde liegende Universum die- ses Mandats zwischen 50 und 100 Mil- lionen Euro sind Industrieländer-Aktien und Euro-Renten, wobei Währungsrisiken abzu- sichern sind. Während sich der Ausschrei- ber bei der rechtlichen Ausgestaltung der Anlagestrategie relativ flexibel zeigte, war er bei anderen Kriterien wesentlich strenger: Abgesehen von Mindestratings (A/A2) bei der Rententangente und einem Verbot der Wertpapierleihe forderte die Institution die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien so- wie eine deutschsprachige Kundenbetreu- ung. Trotz der Forderung nach „ausge- wiesener Expertise im Bereich der Best- of-Two-Strategien“, bewarben sich immer- hin 18 Fondsgesellschaften auf diese Aus- schreibung. Spezielle Lösung Sicherlich auch keine Produktlösung „von der Stange“ sucht jene Adresse, die einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Be- trag einer Volatilitätsstrategie anvertrauen will. Der zukünftige Verwalter übernimmt dabei im Rahmen eines Outsourcings das Segmentmanagement in einem Master-Spe- zial-AIF. Quellen der Volatilitätsprämien sind Aktien und Renten – nicht jedoch Roh- stoffe, Währungen oder andere schwan- kungsintensive Assetklassen. Die Versiche- rung forderte explizit ein Solvency-II-Repor- ting sowie deutsche Kundenbetreuung. Die Erstellung der Shortlist war in diesem Fall nicht allzu aufwendig. Aufgrund der speziel- len Anforderungen beziehungsweise der „exotischen“ Anlagestrategie reichten in die- sem Fall überschaubare fünf Asset Manager Bewerbungsunterlagen ein. Bewerbungen waren bis Oktober möglich. Konkrete Vorstellungen Das im bisherigen Jahresverlauf größte „Ticket“ (Bandbreite zwischen 200 und 500 Millionen Euro) vergab im letzten Quartal 2019 wohl jener Investor, der einen Mana- ger für ein Immobilienmandat suchte. „Der Manager sollte das Asset Management in einem Masterspezial-AIF-Segment im Outsourcing oder ein Spezialfondsmandat inklusive Asset Management übernehmen“, i i erklärt die für das Mandate-Tool verant- wortliche Managerin Monika Reisinger. Als Anlageuniversum stellte sich der Investor europäische Wohn- und Bürogewerbeim- mobilien innerhalb der Eurozone vor, wobei die Objektgrößen zwischen zehn und 40 Millionen Euro liegen sollten. Das Portfolio musste zumindest aus 40 Prozent Wohnim- mobilien bestehen. Die Investitionen sollen in A-Lagen in B-Städten oder B-Lagen in A-Städten erfolgen. „Genauere Städtespezifikationen wollte der Investor dann im persönlichen Gespräch definieren“, ergänzt Reisinger. Betreffend die Kreditaufnahme akzeptier- te der Ausschreiber maximal 50 Prozent Fremdkapitaleinsatz. Abgesehen von regel- mäßigen Ausschüttungen waren darüber hinaus ein Solvency-II-Reporting und eine Betreuung in deutscher Sprache gefragt. Wie vom Ausschreiber zu erfahren war, bewarben sich auf das Mandat zahlreiche renommierte Vermögensverwalter. Dank der im Mandate-Tool integrierten „Scorecard“ wird die Selektion des besten Asset Managers aber wesentlich erleichtert. ANTON ALTENDORFER In der institutionellen Vermögensverwaltung zählt die Suche nach den besten Produktanbietern und Servicedienstleistern zu den schwierigen Herausforderungen. Fehlentscheidungen erkennt man oft erst nach Jahren – und sie sind immer kostspielig. Die Mandatsvergabe ist daher stets ein langwieriger Prozess, den das Mandate-Tool von Institutional Money bestmöglich unterstützen will. MA N D A T S V E R G A B E : ONL I NE -TOOL N o. 1/2020 | www.institutional-money.com 275

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