Institutional Money, Ausgabe 1 | 2020

richtet haben, der im Insolvenzfall den Pen- sions-Sicherungs-Verein entlastet?“ Die BASF hat einen CTA eingerichtet. Im Grunde hält er es für das Beste, den Flickenteppich um die Insolvenzsicherung ganz neu zu gestalten, wenn man schon darangeht. „Der Gesetzgeber sollte die Möglichkeit nutzen, jetzt eine komplette Renovierung des Insolvenzsicherungssys- tems anzustreben und für eine wirklich risi- kobasierte Ermittlung von Insolvenzsiche- rungsbeiträgen eine Regelung zu schaffen. Dazu muss man alle Durchführungswe- ge anschauen und beurteilen, welche Risiken es gibt, und dann die Beiträge entsprechend festlegen.“ Das ist wieder so eine Argumentation, der man kaum widersprechen kann. Wer sollte etwas gegen eine risikobasierte Beitragsbe- rechnung haben? Diese Argumentationsstärke schätzt auch sein Wegbegleiter Dr. Georg Thurnes, Vorstand der aba und Chefak- tuar bei Aon Hewitt: „Als Mathematiker und IVS-geprüfter Sachverständiger ist Richard Nicka immer sachlich und ana- lytisch, dabei ausgeglichen und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.“ Er schätzt auch an ihm, „dass er wichtige und auch ernste Sachverhalte schon mal mit sei- nem hintergründigen Humor garniert.“ Dass sich Nicka so für eine funktions- tüchtige bAV einsetzt und Wege sucht, sie weiterzuentwickeln, rührt daher, dass ihm das Thema am Herzen liegt. „Arbeitgeber haben Verantwortung gegenüber ihren Mit- arbeitern. Schließlich tragen sie ganz maß- geblich zum langfristigen Erfolg des Unter- nehmens bei.“ Allerdings trage auch jeder Einzelne Verantwortung, selbst zusätzlich vorzusorgen. Er verweist darauf, dass der damalige Unternehmensleiter Dr. Heinrich Brunck bereits 1888 die BASF Pensions- kasse ins Leben gerufen hat. „Das war sogar ein Jahr, bevor Bismarck die allgemeine Rentenversicherung für Arbeiter eingeführt hat. Der Unternehmer hat dies aus einem Fürsorgegedanken für besonders betriebstreue Mitarbeiter gemacht“, erklärt er. „Er hat in diese Fürsorge auch die Angehörigen der Mitarbeiter einbezogen, denn es ging auch um die Risiken Tod und Invalidität.“ Es schwingt Respekt für die Weitsichtigkeit mit, als er erwähnt, dass bereits der BASF-Gründer Friedrich Engel- horn, dessen Büste am Eingang steht, fir- meneigene medizinische Versorgungsein- richtungen geschaffen und Mitarbeiterwoh- nungen zur Verfügung gestellt hat. Gegen ein Obligatorium Doch bevor es zu schmusig wird, führt er einen Businessaspekt an: „Es ist für Unternehmen ganz entscheidend, gute Mitarbeiter zu bekommen und zu halten. Um das zu erreichen, benötigt ein Unternehmen ein überzeugendes Gesamtangebot, wozu auch die bAV ge- hört.“ Besonders vor dem Hintergrund der derzeitigen Demografie sei dies wichtig. Von einer obligatorischen Vor- sorge, wie sie öfter thematisiert wird, hält er dagegen nichts: „Sollte es dazu kommen, würden viele Arbeitgeber nur noch das anbieten, was minimal ange- boten werden muss. Das wäre ein ‚Race to the bottom‘, mehr nicht.“ Bei so einer Vorlage interessiert, was die BASF in Sachen bAV anbietet. Nicka FOTO : © B A S F- S E | HANS - J UE RGEN DOE LGE R » Eine europäische Vollharmonisierung würde langfristig die bAV in Deutsch- land beschädigen. « Richard Nicka, Vorstandsvorsitzender der BASF Pensionskasse Kurzbiografie Richard Nicka Alter: 57 Jahre Familienstand: verheiratet, 2 Kinder Seit 2012: • Vice President bei der BASF SE, Ludwigshafen, verantwortlich für bAV in der BASF Gruppe • Vorstandsvorsitzender der BASF Pensionskasse VVaG sowie der BASF Sterbekasse VVaG • Vorstandsmitglied BASF Pensionstreuhand (CTA) Engagement: • Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der aba • Alternierender Vorstandsvorsitzender der Deut- schen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz • Mitglied des Bundesvorstands der Deutschen Rentenversicherung Bund • Arbeitgeber-Vertreter in der „High Level Group of Experts on Pensions“ der EU-Kommission • Mitglied in den Ausschüssen bAV bei der BDA und soziale Sicherheit beim BAVC 256 N o. 1/2020 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : POR T RÄ T: R I CHARD N I CKA | BA S F

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=