Institutional Money, Ausgabe 1 | 2020

werden, um ihren Wert zu steigern. Weitere zehn Prozent des Immobilienportfolios sind sogenannte opportunistische Investments. „Dabei handelt es sich um Projektentwick- lungen“, erklärt Pinger. Damit ist er nicht allein, denn die hohe Nachfrage nach Immobilien- investments drückt auf die Renditen, und dabei zuerst auf die der Core- Immobilien. Daher erweitern Inves- toren ihren Blickwinkel. Die Diver- sifikation im Immobilienbereich fin- det unter anderem geografisch statt: Investoren tätigen zunehmend auch Immobilieninvestments im Ausland und bedienen sich hier gern spezia- lisierter Asset Manager, während sie den Anteil der heimischen Immobi- lien oft selbst verwalten. Wenn sich Investoren dazu ent- schließen, ihre Immobiliengewich- tung um neue Länder und Regionen zu erweitern, dann zählt Asien derzeit zu den bevorzugten Zielen. „Asien hat eine stärkere Dynamik als Europa oder die USA. Die Mittelschicht dort wächst und treibt die Immobilienmärkte. Kleinere institutionelle Investoren gehen hier eher über Fonds, wäh- rend die Großen auch Share Deals machen oder direkt Einzelimmobilien kaufen“, beob- achtet Stefan Rockel, Mitglied des Manage- ment Boards der Universal-Investment-Lu- xembourg, und dort für das Immobilienge- schäft verantwortlich. Auch Walter Seul, Portfoliomana- ger des im Dezember 2016 aufge- legten offenen Immobilienfonds Swiss Life European Real Estate Living + Working, erweitert bereits im dritten Jahr nach Fondsauflage seinen Immobilienbestand außerhalb des Heimatmarktes Deutschland. Im letzten Jahr tätigte er mehrere Inves- titionen in Paris, eine in Österreich und eine in Finnland. Was die Standorte betrifft, sieht Mark Callender, Head of Real Estate Research bei Schroders, besonders in großen Universitätsstädten Poten- zial. „Die Metropolen haben das höchste Wachstumspotenzial, insbe- Da der Druck auf die Renditen im Core- und Core Plus-Immobilienbereich bereits verhältnismäßig groß ist, erweitern die Investoren ihr Anlageuniversum im Immobilienbereich – sowohl geografisch als auch sektoral. Eine solche Diversifizierung bedingt aber auch den Aufbau einer erweiterten Immobilienkompetenz. Immobilien-Appetit steigt 2020 Die Mehrheit der Investoren plant Nettokäufe bei europäischen Immobilien. Die anhaltend hohe Nachfrage drückt auf die Immobilienrenditen. Im Vergleich zu zinstragenden Anlagen sind Immobilieninvestments aber immer noch die rentablere Alternative. Quelle: Emerging Trends in Real Estate Europe, PwC (2020) Netto- Käufer 53 % Käufe und Verkäufe halten sich die Waage 30 % Netto- Verkäufer 17 % N o. 1/2020 | www.institutional-money.com 241 P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : IMMOB I L I EN I NVE S TMENT S

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